Perugino – Raffaels Meister   

erstellt am
22. 08. 11

Von 13.10.2011-15.01.2012 in der der Alten Pinakothek München
München (pinakothek) - Als Höhepunkt und Abschluss der Feierlichkeiten zum 175-jährigen Jubiläum der Alten Pinakothek widmen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen Pietro Perugino, einem der erfolgreichsten Maler der italienischen Renaissance, die erste Ausstellung außerhalb Italiens. Sie versammelt über 30 Werke aller Schaffensphasen des Meisters, vor allem aber aus der Glanzzeit seiner Karriere im späten 15. Jahrhundert. Anlass und Mittelpunkt der Schau ist das um 1490 vollendete Altarbild mit der „Vision des heiligen Bernhard“, das Ludwig I. von Bayern, der Gründervater der Alten Pinakothek, 1829 erwerben konnte.

Zeitgenossen feierten den heute vielfach unterschätzten Pietro Perugino (um 1450-1523) als den besten Maler seiner Generation. Auch fern von Florenz und Perugia, den Zentren seiner Tätigkeit, umwarben ihn namhafte Auftraggeber: Päpste, Kardinäle, Herzöge und vermögende Geschäftsleute zählten zu seiner Klientel. Als geschickter Werkstattleiter bewältigte er insbesondere eine erstaunliche Vielzahl städtischer und kirchlicher Großprojekte in Umbrien und der Toskana.

Die klassische Harmonie und kontemplative Atmosphäre seiner Kunst bediente nicht nur eine ästhetische wie religiöse Sehnsucht seiner Zeit, sondern bereitete auch den Weg für die Malerei der Hochrenaissance. Im 19. Jahrhundert fand sie erneut zahlreiche Liebhaber. Die jüngere Kunstgeschichte hat den Versuch gemacht, Perugino aus dem übermächtigen Schatten seines berühmten Schülers Raffael zu befreien. Trotzdem sind die humanistischen und auch die hohen technischen Qualitäten seiner innovativen und einfühlsamen Schöpfungen noch immer wiederzuentdecken.

Neben den kostbaren Gemälden und Zeichnungen Peruginos und seiner Werkstatt zeigt die Ausstellung zudem einzelne verwandte Schöpfungen seiner Künstlerkollegen und Zeugnisse der intensiven Rezeption seiner Kunst. Zahlreiche der großen Gemäldesammlungen und Zeichnungskabinette Europas und der USA unterstützen die Ausstellung mit bedeutenden Leihgaben; dazu zählen u.a. die Uffizien und die Galleria Palatina in Florenz, die Galleria Nazionale in Perugia, die Vatikanischen Museen, der Louvre, das Metropolitan Museum, die National Gallery in London und in Washington, das Stockholmer Nationalmuseum und die Eremitage in St. Petersburg. Die Ausstellung wird von der Ernst von Siemens Kunststiftung gefördert.
     
Informationen: http://www.pinakothek.de    
     
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