Lesestrand -Schwimmen in Literatur   

erstellt am
08. 07. 11

Linz (lk) - "Um am Strand in Ruhe ein gutes Buch zu lesen, muss man diesen Sommer nicht nach Mallorca oder auf die Seychellen jetten. Der Lesestrand im Atrium der Oö. Landesbibliothek lädt dazu ein, in Literatur zu schwimmen - bei jeder Witterung", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer bei der Eröffnung des Lesestrandes am 07.07..

Die Idee des Lesestrandes hatte der stellvertretende Leiter der Landesbibliothek, Dr. Rudolf Lindpointner, aus leidvoller Erfahrung selbst in die Bibliothek hineingetragen, in dem er seine eigenen Urlaubserfahrungen nach 12-stündiger Autofahrt nach Kroatien auf den Punkt brachte: Er hat damals am Ankunftsort erstmals erschöpft endlich zu einem lange ersehnten Buch gegriffen und daraufhin selbstkritisch reflektiert, dass er das auch in der Bibliothek viel entspannter hätte tun können.

Der Lesestrand in der Landesbibliothek
Der Lesestrand während der Ferienzeit in der Landesbibliothek ist natürlich eine Aktion mit "Augenzwinkern":

"Neben Liegestühlen und Strandatmosphäre wartet ein Swimmingpool voller Sommerlektüre auf Lese- und Erholungshungrige. Als die Landesbibliothek die Idee im Frühling umzusetzen begann, war von vornherein klar, dass man damit in erster Linie jugendliche Leser/innen ansprechen wollte. Und zwar nicht nur mit Lektüre auf Papier, sondern auch mit den ganz im Trend liegenden eBooks und den dazugehörigen Lesegeräten", informiert der Leiter der Landesbibliothek Dr. Christian Enichlmayr.

Die neue Landesbibliothek ist auch ein attraktiver Ort zum verweilen, ein "Lernort" und nicht nur ein Ort an dem man Bücher mit nach Hause nehmen kann. Es lag deshalb auf der Hand, die umliegenden Geschäftspartner der Landesbibliothek hier im Umfeld der Linzer Landstraße um Sachbeiträge im Sinne des Sponsorings der Aktion anzusprechen: THALIA war von der Idee begeistert und steuerte zum "Lesestrand" zehn Stück ihrer aktuellen eBook-Reader der Eigenmarke OYO zur Verfügung.

Der OYO ist gerade mal so groß wie ein schlankes Taschenbuch, kann aber auf seinem integrierten Speicher Platz für eine eigene mobile Bibliothek mit über 1.000 eBooks bieten. "Die Akzeptanz von digitalen Büchern und Lesegeräten wächst rasant an. Vor allem die leichte Bedienbarkeit und die intuitive Anwendung machen unseren OYO so beliebt," meint Tanja Pasta, Marketingleiterin von Thalia. "In unserem eBook-Store auf www.thalia.at haben wir den vielfältigsten deutschsprachigen Content an eBooks, über 80.000 deutsche Titel und über 80 Prozent aller Bestseller sind bereits als eBook verfügbar."

Aus diesem Grund ist zur heutigen Pressekonferenz auch eine Schulklasse der HTL für Elektronik und Nachrichtentechnik aus Leonding eingeladen. Sie stehen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um das Ausprobieren des elektronischen Bücherlesens geht.

Frau Mag.ª Weissensteiner von der Buchhandlung Fürstelberger begeisterte ihre Chefin Mag.ª Christine Fürstelberger und sammelt seit Wochen aktuelle Bücher und stellt sie dem Lesestrand ebenfalls zur Verfügung. Der Lesestrand soll aber auch zum Träumen verleiten: was eignet sich dazu besser, als die Landschaftsbilder aus Oberösterreich, zur Verfügung gestellt von der Oö. Touristik.

Das Lesen steht vor radikalen Umbrüchen
Die Zeit, die Kinder mit Lesen von Büchern verbringen, wird durch die Nutzung von Handys und anderer mobiler Technologie immer kürzer, allerdings könnte gerade auch das Interesse an den elektronischen Büchern für ein Aufleben des Interesses am Lesen und an der Lektüre sorgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des amerikanischen Kinderbuchverlages Scholastic Corp. (Scholastic Corporation is the world's largest publisher and distributor of children's books and a leader in educational technology and related services and children's media)

Im Rahmen der Untersuchungen, die von Scholastic Corp. und dem Marktforschungs- unternehmen Harrison Group durchgeführt wurde, konnte unter anderem festgestellt werden, dass sich Eltern darüber Sorgen machen, dass ihre Kinder durch die Technologie weniger Zeit mit Lesen und mit der Familie verbringen. Jedoch sagten 57 Prozent der befragten Kinder aus, dass sie Interesse daran hätten, ein E-Book zu lesen. 25 Prozent der Kinder zwischen 6 und 17 Jahren hatten bereits ein Buch auf einem elektronischen Gerät gelesen (meist Laptop/Notebook-Computer).

