Darabos: Bundesheer sorgt für Sicherheit im Grenzgebiet zwischen Kosovo und Serbien   

erstellt am
03. 08. 11

Zusätzliche österreichische Soldatinnen und Soldaten werden in Region entsandt - Einsatz auf Basis eines einstimmigen Beschlusses von Ministerrat und Hauptausschuss
Wien (bmlvs) - Aufgrund der Unruhen an der kosovarisch-serbischen Grenze hat die internationale Schutztruppe KFOR am 28.07. mit der Aktivierung von Reserven vorerst im Kosovo reagiert. Nunmehr hat das zuständige NATO-Kommando in Neapel gestern Abend die Auslösung eines so genannten "Operational Reserve Forces" (ORF)-Einsatzes angeordnet. Nach derzeitigen Planungen wird ein deutsch-österreichisches ORF-Bataillon in den nächsten Tagen in den Einsatzraum verlegt. Von Seiten Österreich ist neben Stabsteilen eine Kompanie des Panzergrenadierbataillons 13 aus Ried im Innkreis mit einer Stärke von rund 150 Soldatinnen und Soldaten vorgesehen.

Österreich hat sich im Rahmen der KFOR-Mission verpflichtet, im Falle von Krisen kurzfristig zusätzliche Bundesheerangehörige zu Verfügung zu stellen - dieser Automatismus tritt jetzt in Kraft. Der Einsatz des Österreichischen Bundesheeres ist durch einen Ministerratsbeschluss (3.11.2010) und durch einen einstimmigen Beschluss des Hauptausschuss (25.11.2010) bis zum 31.7.2012 genehmigt. "Die Stabilisierung der Lage im Kosovo liegt im internationalen und auch in unserem eigenen Interesse. Mit seiner raschen Einsatzbereitschaft stellt das Österreichische Bundesheer wieder einmal unter Beweis, dass es professionell und flexibel auf Krisensituationen reagiert und für Sicherheit in der Region sorgt", betont Verteidigungsminister Norbert Darabos.

"Operational Reserve Force"
Die NATO und die EU sind bestrebt, die Kräfte auf dem Westbalkan gemeinsam zu nutzen (Konzept der "Over-the-Horizon-Reserves"). Aus diesem Grund werden zusätzlich zu den Kräften der EU-Militärmission (EUFOR ALTHEA) und des multinationalen Friedenseinsatzes (KFOR) zwei Bataillone als operative Reservekräfte ("Operational Reserve Force" - ORF) für den Fall, dass sich die Sicherheitslage verschärft, in den Heimatländern bereitgestellt.

Nach dem ORF-Konzept muss eines dieser Bataillone in wenigen Tagen nach einer Alarmierung im Einsatzraum sein. Die beiden ORF-Bataillone stehen unter deutschem bzw. italienischem Kommando.

Hintergrund KFOR
Das Bundesheer hat derzeit rund 450 SoldatInnen bei KFOR im Einsatz und ist der größte Nicht-NATO-Truppensteller. Die Mission umfasst rund 5.900 Personen aus 30 Staaten, davon 21 EU-Mitgliedsländer. Es ist jedoch geplant, die Präsenz von KFOR nach und nach in einzelnen Schritten zu vermindern.
     
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