Mittel aus dem Auslandskatastrophenfonds  

erstellt am
15. 07. 11

Spindelegger: Rasche Hilfe für humanitäre Katastrophe in Afrika
Bundesregierung stellt 500.000 Soforthilfe zur Verfügung
Wien (bmeia) - "Die schlimmste humanitäre Katastrophe der Welt am Horn von Afrika erfordert eine umgehende Reaktion der internationalen Gemeinschaft. Österreich setzt daher einen klaren Akt der Solidarität und wird der notleidenden Bevölkerung eine Soforthilfe von 500.000 Euro bereitstellen" so Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger. Die Bundesregierung wird dafür Mittel aus dem Auslandskatastrophenfonds zur Verfügung stellen, um die humanitären Anstrengungen der internationalen Staatengemeinschaft zu unterstützen. Die Mittel werden UNHCR und UNICEF zugute kommen.

Das Horn von Afrika leidet seit Jahren an immer wiederkehrenden Trockenheiten, wobei insbesondere der Osten Äthiopiens (Ogaden), der Norden und Nordosten Kenias, sowie Somalia betroffen sind. In Somalia wird die Lage durch den bereits seit Jahren andauernden Bürgerkrieg weiter verschärft.

In den letzten Monaten ist es durch die extreme Dürre zu einer dramatischen Verschlechterung der humanitären Lage gekommen, die zu großen zusätzlichen Flüchtlingsströmen an den Grenzen zu Kenia und Äthiopien geführt hat. Laut UNHCR müssen gegenwärtig etwa 750.000 somalische Flüchtlinge und 1,4 Mio. Binnenflüchtlinge in Somalia und den umliegenden Nachbarländern versorgt werden. Ein Ende der Flüchtlingsströme ist nicht absehbar.

Vor diesem Hintergrund hat Flüchtlingshochkommissar Guterres vor kurzem festgestellt, dass Somalia gegenwärtig die schlimmste humanitäre Krise weltweit darstelle. UNHCR und UNICEF haben jeweils am 8. Juli dieses Jahres einen Flash Appeal herausgebracht, in dem sie um nachhaltige zusätzliche finanzielle Unterstützung für Flüchtlinge sowie für Kinder ersuchen.

 

 Schwentner: Österreichische Hilfe für somalische Flüchtlinge wird dringend benötigt
Für Ernährungssicherheit in Afrika muss nachhaltige Landwirtschaft gefördert werden
Wien (grüne) - Judith Schwentner, entwicklungspolitische Sprecherin der Grünen, fordert die Bundesregierung angesichts der humanitären Tragödie am Horn von Afrika auf, "die Hilfsmaßnahmen für die hungernden somalischen Flüchtlinge in Somalia sowie Äthiopien und Kenia im größtmöglichen Ausmaß zu unterstützen." Österreich kann und darf hier nicht tatenlos zusehen und muss die UN-Bemühungen unterstützen.

Um den somalischen Flüchtlingen langfristig zu helfen, müsste nicht nur alles unternommen werden, um den Konflikt in Somalia beizulegen und den faktisch nicht-vorhandenen Staat wieder aufzubauen. "Der Hunger und die mangelnde Ernährungssicherheit ist in vielen afrikanischen Ländern ein großes Problem. Dieses könnte sich durch den Klimawandel, aber auch die schwankenden Lebensmittelpreise und nicht zuletzt den großflächigen Aufkauf von fruchtbarem Land durch ausländische private und staatliche Investoren noch verschärfen. Landaufkäufe fanden auch bereits in den vom somalischen Flüchtlingsstrom stark betroffenen Ländern Kenia und Äthiopien statt. Angeblich sollen Investoren aus der Golfregion sogar schon an somalischem Land interessiert gewesen sein", erläutert Schwentner. "Nur eine auch biologisch nachhaltige Landwirtschaftspolitik, die die einheimischen Bauern und Bäuerinnen unterstützt und die Ernährungssicherheit der Bevölkerung zum Ziel hat, kann langfristig den Hunger auf Dauer bekämpfen", meint Schwentner.

 

Küberl: Soforthilfe der Bundesregierung wichtiger erster Schritt
Wien (caritas) - "Die rasche Reaktion der Bundesregierung, die angesichts der Dürrekatastrophe in Ostafrika 500.000 Euro Soforthilfe aus dem Auslandskatastrophenfonds zur Verfügung stellt, ist ein wichtiger erster Schritt, dem hoffentlich weitere folgen werden. Denn die Hilfe wird einen langen Atem brauchen", so Franz Küberl in einer ersten Reaktion. Der Caritas-Präsident bezeichnet die Soforthilfe als Hoffnungsschimmer, um den von der Katastrophe am Horn von Afrika betroffenen Menschen in dieser Akutphase rasch und effektiv helfen zu können.

 

Habsburg-Requiem: Kollekte für Dürreopfer in Afrika
Kardinal Schönborn warnt vor "Katastrophe biblischen Ausmaßes" durch Dürre und Bürgerkrieg am Horn von Afrika
Wien (kap) - Die Domkirche St. Stephan wird die Kollekte beim Requiem für Otto von Habsburg im Wiener Stephansdom den Opfern der Hungerkatastrophe in Ostafrika widmen. Das kündigte der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn am 15.07. in seiner wöchentlichen Kolumne in der Gratiszeitung "Heute" an.

Schönborn warnt darin vor einer "Katastrophe biblischen Ausmaßes", die sich am Horn von Afrika abzeichne. "Die größte Dürre seit 60 Jahren bedroht 10 Millionen Menschen", so der Kardinal. In Somalia werde die Lage durch den seit 20 Jahren anhaltenden Bürgerkrieg zusätzlich erschwert.

"Danke allen, die sich von dieser Not bewegen lassen und helfen", bittet Kardinal Schönborn um Spenden an die Caritas, die ihr Nothilfeprogramm gestartet und aus Österreich bereits 100.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt hat. Das internationale Caritasnetzwerk versorgt in der Katastrophenregion Hunderttausende Menschen mit sauberem Trinkwasser und Lebensmitteln.
     

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