3. Piste für Wiener Flughafen  

erstellt am
25. 08. 11

WienTourismus: Unabdingbar für Kongress- und Tourismusdestination Wien
Wien (rk) - Als "Lebensader für den Erfolg der Tourismus- und Kongressdestination Wien" bezeichnet Tourismusdirektor Norbert Kettner die dritte Piste für den Wiener Flughafen. Insbesondere den Anforderungen des internationalen Kongresstourismus, den Wien weltweit an erster Stelle anführt, muss durch einen rechtzeitigen Ausbau Rechnung getragen werden.

"Ich begrüße, dass nach eingehender behördlicher Prüfung nun ein wesentlicher Schritt in Richtung dritte Piste für den Flughafen Wien gelungen ist", gibt Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner ein klares Votum für eine Erweiterung der Kapazitäten am Flughafen Wien ab. "Wien ist seit sechs Jahren internationale Kongressmetropole Nr. 1, allerdings verstärktem Wettbewerb mit dem asiatischen Raum und auch anderen europäischen Städten ausgesetzt. Während in Asien Kongresse mit Millionenbeträgen subventioniert werden, investieren Europas Metropolen massiv in ihre Kongress- und Tagungsinfrastruktur, um Wien den Rang abzulaufen", erklärt Kettner. "Wien konnte bisher mit seiner vorhandenen Infrastruktur als perfekt funktionierende Stadt mit guter Erreichbarkeit, punkten. Gerade diese gute Erreichbarkeit ist für eine positive Weiterentwicklung Wiens als Kongressmetropole besonders wichtig und muss auch in Zukunft gewährleistet sein. Der Nachfrage nach mehr Direktflügen und dem Trend zu flexibleren Reisezeiten ist Rechnung zu tragen - mit der dritten Piste können wir die internationale Pole Position Wiens sichern", so Kettner.

Allein 2010 bewirkte Wiens Kongress- und Tagungstourismus Gesamtsteuereinnahmen von 213,8 Mio. Euro, wobei 104,4 Mio. Euro dem Bund, 25,8 Mio. Euro Wien selbst und die restlichen 83,6 Mio. den anderen Bundesländern bzw. Gemeinden zugute kamen. KongressteilnehmerInnen sind besonders ausgabefreudige Gäste -ihre Gesamtausgaben beim Wien-Aufenthalt im Jahr 2010 betrugen 475 Euro pro Kopf und Nächtigung, während der Vergleichswert von sämtlichen Wien-Gästen bei rund 270 Euro liegt.

 

ÖHV: Reitterer: Gegner rechnen mit Niederlage
Vor Entscheidung über dritte Piste: Volkswirtschaftlich unumstritten, Umweltschutz außer Streit gestellt.
Wien (öh) - Im Vorfeld der Umweltverträglichkeitsprüfung melden sich die Gegner der dritten Piste lautstark zu Wort. Michaela Reitterer, Vorsitzende der Österreichischen Hoteliervereinigung in Wien, plädiert für eine sachliche Diskussion. "Der Flughafen hat alle Anrainer im weitesten Sinne beim Bau der dritten Piste mitbestimmen lassen: Das war beispiellos. Die Investitionen in Sicherheit, Umweltschutz, und Lebensqualität sind vorbildlich. Alleine der Lärmschutz und die Landschaftspflege mit dreimal so viel Aufforstung wie Rodungen werden die Situation sogar noch verbessern", ist Michaela Reitterer, Vorsitzende der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) in Wien und mit ihrem Null-Energie-Bilanz-Boutiquehotel Stadthalle selbst Öko-Pionierin und Staatspreisträgerin, überzeugt. Dass sich die Führung des Flughafens und die Anrainer auf überaus ambitionierte Grenzwerte, deutlich über den gesetzlichen vorgeschriebenen, einigen konnten, sei für beide Seiten von Vorteil.

Hohe Verhandlungskunst: mehr Wertschöpfung, weniger Belastung
Volkswirtschaftlich gesehen ist der Bau der dritten Piste nicht zuletzt wegen des weltweiten Anstiegs der Passagierzahlen und durch den Bau einer weiteren Piste in München unumgänglich: "63 % der ausländischen Wien-Gäste kommen per Flugzeug", erklärt Reitterer. Von einem weiteren Anstieg dieses Anteils sei ebenso auszugehen wie die weitere Steigerung der Gästezahl in Wien notwendig sei, um die Auslastung in den Hotels und damit auch die Arbeitsplätze zumindest zu halten. "Die Flugfrequenz wird aber nicht so stark zunehmen wie die Wertschöpfung: Erstens, weil die Zahl der Landungen dank größerer und leiserer Flugzeuge nicht im selben Ausmaß steigen wird. Und zweitens, weil die dritte Piste dank der von den Anrainern durchgesetzten Lärmschutzmaßnahmen und neuer Anflugrouten sogar Entlastungen bringt", so Reitterer.

