RBI: Konzern-Periodenüberschuss wächst im Jahresvergleich um 30,3 Prozent    

erstellt am
25. 08. 11

Raiffeisen Bank International: Konzern-Periodenüberschuss legt im ersten Halbjahr 2011 um knapp ein Drittel auf € 615 Millionen zu
Wien (rzb) -Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) wies für das erste Halbjahr 2011 einen Konzern-Periodenüberschuss (nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen) von € 615 Millionen aus, was einem Zuwachs von 30,3 Prozent im Vergleich zum Ergebnis der RBI für das erste Halbjahr des Vorjahres entspricht (HJ 2010: € 472 Millionen). Der Periodenüberschuss vor Steuern stieg um 51,6 Prozent auf € 879 Millionen (HJ 2010: € 579 Millionen). Neben den höheren Gewinnen sorgten einige Sondereffekte für einen deutlichen Anstieg der Steuern vom Einkommen und Ertrag um € 137 Millionen auf € 201 Millionen. Für diese Zunahme waren überwiegend latente Steueraufwendungen auf Bewertungsgewinne verantwortlich, denen 2010 latente Steuererträge gegenüberstanden. Dadurch ergab sich ein Periodenüberschuss nach Steuern von € 677 Millionen, ein Plus von 31,4 Prozent gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres (HJ 2010: € 516 Millionen). Der Gewinn je Aktie stieg von € 1,91 im ersten Halbjahr 2010 um 38,4 Prozent auf € 2,65.

„Unser Ergebnis reflektiert das freundlichere wirtschaftliche Umfeld in Zentral- und Osteuropa im ersten Halbjahr. Aber auch die positiven Auswirkungen unseres neuen Organisationsaufbaus finden hier ihren ersten Niederschlag“, sagte Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der RBI.

Betriebsergebnis aufgrund von Bankenabgaben unter Vergleichswert 2010
Trotz eines stabilen Zinsüberschusses, eines starken Handelsergebnisses sowie einem leichten Plus bei den Provisionserträgen sank das Betriebsergebnis im ersten Halbjahr 2011 um 2 Prozent oder € 28 Millionen auf € 1.233 Millionen. Gründe für den Rückgang waren die um 6 Prozent gestiegenen Verwaltungsaufwendungen – insbesondere durch Gehaltsanpassungen in einigen Märkten – sowie die Bankenabgaben in Österreich und Ungarn von insgesamt € 68 Millionen (Vergleichsperiode des Vorjahres: € 18 Millionen).

Der Zinsüberschuss blieb in den ersten sechs Monaten 2011 mit € 1.781 Millionen gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres nahezu unverändert und lieferte mit 65 Prozent den wichtigsten Beitrag zu den Betriebserträgen.

Der Provisionsüberschuss stieg gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 3 Prozent oder € 22 Millionen auf € 737 Millionen. Den größten Beitrag und den höchsten Anstieg lieferte hier das Ergebnis aus dem Zahlungsverkehr mit € 294 Millionen, das damit um € 11 Millionen über dem Vorjahreswert lag.

Das Handelsergebnis stieg gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 33 Prozent oder € 64 Millionen auf € 256 Millionen. Das Ergebnis aus dem währungsbezogenen Geschäft verdoppelte sich auf € 134 Millionen. Am stärksten stieg das Ergebnis in Russland (plus € 34 Millionen) durch Bewertungsgewinne aus Devisentransaktionen. Auch in Belarus erhöhte sich das Ergebnis um € 32 Millionen. Verantwortlich dafür waren dank der starken Abwertung des belarussischen Rubels erzielte Bewertungsgewinne aus einer strategischen Währungsposition, die zur teilweisen Absicherung des Eigenkapitals besteht.

„Beim Vergleich der regionalen Verteilung des Periodenüberschusses vor Steuern lässt sich eine deutliche Steigerung aller Segmente erkennen. Besonders stark entwickelten sich aber Russland mit plus 82 Prozent, GUS Sonstige mit plus 185 Prozent und Group Markets mit plus 190 Prozent“, unterstrich Martin Grüll, Finanzvorstand der RBI.

Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen um ein Drittel gesunken
Im ersten Halbjahr 2011 wurden Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen in Höhe von € 405 Millionen vorgenommen. Dies entspricht einem Rückgang von exakt einem Drittel oder € 203 Millionen im Vergleich zur Vorjahresperiode (€ 608 Millionen). Wie in den Quartalen zuvor lagen die Gründe für den Rückgang der Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen vor allem in der weiteren Erholung des wirtschaftlichen Umfelds in den meisten Märkten, die zu einer Verbesserung der Bonität der Kreditnehmer und dadurch zu einem geringeren Zuwachs bei den notleidenden Krediten führte. Darüber hinaus hatte die RBI bereits während der Finanz- und Wirtschaftskrise aktive Maßnahmen zur Stabilisierung und Qualitätsverbesserung ihres Kreditportfolios eingeleitet, etwa durch die gezielte Restrukturierung von Krediten.

Diese positive Entwicklung spiegelte sich auch in der Neubildungsquote – sie setzt die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen ins Verhältnis zu den durchschnittlichen Kreditrisikoaktiva – wider, die gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 0,61 Prozentpunkte auf 1,09 Prozent zurückging. Zum Jahresende 2010 hatte sie noch 1,70 Prozent betragen.

„Trotz einer leichten Zunahme der notleidenden Kredite im zweiten Quartal verzeichneten wir seit Jahresende 2010 eine Verbesserung der NPL Ratio – das ist das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den Forderungen an Kunden – um 0,5 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent“, erklärte Johann Strobl, Risikovorstand der RBI.

