Bayr appelliert an EU-Ministerrat: "Fisch und Meer sind für alle da!"   

erstellt am
19. 07. 11

Nachhaltige Fischereipolitik weiter forcieren
Wien (sk) - Im Zuge der Verhandlungen zur Fischereipolitik im EU-Landwirtschaftsrat spricht sich Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, dezidiert gegen transferierbare Quoten oder Konzessionen im Zuge der Neugestaltung der bestehenden Verträge aus: "Aus entwicklungspolitischer Sicht bringen sie keine strukturellen Veränderungen. Stattdessen sollen die Fischer in den sogenannten Entwicklungsländern in Zukunft selber für ihren Fisch sorgen können und so ihre eigenen Nahrungsmittel produzieren können. Sie müssen das Recht haben, genauso wie früher - bevor die großen EU-Fangflotten ihnen ihre Lebensgrundlage buchstäblich vor der Nase weggeschnappt haben - ihre Wirtschaft nachhaltig zu entwickeln; ihre eigenen natürlichen Ressourcen autonom zu verwalten und so die Chance auf einen fairen Handel zu haben."

Die Nationalratsabgeordnete reklamiert im Bereich der Fischereipolitik die fehlende entwicklungspolitische Kohärenz: "Die Fischereipolitik der EU zeigt besonders deutlich, dass der Anspruch an eine kohärente Entwicklungspolitik nicht gelebt wird und Wirtschaftsinteressen einiger EU-Mitgliedsstaaten keinerlei Rücksicht auf die Nahrungsmittel-Versorgung und die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten vieler afrikanischer Staaten nimmt", so Bayr.

Die Politik auf der einen Seite den betroffenen, größtenteils afrikanischen Ländern, jährlich Millionen Tonnen Fisch zu nehmen, auf der anderen Seite Ausgleichzahlungen zu leisten, die einem Almosen entsprechen, dürfe kein Leitmotiv für eine zukünftige europäische Fischereipolitik sein. Petra Bayr appelliert daher an die Minister "Fisch und Meer sind für alle da! Alle Menschen sollten davon profitieren können. Wir müssen lernen, diese gemeinsame Ressource besser zu teilen und nachhaltiger zu bewirtschaften."
     
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