Amstettens Wirtschaft meldet Gründungsboom   

erstellt am
22. 08. 11

Amstetten (nöwpd) - Die Zahl der Betriebsgründungen hat seit Jahresbeginn im Bezirk Amstetten spürbar zugenommen. "Gab es im Jänner noch 6.829 Wirtschaftskammer-Mitglieder im Bezirk, sind es im August bereits 7.026", teilt Andreas Geierlehner, Leiter der Bezirksstelle Amstetten der NÖ Wirtschaftskammer, dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. "Vor allem der Dienstleistungssektor nimmt stark zu und bestätigt die langjährige Entwicklung. All das ist ein Zeichen dafür, dass der Dienstleistungsbereich im Bezirk Amstetten weiterhin ausgebaut wird, während der sekundäre Wirtschaftssektor der Industrie und des produzierenden Gewerbes stagniert."

Laut Geierlehner könne man die Ist-Situation des Bezirks pauschal als zufriedenstellend beschreiben: "Die Umsatzsituation ist im Durchschnitt gesehen gut bis sehr erfreulich", sagt er. Allerdings gäbe es Wirtschaftsbereiche, die die zurückhaltende Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand massiv zu spüren bekommen. Vor allem die Bauwirtschaft und das Bauhilfsgewerbe stünden unter Druck und versuchten das Schwächeln der öffentlichen Auftraggeber mit der vorhandenen Kaufkraft des Konsumenten auszugleichen.

Der Tourismus kämpfe weiterhin mit zunehmender Reglementierung und Bürokratisierung. Geierlehner: "Tabakregelung, Gebrauchsabgabe sowie die Konkurrenzsituation der gastronomischen Aktivitäten von Privaten und Vereinen engen da und dort die Existenzmöglichkeit der traditionellen Gastronomie ein. Auffallend ist zurzeit die Häufung von Betriebsprüfungen im traditionellen Gastronomie-Sektor durch die Finanzpolizei, die für Unmut bei den Wirten sorgt, während auf der anderen Seite die Anstrengungen der Wirtschaftskammer Amstetten zur Bekämpfung des Pfuscherwesens zäh und mühsam bleiben. Dies alles trägt sicher dazu bei, dass so manches familiär geführte Gasthaus mangels Nachfolger nicht weitergeführt werden wird."

Als längst überfällig bezeichnet Geierlehner wirksame Maßnahmen zur Eigenkapitalstärkung der kleinen und mittleren Unternehmen: "Werden hier nicht bald die richtigen wirtschaftspolitischen Werkzeuge zur Verfügung gestellt, ist durch den Mangel an Investitionspotential eine finanzielle Schwächung der regionalen Wirtschaftsstrukturen zu erwarten, die eine spürbare Ausdünnung der heimischen Wirtschaft befürchten lässt."
     
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