Rund ein Drittel der Kinder gab an, dass sie mehr Bücher in ihrer Freizeit lesen würden, wenn E-Books für sie leichter erhältlich wären. Allerdings erklärten auch 66 Prozent der Befragten, dass sie bei gedruckten Büchern bleiben würden, selbst wenn ihnen E-Books zur Verfügung stünden.

86 Prozent der Kinder gaben an, stolz auf ihre Leistung zu sein, wenn sie ein Buch bis zum Ende gelesen hätten ("86 % of kids feel proud and have a sense of accomplishment when they finish reading a book").

Francie Alexander, der Chief Academic Officer von Scholastic, erklärte in einer kurzen Stellungnahme, dass die Ergebnisse der Studie zeigen, das E-Books eine wichtige Bildungsfunktion übernehmen können. Er erklärte, dass es sich lohnen wird, die Kinder, die normalerweise nicht sehr viel für Bücher übrig haben, für E-Books zu begeistern. Sie prägen einen größeren Wortschatz aus und können auf ihrem Bildungsweg wesentlich leichter mit komplexen Texten umgehen.

Die Studie zeigte auch, dass Eltern und Kinder sehr unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was Lesen eigentlich ist. Nur 8 Prozent der Eltern waren der Meinung, dass das Lesen von SMS-Nachrichten als Lesen bezeichnet werden kann. Bei den Kindern war es fast ein Drittel. An der Studie haben 1.000 Kinder zusammen mit ihren Eltern teilgenommen.

Noch genießen gedruckte Medien vor allem bei älteren Lesern einen Aufmerksamkeits- und einen Vertrauensvorschuss, wie die "Stiftung Lesen" in ihrer jüngsten Umfrage ermittelt hat. Jüngere Leser sehen das bereits anders. 67 Prozent der unter 20-Jährigen bekunden, es sei ihnen egal, ob sie einen Text online oder auf Papier lesen - der Inhalt allein sei entscheidend.

Das heißt aber auch, dass der Graben zwischen den Lesern des klassischen Buches und den Bildschirmlesern gar nicht so groß ist. Wer mit dem gedruckten Buch gut Freund ist, der wird auch die elektronischen Möglichkeiten eher ausprobieren und evtl. ein elektronisches Lesegerät an den Strand mitnehmen. Buch- und Bildschirmleser verbindet die Überzeugung, dass Informationen und Gedanken auch in der Telekommunikationsgesellschaft vor allem mit Hilfe des Mediums Schrift verbreitet oder übertragen werden.

Der Professor für Didaktik der Schriftsprache an der Universität Erfurt hat für alle besorgten Eltern einen Ratschlag bereit: "Verbringen Sie einen Nachmittag in einem gut vernetzten Kinderzimmer! Dann erfahren Sie, was heute jedes Schulkind vom ersten Mausklick an lernt: Wer googeln will, muss lesen können. Ein Hypertext ist, vor allem anderen, ein Text, den nur versteht, wer ihn als solchen wahrnimmt. Und um sich in Blogs oder Chatforen Gehör zu verschaffen, muss man imstande sein, zumindest halbwegs flüssig zu schreiben und zu formulieren".

Die Schrift prägt unseren Alltag
Man kann über die Qualität vieler online-Beiträge die Hände ringen, aber eines ist unbestreitbar: Sie haben einen Boom schriftlicher Kommunikation ausgelöst. Und nicht nur in der digitalen Welt ist Lesekompetenz gefragter denn je: wer im modernen Konsum- und Arbeitsleben den Überblick behalten will, muss sich ständig mit Texten auseinandersetzen: Bedienungsanleitungen, Produktaufschriften, Kontoauszüge, Behördenschreiben, Ticketautomaten, Werbeplakate - überall Gedrucktes, das nicht nur gelesen, sondern auch verstanden werden will.

