Hundstorfer: Stiftung "Automobil Steiermark" mit Mitteln aus EGF erfolgreich abgeschlossen   

erstellt am
04. 07. 11

Europäischer Globalisierungsfonds (EGF) ermöglicht Qualifizierung von 327 Personen - zwei weitere Anträge von EU-Kommission bewilligt
Wien (bmask) - "In den nächsten Tagen wird die Förderperiode des Europäischen Globalisierungsfonds der Stiftung "Automobil Steiermark" - sie erhielt aus dem EGF bereits 5,7 Millionen Euro - erfolgreich abgeschlossen", berichtet Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 04.07.

Die 327 an der Stiftung teilnehmenden Personen wurden im August 2008 gekündigt. Von den StiftungsteilnehmerInnen erreichten mittlerweile 44 Prozent einen HTL- oder Universitätsabschluss, 11 Prozent eine WerkmeisterInnen-Ausbildung, 24 Prozent sonstige technische Höherqualifikationen und 11 Prozent wurden für den Pflegebereich umgeschult. "Durch diese Stiftung war es möglich, die Personen zielgenau und intensiv weiterzubilden. Damit steigen auch ihre Chancen auf hochqualifizierte Arbeitsplätze", so Hundstorfer.

Jede Stiftung wird zu zwei Drittel durch den Europäischen Globalisierungsfonds und zu einem Drittel von den betroffenen Betrieben finanziert. Die Stiftung "Automobil Steiermark" war der erste für Österreich bewilligte Antrag. Inzwischen sind zwei weitere Anträge mit einem Volumen von 9,2 Millionen Euro von EU-Kommission positiv beschieden worden. Ein vierter Antrag, der eine Ausbildungsmaßnahme für TransportarbeiterInnen in Niederösterreich und Oberösterreich betrifft, ist derzeit noch in Begutachtung. Die beiden neuen Anträge wurden Mitte Juni von der Europäischen Kommission beim Europäischen Globalisierungsfonds (EGF) stattgegeben. "Mit diesem Beschluss ist der wesentliche Schritt gesetzt worden, dass 9,2 Millionen Euro in zwei Stiftungen in die Steiermark und nach Niederösterreich fließen können. Insgesamt profitieren davon 430 Menschen in diesen Stiftungen, die nun wesentlich vom Europäischen Globalisierungsfonds mitfinanziert werden", unterstrich der Sozialminister. Diese Menschen können nun ebenfalls langfristige Ausbildungen wie HTL-Abschlüsse, Ausbildungen zu MeisterInnen oder auch Pflegeausbildungen absolvieren. Es handelt sich dabei um 167 ehemalige ArbeiterInnen des Leiterplattenherstellers AT&S in Leoben sowie weitere 356 gekündigte ArbeiterInnen aus 54 Unternehmen der Grundmetallherstellung in Niederösterreich und der Steiermark", so Hundstorfer.

EU-Globalisierungsfonds und Europäischer Sozialfonds
Der EU-Globalisierungsfonds hilft Menschen, die im Zuge von Massenkündigungen arbeitslos werden. Er fördert Arbeitssuchende durch entsprechende Aus- und Weiterbildungen und ermöglicht konkrete Unterstützung bei der Arbeitssuche. Der EU-Globalisierungsfonds wurde 2007 vom Europäischen Parlament und vom Rat eingerichtet und ist mit 500 Millionen Euro jährlich dotiert - es besteht jedoch keine Anspruchsberechtigung für die einzelnen Mitgliedsstaaten. Ursprünglich war der EGF für jene Personen reserviert, die aufgrund der Folgen der Globalisierung ihren Arbeitsplatz verloren haben. Im Sommer 2009 wurden die Bestimmungen geändert und die Rolle des EGF als Instrument für frühzeitiges Eingreifen gestärkt. So wurde der EGF auch Teil der EU Maßnahmen zur Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise. Das hat die bis dahin bescheidene Nachfrage nach Mitteln aus dem Fonds sprunghaft gesteigert: Während 2007 und 2008 insgesamt 15 Anträge in Brüssel beantragt waren, gingen bis Ende Juli 2011 bereits mehr als 73 Anträge ein.

In Ergänzung zum EGF gibt es als weiteres wichtiges EU-Instrument im Bereich Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik den Europäischen Sozialfonds (ESF). Der ESF ist einer der beiden Strukturfonds, mit dem die EU bestehende Unterschiede in den Mitgliedstaaten ausgleichen will, um so den wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalt zu fördern. Der ESF trägt dazu bei, dass (neue) Arbeitsplätze geschaffen werden. Er unterstützt Menschen durch Ausbildung und Qualifizierung und hilft, Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt abzubauen. Während der EGF bei spezifischen Massenentlassungen mit europäischer Dimension maßgeschneiderte Unterstützung für die entlassenen Arbeitskräfte leistet, fördert der ESF strategische, langfristige Ziele mit Hilfe von Mehrjahresprogrammen. Ziel der Europäischen Union ist es, dass alle Menschen eine berufliche Perspektive erhalten.
     
Informationen: http://www.esf.at    
     
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