Reitterer: Handschlagqualität auf beiden Seiten gefordert
Ebenfalls außer Streit steht das Recht der Anrainer auf den Schutz ihrer Interessen: "Die Halbierung der Nachtflüge, der Lärmzonendeckel und das Lärmschutzprogramm bringen sogar Verbesserungen gegenüber dem Ist-Zustand: Dazu kann ich den Verhandlern auf Seiten der Anrainer nur gratulieren", so Reitterer. Höchste Ansprüche an Eigentümer und Management zu stellen sei legitim: "Wenn dann diese Forderungen erfüllt werden, muss man aber auch Handschlagqualität zeigen und zur Einigung stehen", hofft Reitterer, dass langwierige, kostspielige Berufungsverfahren verhindert werden können.

Alle rechnen mit Ja zur dritten Piste, aber jetzt sind Experten am Wort
Zu befürchten ist das Gegenteil: "Die Pisten-Gegner werden in Berufung gehen, egal, wie ihre Chancen stehen", bleibt Reitterer realistisch. "Die Umweltverträglichkeitserklärung, die Einigung mit mehreren Bürgerinitiativen samt den erwähnten Erfolgen und natürlich die Gesetze werden von der zuständigen Behörde sachlich bewertet werden. Das Ergebnis wird nachvollziehbar sein", so Reitterer. Vom positiven Ausgang der Umweltverträglichkeitsprüfung - gewährleistet durch die gewissenhafte Arbeit des Flughafen-Managements - ist offensichtlich nicht nur sie überzeugt: "Die Pistengegner versuchen lautstark, das Ruder herumzureißen. Am Steuer sitzt jetzt aber die zuständige Behörde, und die hat nach sachlichen Kriterien zu entscheiden. Die Lautstärke der Zurufe ist zum Glück kein Kriterium."

Die ÖHV gestaltet als freiwillige und parteiunabhängige Interessenvertretung der führenden Hotellerie durch Lobbying die Rahmenbedingungen für modernes Unternehmertum. 1.200 Mitgliedsbetriebe, davon 172 in Wien (inklusive aller 5-Sterne-Hotels), nutzen operative Dienstleistungen in Marketing und Weiterbildung genauso wie ihren Vorsprung durch Innovation und Vernetzung. Mit rund 152.000 Betten - das entspricht zwei Drittel der Kapazität in der 4- bis 5-Sterne-Superior-Hotellerie - und mehr als 40.000 Mitarbeitern erwirtschaften die ÖHV-Mitglieder einen Gesamtumsatz von rund 3 Mrd. Euro. Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft generierte als Österreichs Wirtschaftsmotor 2010 über direkte und indirekte Wertschöpfung 15,1 % des BIP und jeden 5. Vollarbeitsplatz.

 

Mahdalik: "Die Brauner schickt Soldaten aus"
SPÖ will lasches Nachtflugverbot ganz streichen
Wien (fpd) - Wie im Spiel der Kaiser seine Soldaten schickt die mehr als glücklose SPÖ-Finanzstadträtin Brauner zur Verteidigung ihres nächsten Milliarden-Debakel 3. Piste nun auch ihre Vasallen aus. Der rote Tourismus-Direktor Kettner, der mit dem für Wien extrem rufschädigenden Jackson-Tribute-Fiasko schon einen unvergesslichen Bauchfleck gelandet hat, soll also nicht den Flugverkehrsexperten geben und im Auftrag der SPÖ den Bau der 3. Piste bejubeln, sondern soll weitere Peinlichkeiten dieser Art vermeiden, so FPÖ-Fluglärmsprecher LAbg. Toni Mahdalik.

Die 3. Piste ist flugverkehrstechnisch nicht notwendig, könnte jedoch zu einem "Skylink 2.0" werden. Nachdem Brauner nach einer internationalen Ausschreibungsfarce ausgerechnet einen Ex-SPÖ-Bezirksrat(!) in den Flughafenvorstand gehievt hat, stehen die Chancen für ein weiteres Finanzdebakel leider sehr gut.

Mit dem von SPÖ-mann Kettner angesprochenen "Trend zu flexibleren Reisezeiten" will die SPÖ das ohnehin regelmäßig verletzte Nachtflugverbot über dem Westen Wiens offenbar unelegant entsorgen, so dass auch im Osten des 22. Bezirks und bei den 25.000 in Essling betroffenen Menschen keine Hoffnung mehr besteht, irgendwann eine ungestörte Nachtruhe zu genießen.
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
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