Bildungswissenschafter/innen beobachten allerdings, dass selbst Studentinnen und Studenten der Literaturwissenschaften das Lesen von Büchern zusehends schwerer fällt: Professor Horst Wenzel lehrt an der Humboldt-Universität Berlin und beobachtet, dass seine Studentinnen und Studenten vor Texten von Thomas Mann oder Heinrich von Kleist kapitulieren: "Die komplexe Syntax dieser Autoren, die langen Sätze mit ihren vielen Einschüben und Nebensätzen - das überfordert viele jüngere Leser, denn deren Sprache ist durch das Internet geprägt, durch e-mail und Chatkultur. Und durch leichte Unterhaltungslektüre".
Lesen ist ein hochkomplexer Prozess, der den ganzen Menschen, sein ganzes Gehirn beansprucht - d.h. sowohl den Intellekt, als auch die Gefühls- und die Erfahrungsebene.

Das Wissen um die Komplexität dieses Prozesses macht deutlich, dass Textverstehen nicht allein auf technischem Weg erworben werden kann. Gerade auch aus der Perspektive der Gehirnforschung ist daher die Förderung von Lesefreude und Lesemotivation ein entscheidender Schritt zum kompetenten Lesen. Die Freude am Lesen zu wecken und die Neugier auf das lesen zu wecken, das ist auch Ziel dieser Aktion "Lesestrand".

Leseverweigerer sind im Nachteil
Leseverweigerer sind im mehrfacher Hinsicht im Nachteil: sie sind politisch eher desinteressiert, weniger bereit sich sozial zu engagieren oder auch nur einem Sportverein beizutreten: "Wenn es in unserer Gesellschaft einen Graben gibt", sagt der deutsche Lesedidaktiker Peter Conrady, "dann verläuft er nicht zwischen Computer- und Büchermenschen. Sondern zwischen denen, die neugierig auf die Welt sind - und denen, die es nicht sind."

Die Oö. Landesbibliothek erwartet, dass sich E-Books auch im deutschen Sprachraum durchsetzen werden, wenn auch langsamer als in den USA oder Großbritannien und dass sie das gedruckte Buch nicht vollständig verdrängen wird. Noch ist Lesern hierzulande das "haptische Erlebnis" ausgesprochen wichtig - das elektronische Lesegerät wird trotz scharfer und kontrastreicher Bildschirme nicht als gleichwertige Alternative zum gedruckten Buch akzeptiert. Doch wird sich dies auch angesichts der wachsenden Mobilität der Konsumentinnen und Konsumenten und der Gewohnheit, auch am Bildschirm zu lesen, ändern.

Die Oö. Landesbibliothek bietet seit ca. fünf Jahren elektronische Bücher aus allen Fachbereichen und auch aus der Belletristik von verschiedenen Anbietern und Verlegern mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen an. So wurden erst jüngst über 1.000 elektronische Bücher von Wirtschaftsverlagen lizenziert, dzt. nur im Haus zugänglich, ab Herbst wird man diese Bücher als autorisierte Leserin/Leser auch vom PC zu Hause aus abrufen können.

Auch über 100 urheberrechtsfreie Bücher aus dem Bereich der Landeskunde hat die Landesbibliothek schon selber digitalisiert, darunter sind besonders viele höchst interessante Ort- und Stadtgeschichten aus oberösterreichischen Orten und Städten. Auch alte Zeitungen wie die Tagespost, die regionalen, oberösterreichischen Wochenzeitungen aus der Zeit von ca. 1860 bis ca. 1940 sind bereits digitalisiert und im Internet für jedermann kostenlos abrufbar. Im Herbst wird die Landesbibliothek dazu eine eigene Studientagung machen, um die immer zahlreicher werdenden elektronischen Möglichkeiten der Quellenbeschaffung zu demonstrieren.

Lesen in Oberösterreich
Eine Studie im Auftrag der Wirtschaftskammer und des Landes Oberösterreich unter dem Titel "Leseraum Oberösterreich" hat einigen Trends und Entwicklungen im Bereich Bildung und Wissen nachgespürt. Darin heißt es:

"Bildung und Wissen werden in Zukunft zu Schlüsselressourcen in der globalisierten Welt und lebenslanges Lernen wird zur Normalität im Alltag jedes Einzelnen...Der Computer hat die Chance, nach dem Lesen, Schreiben und Rechnen als vierte Kulturtechnik anerkannt zu werden, und es wird nicht ausbleiben, dass sich Leseverhalten, Leseumwelt und auch die Ansprüche an das Lesen neu definieren müssen. Gerade das Internet erfordert neue kognitive Lesefähigkeiten und erweitert den Bereich der sozialen Handlungs- und Kommunikationsfähigkeit."

