Verbündet - verfeindet - verschwägert   

erstellt am
04. 07. 11

Bayern und Österreich - Vorbereitungen für die zweite Oberösterreichisch - Bayerische - Landesausstellung 2012 voll auf Touren
Linz (lk) - Im Jahr 2012 wird die nächste Landesausstellung in Oberösterreich gezeigt. Sie ist die 29. ihrer Art in der nunmehr 45jährigen Geschichte dieser kulturellen Großveranstaltung. Unter dem Titel "verbündet - verfeindet - verschwägert / Bayern und Österreich" werden die vielschichtigen Beziehungen zwischen Bayern und Österreich, mit besonderer Berücksichtigung der Herrscherhäuser ‚Habsburg' und ‚Wittelsbach' gezeigt.

Diese dezentrale Landesausstellung ist auch die zweite, die das Land Oberösterreich gemeinsam mit dem Freistaat Bayern präsentiert. Während 2004 Stadt und Landkreis Passau als Partner fungierten, sind es diesmal das Haus der Bayerischen Geschichte - als Dienststelle des Bayerischen Wissenschaftsministeriums - und die Stadtgemeinde Burghausen auf bayerischer Seite sowie die Stadtgemeinden Braunau und Mattighofen in Oberösterreich.

Als Standorte der Landesausstellung 2012 fungieren auf Oberösterreichischer Seite das ehemalige Augustiner Chorherren Stift Ranshofen und die ehemalige Habsburgische Forstverwaltung Mattighofen - landläufig "Schloss Mattighofen" genannt. Auf bayerischer Seite wird die Ausstellung in der Feste Burghausen, eine der bedeutendsten, größten und am besten erhaltenen Burganlagen Deutschlands, gezeigt.

Die zweite grenzüberschreitende bayerisch-oberösterreichische Landesausstellung bildet damit von den Schauplätzen, der Themenstellung und dem Rahmenprogramm her ein herausragendes und faszinierendes Kulturprojekt im Großraum zwischen Salzburg, München und Linz.

Verbündet - verfeindet - verschwägert / Bayern und Oberösterreich
Die inhaltliche Konzeption dieser Landesausstellung wird auf oberösterreichischer Seite von Frau Dr. Elisabeth Vavra, vom Institut für Realienkunde der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, zusammen mit einem kleinen Stab an Wissenschaftlern vorgenommen. Sie hat bereits mehrfach Erfahrung mit Landesausstellungen in Ober- und Niederösterreich.

Auf bayerischer Seite betreut das Haus der Bayerischen Geschichte, vertreten durch Herrn Dr. Wolfgang Jahn, zusammen mit Experten aus dem Stadtarchiv Burghausen die wissenschaftliche Konzeption. Die Gestaltung der Ausstellung in Mattighofen wird von Mag. Hans Kropshofer vorgenommen, das Ausstellungsprojekt in Braunau-Ranshofen von Ausstellungsarchitekt Gerhard Abel zusammen mit Mag. Peter Vogel.

Die Zielsetzung des Konzepts
In dieser Landesausstellung wird versucht, das über viele Jahrhunderte gewachsene Verhältnis zwischen Bayern und Oberösterreich vor dem Hintergrund historischer und alltagskultureller Parameter zu dokumentieren; gibt es doch mit den Bajuwaren gemeinsame Vorfahren. Konzept und Gestaltung sind deduktiv angelegt, leiten also von den großen historischen und politischen Ereignissen ab auf die lokale und regionale Ebene.

Dies kommt auch in der Auswahl der Exponate zum Ausdruck, indem international bedeutende Kulturgüter regional bedeutsamen Exponaten gegenüberstehen.

Wie kaum zwei andere Orte sind Mattighofen und Ranshofen dafür prädestiniert, Schauplätze einer Landesaustellung zu sein, die sich mit den vielfältigen Beziehungen zwischen Bayern und Österreich, zwischen Wittelsbach und Habsburg auseinandersetzt. Beide Plätze sind alter bajuwarischer Siedlungsgrund. Mattighofen war ein frühbajuwarischer herzoglicher Hof. Seit dem 17. Jahrhundert gehörte der Ort den Wittelsbachern. Ranshofen, 788 erstmals als herzogliche Pfalz erwähnt, wurde 1125 unter dem Bayernherzog Heinrich IX. ein Augustiner- Chorherren-Stift. Erst seit dem Vertrag von Teschen 1779 und der Eingliederung des Innviertels in das Habsburgische Herrschaftsgebiet gehörten die beiden Orte zum Herzogtum ob der Enns. Während der Napoleonischen Kriege wurden sie wiederum Bayern angegliedert.
     
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