Den notleidenden Krediten standen Wertberichtigungen in Höhe von € 4.630 Millionen gegenüber. Dies ergibt eine Deckungsquote von 68,5 Prozent, die damit um 2,2 Prozentpunkte besser ausfällt als zum Jahresende 2010.

Return on Equity vor Steuern steigt auf 17,1 Prozent
Der deutliche Anstieg im Periodenergebnis vor Steuern führte auch bei den Rentabilitätskennzahlen zu einem Zuwachs: Der Return on Equity vor Steuern betrug zum Ende des ersten Halbjahres 2011 17,1 Prozent und lag damit um 4,9 Prozentpunkte über dem Niveau des Vergleichszeitraums 2010 (12,2 Prozent). Das der Berechnung zugrunde liegende durchschnittliche Eigenkapital stieg durch Gewinnthesaurierungen um 8 Prozent auf € 10,3 Milliarden.

Verwaltungsaufwendungen um 6 Prozent gestiegen
Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Vergleich zur Vorjahresperiode um 6 Prozent oder € 89 Millionen auf € 1.514 Millionen. Die Cost/Income Ratio stieg dadurch um 2,1 Prozentpunkte auf 55,1 Prozent.

Der Personalaufwand – mit einem Anteil von 50 Prozent die größte Position unter den Verwaltungsaufwendungen – nahm im Vergleich zur Vorjahresperiode um 8 Prozent oder € 57 Millionen zu.

Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter betrug 59.980 und lag damit um 1.003 Personen über dem Vergleichswert der Vorjahresperiode.

Der Sachaufwand stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3 Prozent oder € 18 Millionen. Die größten Steigerungen ergaben sich beim Werbe- und Repräsentationsaufwand (plus 30 Prozent), bei den Einlagensicherungen (plus 17 Prozent) und beim IT-Aufwand (plus 10 Prozent).

Anstieg der Bilanzsumme um 5 Prozent
Die Bilanzsumme der RBI betrug zum 30. Juni 2011 € 137,6 Milliarden und lag damit um 5 Prozent oder € 6,4 Milliarden über dem Vergleichswert zum Jahresende 2010. Der Anstieg war aktivseitig von Zuwächsen bei Krediten an Banken und Kunden verursacht. Passivseitig stammte er aus Einlagen von Banken und Kunden.

Bilanzielles Eigenkapital wächst um 1 Prozent
Das bilanzielle Eigenkapital, das sich aus dem Konzern-Eigenkapital, dem Konzern-Periodenüberschuss und dem Kapital der nicht beherrschenden Anteile zusammensetzt, erhöhte sich gegenüber dem Jahresultimo 2010 um 1 Prozent oder € 79 Millionen auf € 10.483 Millionen.

Die Kernkapitalquote – bezogen auf das Kreditrisiko – belief sich auf 11,8 Prozent (minus 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahresende 2010). Die Kernkapitalquote – bezogen auf das gesamte Risiko – ging um 0,3 Prozentpunkte auf 9,4 Prozent zurück, die Core Tier 1 Ratio um 0,4 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent. Schließlich sank auch die Eigenmittelquote um 0,3 Prozentpunkte auf 13,0 Prozent.

Anzahl der Geschäftsstellen leicht rückläufig
Die Anzahl der Geschäftsstellen betrug 2.935 zum 30. Juni 2011 Dies bedeutet im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Rückgang von 35. Die größten Rückgänge erfolgten in Serbien (minus 14), Russland (minus 12), der Ukraine (minus 11) und Polen (minus 8). Demgegenüber kam es zu einem Anstieg in der Tschechischen Republik (plus 11), Belarus (plus 3) und Rumänien (plus 2). Die Anzahl der Kunden lag zum Ende des ersten Halbjahres bei rund 13,5 Millionen.

Konzern-Periodenüberschuss im 2. Quartal 2011 im Jahresvergleich mehr als verdoppelt
Die RBI erwirtschaftete im zweiten Quartal 2011 einen Zinsüberschuss (nach Kreditrisikovorsorgen) in Höhe von € 700 Millionen, um 9,5 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres (Q2 2010: € 639 Millionen) und um 3,6 Prozent mehr als im ersten Quartal 2011 (Q1 2011: € 676 Millionen). Grund dafür waren vor allem die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen von € 197 Millionen, die um € 86 Millionen oder 30,4 Prozent niedriger als im Vergleichsquartal 2010 waren. Auch im Vergleich zum ersten Quartal 2011 war ein um 5,5 Prozent geringerer Kreditrisikovorsorgebedarf zu beobachten. Damals waren Kreditrisikovorsorgen in Höhe von € 208 Millionen netto dotiert worden.

Die geringeren Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen im zweiten Quartal wirkten sich entsprechend positiv auf den Konzern-Periodenüberschuss aus. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2010 stieg dieser im zweiten Quartal 2011 um 150 Prozent auf € 345 Millionen (Q2 2010: € 138 Millionen). Im Vergleich zum ersten Quartal 2011, als die RBI einen Konzern-Periodenüberschuss von € 270 Millionen ausgewiesen hatte, entspricht das einem Anstieg um 27,8 Prozent.

Ausblick leicht adaptiert
Der Ausblick blieb weitgehend unverändert. Der Vorstand der RBI entschloss sich, den folgenden Punkt zu inkludieren:

Vor dem Hintergrund des geplanten Wachstums, einer weiteren Stärkung der Bilanzstruktur sowie in Vorbereitung auf die veränderten regulatorischen Anforderungen überprüft die Bank im Rahmen ihrer Kapitalplanung die Zweckmäßigkeit einer Stärkung des Eigenkapitals. Dabei stellt, abhängig von der weiteren Entwicklung der Märkte, auch die Durchführung einer Kapitalerhöhung innerhalb der nächsten 12 Monate eine mögliche Option dar.
     
Informationen: http://www.rzb.at    
     
zurück