Zuwandererfantasie   

erstellt am
28. 07. 11

Ein rot-weiß-rotes „Quo vadis“ zwischen Ahnen-Polka und Döner-Walzer mit Ulrike Beimpold und dem CrossNova Ensemble
Wien (syk unlimited) - Fernab von Behörden, Quoten und Ortstafelfragen spannt Ulrike Beimpold den dramaturgischen Bogen mit Texten von Friedrich Torberg, Robert Schneider oder Roda Roda in gleichermaßen nachdenklicher, poetischer wie humorvoller Weise, während sich das CrossNova Ensemble durch das reichhaltige Angebot des musikalischen Naschmarkts spielt: „Mit alles und scharf!“

Neben Schubertscher Hausmannskost servieren die Musiker Schmankerl von Haydn, Brahms und Liszt mit feurig pannonischer Note, böhmisches Allerlei, exotische Eigenkreationen, koschere „nichtarische Arien“ und zum Dessert „Salzburger Nockerl“, verfeinert mit arabischen und afrikanischen Ingredienzen.

Ulrike Beimpold debütierte 1979 mit fünfzehn Jahren am Wiener Burgtheater als Nestroymädl und gehört seitdem als Ensemblemitglied dem Haus an. Sie spielte dort in den unterschiedlichsten Rollen in Stücken von Nestroy bis Shakespeare, von Kleist über Horvath bis Jelinek und Handke. Sie arbeitete unter anderem mit Hans Hollmann, Leopold Lindtberg, Erwin Axerm Jerome Savary, Ruth Berhaus, Jürgen Flimm, Achim Benning und Claus Peymann zusammen. In ihren Soloprogrammen widmet sie sich Frauenfiguren der vergangenen Jahrhundertwende wie Katharina Schratt der Geliebten des Kaisers oder der wienerischen Dirne Josefine Mutzenbacher. In Niederösterreich tritt sie seit Jahren bei den Festspielen Reichenau auf. Mit der „Lustigen Witwe“ beging Ulrike Beimpold 2006 in Bad Ischl ihr Regiedebüt. Ihr Debüt im Konzerthaus gab sie mit einer konzertanten Aufführung von „Der lustige Krieg“ unter der Leitung von Ulf Schirmer. Ihre Liebe zur Musik nützt sie auch zu Ausflügen in die Operette an der Wiener Volksoper und in der Zusammenarbeit mit den Philharmonia Schrammeln und ihrem Konzertzyklus „Die Schlammeln, ein Weib und auch Gesang“ im Wiener Musikverein. Eine besondere Freude sind ihr Projekte wie die mit dem CrossNova Ensemble, bei denen sie immer wieder gerne neue Wege geht und ihren kreativen Horizont vorallem in musikalischer Hinsicht erweitern kann.

Das CrossNova Ensemble entstand 2006 aus der Fusion zweier Standard-Trioformationen (Violine- Klarinette-Klavier bzw. Klarinette-Fagott-Klavier), und versteht sich mittlerweile als projektbezogen-flexiblen Klangkörper, sowohl die Besetzung als auch das Repertoire betreffend. Den Kontrapunkt zu klassisch-traditionellen Konzerten bilden vorrangig zeitgenössische und spartenübergreifende Projekte, die die Musiker auch zu manch vokaler Gratwanderung animieren. So kann das Ensemble bereits auf zahlreiche Uraufführungen eigens für seine spezifische Besetzung geschriebener Werke (u.a. von Komponisten wie Johannes Berauer, Till A. Körber, Thomas Mandel, Vladimir Pantchev, Michael Radanovics, Mathias
Rüegg, Balduin Sulzer) verweisen. Besonderes Vergnügen bereitet den jungen Musikern das teils parodistische Verbinden und Arrangieren scheinbar unmöglicher Stile und Besetzungen. In seiner kurzen Geschichte konnte sich das Ensemble im Konzertbetrieb bestens etablieren und sorgt regelmäßig für neue, erfrischende musikalische Erlebnisse (u.a. im Konzerthaus Wien, RadioKulturhaus Wien, Theater Akzent Wien, Brucknerhaus Linz, Welser Abonnementkonzerte, Salzkammergut Festwochen, Kindermusikfestival St.Gilgen).


„Das Drama aller Zeiten hat eigentlich nur ein einziges Thema gehabt: die Unfähigkeit der Menschen, miteinander zu leben.“ (Gerhard Bronner)

...in Stückauswahl und persönlich geprägter Realisierung schlichtweg geniale Jungkünstler voll von kreativem Übermut und glühendem Temperament, die ihren technisch wie klanglich elitären Instrumentalschabernack phasenweise zu orgiastischer Bravour steigern. (Kronenzeitung, Jänner 2009)

Termine: 30.9. (Wien-Premiere) und 13.10.2011, 19.30 Uhr
     
Informationen: http://www.akzent.at
     
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