Europaregion Donau-Moldau will gemeinsam wachsen   

erstellt am
08. 08. 11

St. Pölten (nöwpd) - Die entlang des ehemaligen Eisernen Vorhanges gelegenen Regionen von Niederösterreich, Oberösterreich, Böhmen und Bayern bündeln ihre Kräfte. Als Europaregion Donau-Moldau wollen sie gemeinsame Projekte in den Bereichen Wirtschaft, Ausbildung, Verkehr und Tourismus umsetzen. "Die Europaregion Donau-Moldau steht für einen überwiegend ländlichen Raum mit etwa sechs Millionen Einwohnern, in dem keine einzige Großstadt zu finden ist", erklärt der Obmann der Euregio Silva Nortica, der Landtagsabgeordnete Johann Hofbauer (ÖVP), gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Als Angehöriger des aus zwölf Personen bestehenden, politischen Lenkungsrates vertritt Hofbauer die Interessen Niederösterreichs in der im Aufbau befindlichen, grenzüberschreitenden Arbeitsplattform. Die Probleme, mit denen die Regionen der drei teilnehmenden Länder zu kämpfen haben, sind weitgehend gleich. Fehlende Arbeitsplätze beflügeln die Abwanderung. Der Mangel an leistungsfähiger Verkehrsinfrastruktur hemmt das Wirtschaftswachstum. Das Bildungsangebot für Jugendliche ist überschaubar, so dass viele Schüler nach Ende der Schulpflicht ihrer Heimat den Rücken kehren, in Ballungsräumen studieren und dann oft auch dort ihren beruflichen Standort finden.

"In allen wesentlichen Themenbereichen gibt es praxisnahe Ansätze, um die Landstriche entlang des ehemaligen Eisernen Vorhanges wieder zu stärken", stellt Hofbauer fest. Ein möglicher Schulterschluss der Universitätsstädte Krems, Budweis und Linz könnte das Bildungsangebot grenzüberschreitend transparenter machen. Im Bereich Tourismus soll es die sanfte, naturnahe Art sein, die mehr Gäste in die Europaregion Donau-Moldau lockt. Auch bei den Infrastrukturprojekten setzt der Landtagsabgeordnete auf grenzüberschreitende Projektentwicklungen. "Verkehrsflüsse dürfen in einem grenzenlosen Europa nicht nur national betrachtet werden."

Aus dem derzeit über die drei Länder gespannten losen Netzwerk könnte schon bis 2013 eine eigene Rechtskörperschaft werden, meint Hofbauer. Dafür sieht er in Niederösterreich ein großes Vorbild. "Die in Niederösterreich umgesetzte Regionalisierung des ländlichen Raumes kann mit den eigenen Regionalmanagement-Büros als beispielgebend für den Aufbau der Europaregion Donau-Moldau angesehen werden."
     
Informationen: http://www.europaregion-donau-moldau.at    
     
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