Allgemein wird in der Studie festgehalten:
Männer lesen bedeutend weniger als Frauen, der Anteil der Wenig-/Kaumleser ist - trotz leichter Rückgänge - noch immer relativ hoch, Höhergebildete lesen mehr, häufiger und oft parallel.

Für jüngere Altersgruppen sind Radio und Fernsehen attraktivere Informationsquellen als das Zeitungslesen und neue Medien werden verstärkt genutzt. Dafür, dass der Computer das Bücherlesen in bemerkenswertem Umfang verhindert, dafür gibt es in der Studie keine Belege.

Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher stufen sich selbst nahezu durchwegs als 'gute Leser/innen' ein, lesen Im Schnitt 18 Bücher pro Jahr und wenden rund 9 Stunden pro Woche für das Lesen auf.

Lesen dient für die Oberösterreicher/innen in erster Linie der Allgemeinbildung; bei den Jüngeren liegt der Tenor auf der Erweiterung des beruflichen und schulischen Wissens.

Bibliotheken in OÖ
Das Land Oberösterreich ist gut mit öffentlichen Bibliotheken ausgestattet. 65 Prozent der Schülerinnen und Schüler decken ihren Lesenachschub aus den Bibliotheken, immerhin noch 31 Prozent im Bevölkerungsschnitt. Dies unterstreicht die immer noch steigende Bedeutung der Bibliotheken.

Insgesamt betrachtet ist es um die Lese- und Buchlandschaft in Oberösterreich gut bestellt. Sowohl bei der Nachfrage nach Büchern als auch beim Leseverhalten heben sich die Oberösterreicher/innen vom österreichischen, aber auch vom deutschen Durchschnittsbürger positiv ab. Dazu dürften nicht zuletzt die vom Land Oberösterreich initiierte Lesekampagne, die hohe Dichte an Schul-/öffentlichen Bibliotheken, die Aus- und Weiterbildungsbestrebungen der Oberösterreicher/innen sowie die zahlreichen Aktivitäten der Buchhandlungen beigetragen haben.

Vor dem Hintergrund der sich weiter entwickelnden Informationsgesellschaft, dem Ruf nach lebenslangem Lernen ist die Bibliothek der Zukunft nicht nur ein virtueller Ort, sondern auch eine realer Ort.

Bibliotheken gehören nach wie vor zu den am meisten frequentierten Kultureinrichtungen. Sie sind unbestritten die Kultur- und Bildungseinrichtungen mit der weitaus größten Breitenwirkung und Akzeptanz.

Bilanz der Oö. Landesbibliothek im ersten vollen Betriebsjahr nach dem Umbau und Zubau
Im ersten durchgehenden Betriebsjahr nach der Wiedereröffnung im August 2009 kann die Oö. Landesbibliothek am Schillerplatz auf eine erfreuliche Bilanz der Nutzungszahlen verweisen: Die Ausleihen sind im abgelaufenen Jahr um 22,26 Prozent gestiegen, die Besucherzahlen sogar um 26,33 Prozent auf 119.699 gezählte Besucher/innen. Das zeigt, dass die Bibliothek nicht nur für das - nach wie vor wichtige - Ausleihen von Büchern nachgefragt wird, sondern dass das neue Haus als Kultur- und Lernort gut angenommen wird. Die Zuwächse bei den Besucherinnen und Besuchern vor Ort resultieren aus der verbesserten Infrastruktur für die Leserinnen und Leser wie großzügige Freihandbereiche, Gruppenarbeitsräume und Internetzugang über WLAN für registrierte Benutzer. Aber auch die gelungene Verbindung der historischen Bausubstanz mit moderner Formensprache dürfte manche Architekturinteressierte angezogen haben. Mit der Einführung eines "langen Leseabends" jeden Donnerstag bis 21 Uhr bietet die Bibliothek eine zusätzliche Möglichkeit für Bildungsinteressierte, sich außerhalb der Bürozeiten dem Informations- und dem Unterhaltungslesen zu widmen.

Auch die virtuellen Besuche der Landesbibliothek über die Homepage haben gegenüber 2009 eine enorme Steigerung erfahren: 961.403 Zugriffe von 72.498 unterschiedlichen Besucher/innen entsprechen einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.

