Mailath: NESTROY 2011 mit vielen Neuerungen   

erstellt am
14. 09. 11

Verleihung am 14. November im Raimundtheater; Peter Turrini erhält den NESTROY für das Lebenswerk
Wien (rk) - Am 14. November 2011 geht die Verleihung des Wiener Theaterpreises über die Bühne des Raimundtheaters. Der 12.NESTROY wartet mit einer Reihe von Neuerungen auf: mehr Nominierungen in den Hauptkategorien und beim Off-Theater, Neuausrichtung des Pubklikumspreises und erstmals ein Bundesländer-NESTROY. "Nach über zehn Jahren braucht der NESTROY eine Auffrischungskur. Darin sind sich die Stadt Wien, der Verein Nestroypreis, als auch die VertreterInnen der Theaterszene einig", erklärte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am 14.09. bei der Pressekonferenz. "Beim NESTROY 2011 werden bereits einige Ideen umgesetzt. Das ist ein erster Schritt. Weitere Reformen wird es 2012 geben", so Mailath. Im Jahr 2000 unter der Schirmherrschaft der Stadt Wien ins Leben gerufen, verschafft der NESTROY seit über einem Jahrzehnt dem Theater zusätzliche Öffentlichkeit - eine Erfolgsgeschichte, auch Dank des ORF, der die Verleihung diesmal live im neugeschaffenen Kulturkanal ORF III überträgt.

Die Neuerungen im Detail
Auf Initiative des Wiener Kulturstadtrates wurde nach intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten eine Reihe von Maßnahmen entwickelt, um den NESTROY neu zu positionieren. Wertvolle Anregungen kamen dabei auch von einer Initiative aus namhaften Proponenten der Wiener Theaterlandschaft.

  • In den Kategorien "Beste Schauspielerin", "Bester Schauspieler" und "Beste Nebenrolle" sind ab heuer jeweils fünf statt bisher drei Nominierungen vorgesehen. "Wir wollen damit die Schauspieler stärker in den Vordergrund rücken", sagt Dr. Karin Kathrein, die Vorsitzende der Kritiker-Jury des NESTROY.
  • Stärker ins Scheinwerferlicht gerückt wird auch die Kategorie Off-Theater. Hier werden erstmals, statt nur einem, drei interessante Bühnen/Ensembles/SolistInnen präsentiert.
  • Erstmals gibt es 2011 einen Bundesländer-NESTROY, um dem reichen Theaterleben außerhalb Wiens noch mehr als bisher gerecht zu werden.
  • Völlig neu konzipiert wurde der Publikumspreis, der zu einem spannenden Ländermatch zwischen Lieblingen der Wiener Bühnen und der Bühnen in den Bundesländern werden sollte.


Prominentes ModeratorInnen-Trio
Das Buch zur Gala stammt dieses Jahr vom erfolgreichen Autoren-Team "Die Tafelrunde". Die Verleihung findet in der Dekoration des Musicals "Ich war noch niemals in New York" statt. Rudi "Seifenstein" Roubinek, Gregor Seberg ("Soko Donau") und NESTROY-Preisträgerin Katharina Straßer (Volkstheater) werden die Verleihung aus verschiedenen Blickwinkeln moderieren. "Mehr soll noch nicht verraten werden", so Kathrein. Bühnenregie führt Harald Posch (Garage X).

NESTROY für das Lebenswerk an Peter Turrini
Peter Turrini wird für sein Lebenswerk mit dem NESTROY ausgezeichnet. Peter Handke bekommt den NESTROY für sein jüngstes Stück "Immer noch Sturm", das bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurde. Für den Bundesländer-NESTROY wurden Inszenierungen aus dem Schauspielhaus Graz, dem Salzburger Landestheater und dem Stadttheater Klagenfurt nominiert. Die "Amerika"-Inszenierung von Bernd Liepold-Mosser im Stadttheater Klagenfurt wurde auch in der Kategorie "Beste Regie" für den NESTROY nominiert. Als beste Schauspielerin wurden nominiert: Ruth Brauer-Kvam und Maria Köstlinger (Josefstadt/ Kammerspiele), Sarah Viktoria Frick und Caroline Peters (Burgtheater) und Nicola Kirsch (Schauspielhaus Wien). Nominiert als beste Schauspieler: Marcello de Nardo (Volkstheater), Max Mayer (Schauspielhaus Wien), Roland Koch, Joachim Meyerhoff (Burgtheater) und Gert Voss (Salzburger Festspiele). Andrea Breths Inszenierung "Zwischenfälle" im Akademietheater wurde von der Jury sowohl für "Beste Regie" wie für "Beste deutschsprachige Aufführung" nominiert.

