Waldner: Hunger Macht Konflikt   

erstellt am
30. 08. 11

Staatssekretär im Außenministerium bei DialogEntwicklung-Veranstaltung
Wien (bmeia) - Fast eine Milliarde Menschen leiden weltweit an Hunger und Unterernährung. Warum und was kann dagegen getan werden? Darüber diskutiert Staatssekretär Wolfgang Waldner am 30.08. gemeinsam mit Expertinnen und Experten, im Rahmen der DialogEntwicklung- Veranstaltung „Hunger Macht Konflikt“ auf Einladung der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (ADA) an der Diplomatischen Akademie Wien.

„Hungernde Menschen, wie jene am Horn von Afrika, brauchen jetzt rasche und gut organisierte Hilfsmaßnahmen. Langfristig aber müssen wir auf einen sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Strukturwandel abzielen“, so Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger im Vorfeld der Veranstaltung und führte fort: „Fehlgeleitete Politik, fehlende Regierungsstrukturen und Instabilität zählen heute zu den größten Entwicklungshindernissen. Hunger führt zu Konflikten. Umgekehrt bedingen aber auch Konflikte Ernährungsunsicherheit.“

Staatssekretär Waldner im Rahmen seines Eröffnungsstatements: „Die Gründe für die Ernährungsunsicherheit, der wir gegenüber stehen sind vielfältig und greifen ineinander. Expertinnen und Experten sind sich jedoch einig, dass Partner- wie Geberländer lange Zeit eine fehlgeleitete Politik verfolgt haben. Dies führt uns auch die Krise in Ostafrika deutlich vor Augen: Es geht nicht mehr um „Entwicklungspolitik“, sondern um globale Strukturpolitik, die die Bedingungen für nachhaltige menschliche Entwicklung weltweit schafft.“

„Es fehlt an wirkungsvollen Mechanismen auf globaler Ebene, um einen sozialen und ökologischen Ausgleich für Ungleichgewichte und Exzesse zu schaffen. Und dies nicht nur für die heutigen, auch für die zukünftigen Generationen“ erklärte Waldner. Dabei komme der EU eine besondere Verantwortung zu. Europa setzt bereits zahlreiche Maßnahmen um zur weltweiten Ernährungssicherheit beizutragen. Dieser Weg muss fortgesetzt werden, denn auch die europäische Agrarpolitik hat direkten Einfluss auf die Ernährungssicherheit und das Recht auf Nahrung in anderen Teilen der Welt. „Nicht zuletzt deshalb muss das Ziel der globalen Ernährungssicherheit in allen EU Politiken verfolgt werden“, so der Staatssekretär abschließend.

Ernährungssicherheit ist einer der Schwerpunkte der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. Über 13 Millionen Euro gab die Austrian Development Agency 2010 für ländliche Entwicklung und Landwirtschaft aus. Abhängig von den jeweiligen sozioökonomischen Bedingungen und natürlichen Gegebenheiten werden dabei unterschiedliche Maßnahmen gefördert. So werden etwa kleinbäuerliche Familienbetriebe dabei unterstützt, die eigene Produktion zu sichern und zusätzliches Einkommen zu erwirtschaften. Der gleichberechtigte Zugang zu natürlichen Ressourcen wie Land und Wasser sowie die Möglichkeit Darlehen oder Kredit aufzunehmen und notwendige Informationen und Wissen zu erhalten sind dabei entscheidende Faktoren zur Steigerung von Produktion und Sicherung der Ernährung.
     
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