Österreicher veranlagen im Schnitt 5.670 Euro   

erstellt am
16. 08. 11

Veranlagung: rund 200 Euro mehr als im 1.Quartal – Höhe der Kreditsumme sinkt auf 62.000 – Rund 40% sehen keine steigende Inflation
Wien (erste bank) - Die INTEGRAL Umfrage, welche im Auftrag der Erste Bank jedes Quartal durchgeführt wird, zeigt im zweiten Quartal aktuelle Trends beim Geldfluss der Österreicher. Das Sparbuch legt einen Prozentpunkt zu und bleibt mit 63% am Beliebtesten bei den Österreichern. Der Bausparvertrag liegt mit 55% (Q1: 58%) auf Platz zwei und die Lebensversicherung ist unverändert für 40% die Art der Veranlagung, die in den nächsten 12 Monaten gewählt wird. Auffällig im Vergleich zum 1.Quartal sind Gold und Immobilien: Wollten Anfang des Jahres noch 8% in Gold anlegen, so sind es jetzt 11%, Immobilien steigern sich von 11 auf 13%. Die durchschnittliche Veranlagungssumme liegt bei 5.670 Euro (Q1: 5.460 Euro) und ist somit leicht gestiegen. Die Anzahl jener, die größere Anschaffungen planen, bleibt mit 31% gleich. 14% wollen ihre erhöhten Ausgaben mittels Kredit finanzieren, wobei die durchschnittliche Kredithöhe aber von 70.200 auf 62.000 Euro gesunken ist. Zum Thema Inflation äußern sich die Österreicher so: 30% sehen sie auf die nächsten 12 Monate etwa gleich wie heute, 61% fürchten eine Steigung und 9% erwarten, dass sie sinken wird.

Geldflussprognose der Haushalte
Nach den jüngsten Leitzinsanhebungen steigen die Sparzinsen auch in Österreich wieder leicht. Das fördert einmal mehr die Beliebtheit des Sparbuchs: 63% sparen in den nächsten 12 Monaten mittels Sparbuch, 55% schwören auf den Bausparvertrag, und 40% veranlagen mittels Lebensversicherung. Dabei geht es nicht nur um Neuveranlagungen, sondern auch um laufende Produkte in diesem Zeitraum. Im Vergleich zum Jahresbeginn zeigt sich ein verstärkter Trend bei Gold und Immobilien: Die Goldanlage ist von 8 auf 11% und Immobilien von 11 auf 13% gestiegen. "Man sollte trotzdem immer darauf achten, dass man finanziell breit aufgestellt ist", so Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank. "Alles auf eine Karte zu setzten wäre ein fataler Fehler."

Die durchschnittliche Höhe des veranlagten Kapitals der Österreicher ist leicht im Steigen begriffen. War das durchschnittliche Veranlagungsvolumen im ersten Quartal noch rund 5.460 Euro, so sind es aktuell 5.670 Euro. Diese Summe bezieht sowohl auf bestehende als auch auf geplante Veranlagungen in den nächsten 12 Monaten.
Wenn es ums Geld ausgeben geht, so hat sich im Vergleich zum Jahresanfang nichts verändert: 31% haben in den nächsten 12 Monaten größere Anschaffungen wie Wohnungskauf, Autokauf oder Erneuerung der Einrichtung geplant. 83% (Q1: 85%) wollen das mittels eigenen Ersparnissen finanzieren, 14% (Q1: 15%) wollen sich dazu einen Kredit aufnehmen. Die Höhe des geplanten Kredits beziffern die Österreicher mit etwa 62.000 Euro, das sind 8.200 Euro weniger als noch im ersten Quartal.

Vier von zehn Österreichern sehen keinen Inflationsanstieg
Aktuell befindet sich die Inflation in Österreich mit 3,3% auf relativ hohem Niveau. Die EZB hat die Leitzinsen auf 1,5% angehoben um rechtzeitig die mittelfristigen Inflationserwartungen in der Eurozone nahe bzw. unter 2% zu verankern. Dennoch sind die Österreicher skeptisch, was die weitere Entwicklung angeht: 61% rechnen mit steigender Inflation in den nächsten 12 Monaten, 1/3 glaubt dass sie in etwas gleich bleiben wird und 9% erwarten sogar niedrigere Inflationsraten.
"Wir werden auch oft von Kunden besorgt auf die Inflationsentwicklung angesprochen", so Bosek. Aktuell empfiehlt die Erste Bank Sparbücher mit kurzen Laufzeiten um von weiteren Sparzinserhöhungen profitieren zu können. Wer aber jetzt von steigenden Inflationsraten ausgeht, kann sich z.B. mit einer inflationsgebundenen Anleihe absichern.

Österreichs Wirtschaft auf Expansionskurs
Die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich verläuft weiter positiv. Im ersten Quartal wuchs die heimische Wirtschaft um 0,9%. Für das gesamte Jahr 2011 wird von den heimischen Wirtschaftsforschern ein Anstieg des Bruttoinlandproduktes (BIP) von rund 3,0% prognostiziert. Das ist deutlich mehr, als im europäischen Durchschnitt (Prognose EU-27: 2,0%). Die EZB wird den Leitzins möglicherweise im November noch einmal um 25 Basispunkte auf 1,75% anheben. Dann werden im kommenden Jahr auch die Spar- und Kreditzinsen weiter steigen. "Wir empfehlen deshalb aktuell den Sparbuchsparern, sich maximal auf ein Jahr zu binden", so Bosek. Außerdem ist bei diesem Zinsniveau ein guter Zeitpunkt für ertragreichere, aber dennoch sichere Veranlagungsformen. "Uns ist bewusst, dass das Vertrauen in Wertpapiere gerade jetzt wieder stark leidet. Alles pauschal zu verteufeln wäre aber ein Fehler", meint Bosek. Durch die Zinserhöhung der EZB wird zwar der Inflation entgegengewirkt, dennoch werden die kurzfristigen Sparzinsen nach Abzug der Kapitalertragssteuer nicht so schnell über der noch relativ hohen Inflation liegen. Auf der Kreditseite befinden sich die Zinsen aktuell auch schon im Steigen. Im historischen Vergleich sind Kredite zwar noch immer billig, dennoch sollte man jetzt schon an die Zukunft höherer Zinsen denken: "Ein Zinscap oder eine Fixzinsvereinbarung empfehlen wir nach wie vor", erklärt Bosek.
     
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