LH Platter: Aktuelle Klimadaten als Basis für Prognosen   

erstellt am
03. 08. 11

Interregprojekt – Klimaforschung im Großraum Tirol-Südtirol-Venetien
Innsbruck (lk) - Ab September 2011 soll ein neues Grundlagenwerk zum Klima des Großraums Tirol-Südtirol-Venetien erarbeitet werden. In einem Interregprojekt werden erstmals alle heute messbaren Wetter- und Wasserdaten zusammengefasst.

„Ziel ist es, die Entwicklung des Klimas aufzuzeigen und einen regionalen Klimaatlas zu erstellen. Diese Beschreibung des Klimas ist nicht nur eine wichtige Grundlage für die unterschiedlichsten Wirtschaftszweige, sondern auch eine Orientierung für Bestimmungen wie etwa die Bauvorschriften“, sieht LH Günther Platter einen großen Nutzen in dem Projekt mit dem Namen „3PCLIM“. Die erhobenen Daten geben Auskunft darüber, inwieweit Hochwasserdämme oder Bewässerungsanlagen neu geplant werden müssen oder welche Tourismusregionen besonders vom Klimawandel betroffen sind.

Benötigt werde die Klimatographie etwa in der Bau-, Wasser- und Energiewirtschaft, dem Tourismus, dem Versicherungswesen oder in der Forst- und Landwirtschaft. Weitere Anwendungen finden die Daten im Umwelt-, Katastrophen- und Zivilschutz und in der Raumordnung.

Zurzeit arbeitet man mit einer Klimabeschreibung aus dem Jahr 1975, die auf Messungen der Jahre 1931 bis 1960 beruht. Inzwischen werden zusätzliche Parameter gemessen, die darüber hinaus viel genauer sind. Neu ist auch, dass man Methoden der Fernerkundung wie Satellit, Radar oder Blitzortung in einer Klimatographie dieser Größenordnung anwendet.

„Das Klima verändert sich nachweislich. Wir brauchen eine solide Datenbasis, um verlässlichere Prognosen zu erstellen“, erklärt Harald Schellander von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)- Kundenservice Tirol und Vorarlberg, dem führenden Projektpartner. „Da wir über eines der weltweit dichtesten meteorologisch-hydrologischen Messnetze verfügen, kann Tirol dazu einen wesentlichen Beitrag leisten“, freut sich LH Platter.

Die Untersuchung läuft bis Ende 2014 und wird mit rund einer Million Euro von der EU, dem Land Tirol, der Wildbach- und Lawinenverbauung und Italien gefördert. Neben der ZAMG Kundenservice Tirol und Vorarlberg und der Fachabteilung Klima in Wien sind das Hydrografische Amt Bozen, das Land Tirol sowie die Region Veneto am Projekt beteiligt. Das Ergebnis wird dreisprachig publiziert und öffentlich zugänglich gemacht.
     
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