Die Landesbibliothek ist auch zwölf Jahre nach Übernahme der Studienbibliothek vom Bund immer noch eine junge Einrichtung, verglichen mit anderen historisch gewachsenen Bibliotheken und/oder Kultureinrichtungen des Landes auch wenn ihre Wurzeln bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Ein wesentlicher Teil ihrer Identität besteht nicht nur in der Organisation eines zeitgemäßen Ausleiheangebotes, sondern gerade in der Pflege des kulturellen Erbes der aufgehobenen oberösterreichischen Klöster, deren Handschriften und frühe Drucke die Bibliothek bewahrt und mit dem vergrößerten neuen Haus auch wesentlich besser präsentieren kann.

Seit der Übernahme der Studienbibliothek durch das Land im Jahr 1999 hat die Landesbibliothek viel dazu getan, dass sie im Konzert der oberösterreichischen und der gesamtösterreichischen wissenschaftlichen Bibliotheken wieder mitspielen kann. Gemessen an ihren online erfassten Buchtiteln zählt sie nach den großen Universitätsbibliotheken wie Wien, Graz, Innsbruck oder Salzburg sowie der Nationalbibliothek mittlerweile zu die zehn größten österreichischen wissenschaftlichen Bibliotheken.

Bibliotheksleistungen sind nachgefragt wie nie zuvor
Aber die gesellschaftlichen Anforderungen und die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger haben sich grundlegend geändert. Die Landesbibliothek der kommenden Jahre wird zwar mit aller Wahrscheinlichkeit weiterhin eine von Printmedien dominierte Einrichtung sein, doch ihre Aufgaben werden weit über die Präsentation und Vermittlung von Büchern und Wissen hinausreichen. Sie wird nur dann erfolgreich sein, wenn sie als selbstverständliches Teil eines regionalen Kultur- und Bildungsnetzes arbeitet und dort ihre Stärken in enger Kommunikation mit anderen Kultur- und Bildungspartnern realisieren kann. Die Vernetzung der Landesbibliothek mit den Bibliotheken der anderen Landeseinrichtungen wie Landesmuseum, Landesarchiv, Stifterhaus und jüngst auch mit der Amtsbibliothek des Landes sind die Signale für diese strategische Zusammenarbeit.

Über die Oö. Landesbibliothek
Medien und Information sind unser Metier. In Büchern, in Tageszeitungen und Magazinen spiegelt sich Oberösterreich und spiegelt sich die Welt - bzw. unser Wissen darüber. Die Oö. Landesbibliothek beherbergt so gesehen die Welt in sich: in Online-Medien oder in gedruckten Büchern - von den Anfängen der Buchkunst in alten Handschriften aus oberösterreichischen Klöstern, in Kinder- und Jugendliteratur oder in den elektronischen Ausgaben der Weltpresse.

Die Oö. Landesbibliothek bietet Sachwissen für Schulprojekte und wissenschaftliche Forschung, Gedichtbände und Romane, Poetisches und harte Fakten, Bildbände und Erzählliteratur, breit gefächertes Wissen und Unterhaltung. Die großen und weniger großen Namen der Weltliteratur und der Forschung sind ebenso im Bibliothekskatalog zu finden wie die Chronisten der landeskundlichen Dokumentation. Die Sammlungen werden nach internationalen Standards bibliothekarisch bearbeitet und sind mit den Bücherbeständen der Landeskultureinrichtungen und mit dem "Österreichischen Bibliothekenverbund" vernetzt.

Und immer mehr Prachtstücke der historischen Buchproduktion werden digitalisiert ins Internet gestellt: Historische Tages- und Wochenzeitungen aus Oberösterreich ebenso wie Kostbarkeiten mit überliefertem Kulturgut. Ein multimedialer Spaziergang im Ambiente barocker Bücherschränke ermöglicht das Eintauchen in die zivilisatorische Errungenschaft der Schriftkultur. Ein Team von ausgebildeten Bibliothekarinnen und Bibliothekaren steht bereit, lesenden wie forschenden Besucherinnen und Besuchern Orientierung in einer der großen Bibliotheken Österreichs zu vermitteln. Angenehme Leseplätze nahe an den frei zugänglichen Bibliotheksregalen, ein modernes Bibliothekssystem und eine automatisierte Ausleihe bieten den Leserinnen und Lesern hohen Komfort bei der Informationsbeschaffung. Die Landesbibliothek ermöglicht in ihrem Veranstaltungsbereich aber auch persönliche Begegnung mit prominenten Autor/innen und Werken, mit Rezitation und mit szenischer Lesung. Wechselnde Ausstellungen mit bildender oder photographischer Kunst ergänzen die "Erlebniswelt Bibliothek".
     
Informationen: http://www.landesbibliothek.at
     
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