Auftragseingänge der Industrie im Euroraum um 3,6% gestiegen   

erstellt am
22. 07. 11

Mai 2011 gegenüber April 2011 - Anstieg um 2,5% in der EU27
Luxemburg (eurostat) - Im Euroraum1 (ER17) nahm der Index der Auftragseingänge in der Industrie2 im Mai 2011 gegenüber dem Vormonat um 3,6% zu, nach einem Rückgang von 0,1% im April3. In der EU271 stiegen die Auftragseingänge im Mai 2011 um 2,5%, nach einem Anstieg von 0,3% im April3. Werden Schiff- und Bootsbau, Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrzeugbau4 ausgenommen, welche tendenziell unbeständiger sind, so nahmen die Auftragseingänge in der Industrie im Euroraum um 3,0% und in der EU27 um 2,5% zu.

Im Vergleich zum Mai 2010 stieg der Index der Auftragseingänge in der Industrie im Mai 2011 im Euroraum um 15,5% und in der EU27 um 14,3%. Betrachtet man die Auftragseingänge ohne Schiff- und Bootsbau, Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrzeugbau4, so betrug der Anstieg 14,3% bzw. 13,2%. Diese Schätzungen werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht.

Monatsvergleich
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Auftragseingänge für Investitionsgüter im Mai 2011 im Euroraum um 3,2% und in der EU27 um 1,8%. Verbrauchsgüter wiesen einen Anstieg von 2,8% bzw. 2,5% auf. Vorleistungsgüter nahmen in bieden Gebeiten um 2,5% zu. Gebrauchsgüter nahmen im Euroraum um 2,2% ab, stiegen aber in der EU27 um 0,1% an.

Von den Mitgliedstaaten, für die Daten zur Verfügung stehen, verzeichneten fünfzehn Länder eine Zunahme der Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe und sieben einen Rückgang. Die höchsten Zuwächse meldeten Estland (+14,2%), Bulgarien (+14,1%), Ungarn (+9,4%) und Schweden (+5,0%); die stärksten Rückgänge waren in Lettland (-10,7%) und Finnland (-8,8%) zu beobachten.

Jahresvergleich
Im Vergleich zum Mai 2010 stiegen die Auftragseingänge für Investitionsgüter im Mai 2011 im Euroraum um 17,1% und in der EU27 um 16,1%. Vorleistungsgüter wiesen einen Anstieg von 16,4% bzw. 15,3% auf. Verbrauchsgüter nahmen im Euroraum um 9,2% und in der EU27 um 6,9% zu. Gebrauchsgüter nahmen um 1,7% bzw. 7,8% ab.
Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe stiegen in allen Mitgliedstaaten, für die Daten zur Verfügung stehen, mit Ausnahme von Lettland (-8,9%). Die höchsten Zuwächse meldeten Estland (+62,1%), Bulgarien (+42,9%), Litauen (+22,6%) sowie Frankreich und Portugal (je +21,0%) und die niedrigsten Dänemark (+0,8%), Irland (+3,4%) und Ungarn (+4,3%).

  1. Zum Euroraum (ER17) gehören Belgien, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, die Slowakei und Finnland. Zur EU27 gehören Belgien (BE), Bulgarien (BG), die Tschechische Republik (CZ), Dänemark (DK), Deutschland (DE), Estland (EE), Irland (IE), Griechenland (EL), Spanien (ES), Frankreich (FR), Italien (IT), Zypern (CY), Lettland (LV), Litauen (LT), Luxemburg (LU), Ungarn (HU), Malta (MT), die Niederlande (NL), Österreich (AT), Polen (PL), Portugal (PT), Rumänien (RO), Slowenien (SI), die Slowakei (sk), Finnland (FI), Schweden (SE) und das Vereinigte Königreich (UK).
  2. Mit dem Index der Auftragseingänge wird der Wert zukünftiger Lieferungen von Waren und (direkt mit diesen Waren in Verbindung stehenden) Dienstleistungen gemessen, die von einem Hersteller an einen Dritten auf dem inländischen und dem Auslandsmarkt geliefert werden sollen. Das gesamte Aggregat des verarbeitenden Gewerbes enthält lediglich diejenigen NACE-Ebenen, für die gemäß der Verordnung über die Konjunkturstatistiken von den Mitgliedstaaten Daten zu liefern sind (NACE 13, 14, 17, 20, 21, 24 bis 30), und bezieht sich auf Auftragseingänge im auftragsorientierten verarbeitenden Gewerbe. Die Aggregate für den Euroraum und die EU enthalten nicht die Mitgliedstaaten, die keine Daten zur Verfügung stellen. Die saisonbereinigten Reihen für den Euroraum und die EU werden berechnet, indem die unbereinigten Reihen der einzelnen Mitgliedstaaten zusammengefasst und einer Saisonbereinigung unterzogen werden. Die saisonbereinigten Zahlen für die europäischen Aggregate basieren somit direkt auf den unbereinigten Reihen aus den Mitgliedstaaten und nicht auf einer Zusammenfassung der saisonbereinigten Indizes der Mitgliedstaaten. Die saisonbereinigten Wachstumsraten des Euroraumes und der EU können deshalb von den gewichteten Wachstumsraten der Mitgliedstaaten abweichen. Dieses Verfahren bedeutet auch, dass die Zusammenfassung der Gesamtzahlen nicht auf den veröffentlichten Einzelangaben basiert. Auf Grund der Volatilität der Auftragseingänge in der Industrie schwanken die Zahlen stark von Monat zu Monat und daher sollten kurzfristig Bewegungen mit Vorsicht interpretiert werden. Die Gewichte der Mitgliedstaaten für die Aggregate der EU und des Euroraums finden Sie unter: http://circa.europa.eu/Public/irc/dsis/ebt/library?l=/sts_weights_public&vm=detailed&sb=Title
  3. Die Daten für die vorhergehenden Monate wurden gegenüber den in der Pressemitteilung 92/2011 vom 22. Juni 2011 veröffentlichten Daten revidiert. Die monatlichen Zuwachsraten für April 2011 wurden im ER17 von +0,7% auf -0,1% und in der EU27 von +0,2% auf +0,3% revidiert. Die jährlichen Zuwachsraten wurden im ER17 von +8,6% auf +10,3% und in der EU27 von +6,9% auf +8,4% revidiert.
  4. Die Auftragseingänge für den schweren Fahrzeugbau (NACE 30 einschließlich des Baus von Schiffen und Booten, Schienenfahrzeugen und Luft- und Raumfahrzeugen) neigen zu starken Schwankungen und wirken sich unmittelbar nur beschränkt auf die Produktion aus. Das Aggregat "Auftragsorientiertes verarbeitendes Gewerbe ohne schweren Fahrzeugbau" ist beständiger. Der Anteil des schweren Fahrzeugbaus an den Auftragseingängen der Industrie findet sich im Dokument, auf welches sich in Fußnote 2 bezogen wird.
  5. Bei den Daten für Deutschland und Irland handelt es sich um arbeitstäglich bereinigte Zahlen.
     
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