Teuerung in Österreich stagniert im Juni auf hohem Mai-Niveau   

erstellt am
15. 07. 11

Allein Treibstoffe verteuerten sich im Jahresabstand um 16%
Wien (bmlfuw/aiz) - Die zum Vergleichsmonat des Vorjahres berechnete Inflationsrate in Österreich blieb im Juni 2011 laut Statistik Austria unverändert gegenüber jenen der Monate April und Mai 2011 bei 3,3%. Dazu trug hauptsächlich die Verteuerung von Treibstoffen um 16% im Jahresabstand bei. Auch die Preise für die Warengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" erhöhten sich binnen zwölf Monaten um 3,8%, wobei hier vor allem eine Verteuerung alkoholfreier Getränke um durchschnittlich 10%, bei Bohnenkaffe sogar um 23% zu Buche schlägt.

Als Verantwortliche für die auf hohem Niveau stagnierende Teuerung macht Statistik Austria neben dem Verkehr mit plus 5,5% (Wartung und Reparaturen von PKW 5%, Flugtickets 12%) weiters in der Warengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" höhere Preise für Haushaltsenergie (insgesamt: 5%, Heizöl: 16%, Gas: 10%) sowie in der Gruppe "Restaurants und Hotels" um 8,1% gestiegene Kosten für Beherbergungsdienstleistungen aus. Billiger wurden im Jahresabstande Neuwagen um 1% und unterdurchschnittlich verteuerten sich etwa noch Bekleidungsartikel oder Freizeit und Kultur.

Bei den Nahrungsmitteln verzeichnen Molkereiprodukte und Eier 6% Preissteigerung, Obst 10%, Brot und Getreideerzeugnisse 4%, Fleisch und Fleischwaren 2% und Gemüse 3%.

Treibstoffe verteuerten wöchentlichen Einkauf noch mehr
Das Preisniveau des sogenannten "Mikrowarenkorbes", der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Juni 2011 gegenüber dem Juni 2010 um 4,1% (Mai: 4,9%). Der Preisindex des "Miniwarenkorbes", der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und deshalb neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen vor allem auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand noch stärker, und zwar um 6,3% (Mai: 6,9%).

Verteuerungen und Verbilligungen gleichen Bilanz gegenüber Mai 2011 aus
Gegenüber Mai 2011 glichen sich Preissteigerungen und Preissenkungen insgesamt aus, sodass im Durchschnitt über alle Konsumausgaben keine Preisveränderung resultiert. Als Hauptpreisdämpfer erwies sich die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" dank der saisonbedingten Ausverkaufsaktionen. Weiters gingen die Treibstoffpreise leicht um1,3% zurück, während wegen saisonbedingter Teuerungen bei Pauschalreisen um 8,6% "Freizeit und Kultur" als Hauptpreistreiber im Monatsabstand benannt werden.

EU-harmonisierte Inflationsrate höher - Österreich über Schnitt von EU und Euro-Raum
Die auf europäischer Ebene harmonisierte Inflationsrate für Österreich aufgrund des Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) war im Jahresabstand mit 3,7% (Mai 3,7%, April 3,7%) deutlich höher als jene des nationalen VPI. Zur Differenz zum VPI von 0,4 Prozentpunkten trugen vor allem die im HVPI gegenüber dem österreichischen Modus stärker gewichteten deutlichen Teuerungen bei der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Treibstoffen und Flugtickets bei.

Eurostat weist für die EU eine Juni-Inflation im Jahresabstand von 3,1% nach 3,2% im Mai und für den Euro-Raum unverändert gegenüber dem Mai von 2,7% aus. Die niedrigsten jährlichen Inflationsraten verzeichnen dabei Schweden (1,5%), Tschechien und Niederlande (je 1,8%) und die höchsten Rumänien (7,8%), Estland (4,7%) und Griechenland (4,6%). Auch Österreich liegt über dem europäischen und dem Durchschnitt des Euro-Raumes.
     
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