Eisl: Leistung und Stromproduktion der bestehenden Kleinwasserkraftwerke können verdoppelt werden   

erstellt am
04. 08. 11

Trinkwasserkraft ist spannende Nische
Salzburg (lk) - In den vergangenen Tagen wurde viel über die Nutzung von Kleinwasserkraft diskutiert. Das neue Ökostromgesetz sieht für die Revitalisierung und Effizienzsteigerung kleiner Wasserkraftanlagen einen Investitionszuschuss oder höhere Einspeisetarife vor. "In Salzburg haben wir ein hohes Potenzial in der Effizienzsteigerung. Wir könnten dadurch die Leistung und die Stromproduktion der bestehenden Kleinwasserkraftwerke beinahe verdoppeln. Wenn wir dieses Potenzial nutzen, können wir fast 150.000 Drei-Personen-Haushalte zusätzlich mit Wasserstrom versorgen", erklärte Energiereferent Landesrat Sepp Eisl am 04.08.

Neuestes Trinkwasserkraftwerk in Flachau errichtet

Eine interessante Nische bei Kleinwasserkraftwerken stellt die multifunktionale Nutzung von Trinkwasseranlagen dar. Dabei werden die bestehende Trinkwasserleitung bzw. das Gefälle zur Stromproduktion genutzt. In Salzburg schätzt Univ.-Prof. Helmut Mader von der BOKU Wien in seiner Studie das Potenzial auf rund 60 Anlagen. "Derzeit müssen bei Trinkwasserleitungen oft Druckregulatoren eingebaut werden, um Überdruck zu verhindern. Genau diese Funktion könnten Generatoren zur Stromgewinnung übernehmen. Dadurch würden wir Energie gewinnen, die derzeit einfach nicht genutzt wird", sagte Energiereferent Landesrat Sepp Eisl. Experten schätzen, dass rund 4.500 Haushalte mit dieser Energie versorgt werden könnten. Eine der neuesten Trinkwasserkraftanlagen hat derzeit die Gemeinde Flachau. "Die Trinkwasserqualität leidet nicht darunter und ich sage immer, dass es sich dabei um die grünste Form der Energiegewinnung handelt. Man nutzt nur Energie, die sowieso vorhanden ist. Wichtig dabei ist auch, dass die Qualität des Trinkwassers überhaupt nicht darunter leidet", betonte der Flachgauer Bürgermeister Thomas Oberreiter. "Manche sagen sogar, dass das Trinkwasser durch diese zusätzliche Belebung noch besser schmeckt", so Bürgermeister Thomas Oberreiter schmunzelnd.

Insgesamt gibt es in Salzburg derzeit rund 400 Kraftwerke mit einer Leistung von bis zu fünf Megawatt (=5.000 Kilowatt). Der Jahresverbrauch eines durchschnittlichen Haushaltes liegt bei 3.500 kWh. Alle Salzburger Kleinwasserkraftwerke erzeugen derzeit gemeinsam 532 Gigawattstunden (=532.000 Megawattstunden). Somit können derzeit schon 152.000 Haushalte mit Strom aus solchen Anlagen versorgt werden. Unterstützung erhalten die Betreiber von Kleinwasserkraftwerken und Interessierte in der Fachabteilung Wasserwirtschaft des Landes Salzburg sowie unter http://www.salzburg.gv.at/serviceleistungen
     
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