Weitere Qualitätssteigerung im heimischen Notarztwesen   

erstellt am
29. 07. 11

Sobotka: Netzwerk für die beste Versorgung im Land
St. Pölten (nlk) - Von einem "Netzwerk für die beste Versorgung in Niederösterreich" sprach Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka am 29.07. in den Räumlichkeiten der NÖ Landesklinken-Holding in St. Pölten, wo er im Rahmen einer Pressekonferenz über aktuelle Entwicklungen im heimischen Notarztwesen sowie über die Zusammenarbeit zwischen der NÖ Landeskliniken-Holding, den Rettungsorganisationen und 144 Notruf Niederösterreich informierte.

"Für uns in Niederösterreich hat eine fundierte Fachausbildung der Einsatzkräfte höchste Priorität. Genauso wesentlich sind eine abgestimmte Infrastruktur und die optimale Koordination der Notfalleinsätze: 32 Stützpunkte und 130 Notärzte aus den NÖ Landeskliniken sorgen für die bestmögliche Versorgung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher", präsentierte Sobotka erste aktuelle Zahlen zum niederösterreichischen Notarztwesen und betonte überdies, dass Niederösterreich mit Wiener Neustadt, Krems und Ybbsitz über drei Hubschrauberstandorte verfüge, einen weiteren gebe es in Wien-Asparn. Diese Dichte bezeichnete Sobotka als hervorragend, für die gesamte holländische Bevölkerung beispielsweise stünde nur die vergleichsweise geringe Zahl von fünf Hubschraubern zur Verfügung.

Weiters führte der Landeshauptmannstellvertreter aus, dass in Niederösterreich im Jahr 2010 insgesamt 36.658 Notarzteinsätze zu verzeichnen waren, von denen rund 16.000 in der Nacht absolviert wurden. 33.578 dieser Einsätze seien bodengebunden erfolgt, Hubschrauber seien 3.080 Mal zum Einsatz gekommen. Die Zahl der geführten Telefonate habe zuletzt bei 1.689.762 Gesprächen gelegen, wobei die Anrufannahme im Schnitt nach 4,3 Sekunden erfolgt sei, der Alarmierungabschluss nach 43 Sekunden. "Im Bereich Kommunikation haben wir uns in den vergangenen Jahren stark verbessert", so Sobotka.

Zuletzt sprach der Landeshauptmannstellvertreter Maßnahmen zur Leistungsverbesserung an und nannte hier konkret die Optimierung des Notarztwagen- und Notarzteinsatzfahrzeuge-Systems, Maßnahmen zur Rekrutierung neuer, qualifizierter Notärzte sowie die Ausbildung der Notärzte. Unter anderem soll in diesem Zusammenhang verstärkt an einer Koordinierung des Sekundärtransportwesens oder der Abstimmung zwischen boden- und luftgebundenen Systemen gearbeitet werden, ab Herbst 2011 soll es eine gezielte Info-Kampagne für TurnurärztInnen geben.

Was die Ausbildung der Holding-Notärzte im Land Niederösterreich betrifft, so gibt es mit dem "Curriculum" und dem "Special Refresher" zwei Neuerungen. Das "Curriculum" enthält künftig u. a. eine Pflichtschulung, eine Fachschulung auf der Anästhesie, Notarztwagen-Lehrfahrten, ein Simulationstraining bestimmter Einsatzsituationen oder auch eine Geräteschulung. Beim "Special Refresher" geht es u. a. um die Einbindung aktiver Notärzte aus den Landeskliniken sowie von Feuerwehr, Polizei und Notruf Niederösterreich bzw. um die Spezifizierung des Ausbildungsprogramms. Erstmals soll ein solcher "Special Refresher"-Kurs im Oktober des heurigen Jahres stattfinden, für die Zukunft ist eine Abhaltung zweimal jährlich geplant. Der "Special Refresher" wird für neu eintretende NotärztInnen obligatorisch sein, mit dieser Art von verpflichtender Zusatzausbildung für angehende NotärztInnen nimmt das Land Niederösterreich eine Vorreiterrolle ein.

Seitens der 144 Notruf Niederösterreich GmbH brachte Geschäftsführer Mag. (FH) Thomas Pöchacker zur Kenntnis, dass man derzeit an diversen Qualitätssteigerungsmaßnahmen arbeite, beispielsweise im Rahmen eines Forschungsprojekts, das gemeinsam mit der Med Uni Wien durchgeführt werde. Seitens der Rettungsorganisationen werde momentan intensiv in die GPS-Verortung investiert, sodass künftig eine bessere Lokalisierung der Fahrzeuge und damit deren Insassen möglich seien.
     
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