Die Liste der Nominierungen

Beste Schauspielerin:

  • Ruth Brauer-Kvam als Sally Bowles in "Cabaret" von Joe Masteroff, Kammerspiele des Theaters in der Josefstadt
  • Sarah Viktoria Frick als Beppi in "Stallerhof" von Franz Xaver Kroetz, Burgtheater im Kasino
  • Nicola Kirsch als Helen in "Waisen" von Dennis Kelly, Schauspielhaus Wien
  • Maria Köstlinger als Una in "Blackbird" von David Harrower, Theater in der Josefstadt
  • Caroline Peters als Dr. Cyprian in "Professor Bernhardi" von Arthur Schnitzler, Burgtheater

Bester Schauspieler:

  • Roland Koch als Dr. Ebenwald in "Professor Bernhardi" von Arthur Schnitzler, Burgtheater
  • Max Mayer als Jäger namens Fischer in "Grillenparz" von Thomas Arzt und in mehreren Rollen in "Bruno Schulz: Messias" von Malgorzata Sikorska-Miszczuk, Schauspielhaus Wien
  • Joachim Meyerhoff als Dr. Bernhardi in "Professor Bernhardi" von Arthur Schnitzler, Burgtheater
  • Marcello de Nardo als Puntila in "Herr Puntila und sein Knecht Matti" von Bert Brecht, Volkstheater und als Oberst Redl in "Spion Oberst Redl" von Nicolaus Hagg, Festspiele Reichenau
  • Gert Voss als Vincentio in "Maß für Maß" von William Shakespeare, in der Fassung von Marius von Mayenburg, Salzburger Festspiele, in Koproduktion mit der Berliner Schaubühne

Beste Regie:

  • Andrea Breth mit "Zwischenfälle", Szenen von Cami, Charms, Courteline, Akademietheater
  • Bernd Liepold-Mosser mit "Amerika" nach Franz Kafka, Stadttheater Klagenfurt
  • Thomas Ostermeier mit "Maß für Maß" von William Shakespeare, in der Fassung von Marius von Mayenburg, Salzburger Festspiele, in Koproduktion mit der Berliner Schaubühne

Beste Ausstattung:

  • Thomas Schulte-Michels für "Herr Puntila und sein Knecht Matti", Volkstheater
  • Bestes Stück - Autorenpreis:
  • Peter Handke mit "Immer noch Sturm", Uraufführung, Salzburger Festspiele, in Koproduktion mit dem Thalia Theater Hamburg

Beste Nebenrolle:

  • Rafael von Bargen als Wächter in "Antigone" von Sophokles, Volkstheater
  • Michou Friesz in verschiedenen Rollen in "Frühlings Erwachen" von Frank Wedekind, Kammerspiele des Theaters in der Josefstadt
  • Susa Meyer als Mrs. Chasen in "Harold und Maude" von Colin Higgins, Volkstheater
  • Udo Samel als Narbonne in "Der Parasit" von Friedrich Schiller und als Dr. Pflugfelder in "Professor Bernhardi" von Arthur Schnitzler, Burgtheater
  • Oliver Stokowski als La Roche in "Der Parasit" von Friedrich Schiller, Burgtheater

Bester Nachwuchs:
Franziska Hackl als Flora in "Grillenparz" von Thomas Arzt, Schauspielhaus Wien
Claudius Körber als Hamlet in "Hamlet" von William Shakespeare und als Peer Gynt in "Peer Gynt" von Henrik Ibsen, Schauspielhaus Graz
Sarantos Zervoulakos für seine Inszenierung von "Eine Sommernacht" von David Greig und Gordon McIntyre, Vestibül des Burgtheaters

Beste Off-Produktion:

  • "Ganymed Boarding" von Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf, "wenn es soweit ist", Kunsthistorisches Museum Wien
  • Theater Nestroyhof Hamakom, Frederic Lion und Amira Bibawy für das Gesamtkonzept der Spielzeit 2010/2011
  • "Nibelungenlied" in der Gestaltung von Justus Neumann, eine Produktion des Theatervereins zum aufgebundenen Bären", Dschungel Wien
  • Spezialpreis:
  • Henry Mason für seine Inszenierungen "Just so" nach Rudyard Kipling von George Stiles und Anthony Drewe, "Die 39 Stufen" von Patrick Barlow nach Alfred Hitchcock und "Cymbelin" von William Shakespeare in der Fassung von Henry Mason, Theater der Jugend
  • Isabella Suppanz als für den Aufschwung des Landestheaters Niederösterreich, verantwortliche Intendantin
  • Franz Wittenbrink für seine Produktion "Eh wurscht", Theater in der Josefstadt

Beste Bundesländer-Aufführung:

  • "Amerika" nach Franz Kafka, dramatisiert und inszeniert von Bernd Liepold-Mosser, Stadttheater Klagenfurt
  • "Das Maß der Dinge" von Neil LaBute, inszeniert von Alexandra Liedtke, Salzburger Landestheater
  • "Der Meister und Margarita" nach Wladimir Bulgakow, inszeniert von Viktor Bodó, Schauspielhaus Graz

Beste deutschsprachige Aufführung:

  • "Die Weber" von Gerhart Hauptmann, inszeniert von Michael Thalheimer, Deutsches Theater Berlin
  • "Platonow" von Anton Tschechow, inszeniert von Barbara Frey, Schauspielhaus Zürich
  • "Zwischenfälle" Szenen von Cami, Charms, Courteline, inszeniert von Andrea Breth, Akademietheater

Lebenswerk:

  • Peter Turrini
     
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