10 Jahre Leopold Museum   

erstellt am
21. 09. 11

Festakt am Schnittpunkt von Vergangenheit und Zukunft
Wien (leopold museum) - Das Leopold Museum startete am 21.09. mit Pressekonferenz und Festakt die Feierlichkeiten zum 10jährigen Bestandsjubiläum des Hauses. Im Pressegespräch ließ Mag. Peter Weinhäupl, Managing Director des Leopold Museum die ersten 10 Jahre des Museums revue passieren, dankte Vorstand, Hauptsponsor Vienna Insurance Group und dem Team und vergaß auch nicht die versammelte Presse auf die Notwendigkeit eine Erhöhung der seit Eröffnung des Museums stagnierenden Subventionen hinzuweisen. Weinhäupl begrüßte auch den neuen Museologischen Direktor des Hauses, Dr. Tobias Natter, der am 1. Oktober offiziell im Leopold Museum startet. Dr. Elisabeth Leopold zeigte sich glücklich über das bisher Erreichte und präsentierte sich selbst als "Botschafterin Rudolf Leopolds", mit dem Ziel sich auf jede erdenkliche Weise für das Wohl der Institution einzusetzen.

Ausstellungen, Provenienzforschung
Dr. Diethard Leopold stellte die Jubiläumsausstellungen "Melancholie und Provokation. Das Egon Schiele Projekt", "The Excitement Continues" - zur zeitgenössischen Kunst der Sammlung Leopold 2 - und die Ausstellung "Strukturen" - zum zeichnerischen Werk von Prof. Hermann Nitsch vor. Diethard Leopold bedankte sich bei den gemeinsamen ProvenienzforscherInnen Dr. Sonja Niederacher und Dr. Michael Wladika für Ihren wichtigen wissenschaftlichen Input zur Erforschung der Provenienzen des Sammlungsbestandes. An das Thema anknüpfend wies Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Moser auf die Bedeutung eines "verantwortungsvollen Umganges mit dem Schicksal der Bilder und ihrer früheren Eigentümer" hin. Es gebe keine Patentlösung aber immer "den Versuch und die Bereitschaft zu einer gemeinsamen guten und fairen Lösung zu finden".

Partner Samsung
Bangseob Choi, Präsident von Samsung Österreich/Schweiz/Slowenien präsentierte die neue Partnerschaft mit dem Leopold Museum. Teil der Philosphie des Unternehmens sei es, den Menschen Freude zu bereiten. Anlässlich des 10 Jahre Jubiläums wurde mit Hilfe von Samsung eine Videoinstallation von Fritz Fitzke realisiert. Künftig werden Samsung-Bildschirme die Museumsbesucher über Aktuelles informieren.

Festakt - Rückblick und Ideen für die Zukunft
Im Anschluss an die Pressekonferenz startete der 10 Jahre Leopold Museum - Festakt, musikalisch umrahmt von Valerie Leopold (Violine) und Kamilla Isanbaeava (Klavier). ZiB Moderator Mag. Roman Rafreider führte durch die Veranstaltung und entlockte den Rednern so manche interessante Information zur Zukunft des Hauses. Frau Dr. Leopold widmete Ihre Ausführungen den Verdiensten des Sammlers und zeigte sich überzeugt, dass Dr. Tobias Natter, der designierte Nachfolger von Prof. Leopold als Museologischer Direktor den richtigen Weg einschlagen werde. Der von Natter angekündigten Öffnung in Richtung einer Konfrontation der Klassiker der Sammlung mit Werken zeitgenössischer Kunst stehe Sie offen gegenüber. Leopold Museum Managing Director Peter Weinhäupl will den bisher eingeschlagenen erfolgreichen Weg weiter gehen und auch die exzellenten internationalen Kontakte weiter ausbauen. Weinhäupl hielt fest, dass er sich nie alleine auf den kaufmännischen Aspekt seiner Funktion zurückgezogen habe und bekräftigte, dass er auch künftig helfen werde den künstlerischen Direktor im Bestreben nach Qualität zu unterstützen und den Sparstift nicht zu Lasten der Kreativität anzusetzen.

Beharrlichkeit und Qualität
Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny, der als Festredner für Bürgermeister Dr. Michael Häupl eingesprungen war, meinte auf Roman Rafreiders Frage nach dem Titel für ein Buch über 10 Jahre Leopold Museum, das er wohl "Beharrlichkeit" und "Qualität" beinhalten müsse, denn Prof. Rudolf Leopold habe sich als Kämpfer für die Kunst letzten Endes immer gegenüber politischem und öffentlichem Gegenwind durchsetzen können. Mailath-Pokorny regte auch die Eröffnung eines Diskurses über die Möglichkeit der Bindung der Sammlung Leopold 2, der Privatsammlung der Familie Leopold an den Standort Wien an. "Es gibt für ein solches Vorhaben nie den richtigen Moment" und genau deshalb müsse man im Sinne der immer wünschenswerten Attraktivitätssteigerung der Kulturstadt Wien diesen Gedanken weiter verfolgen.

Sonderbriefmarke 10 Jahre Leopold Museum
Jörg Pribil, Leiter der Abteilung Philatelie der Österreichischen Post AG präsentierte im Rahmen des Festaktes die Sonderbriefmarke "10 Jahre Leopold Museum", die das berühmte "Bildnis Wally" von Egon Schiele zeigt und in einer Auflage von über 300.000 Stück produziert wurde, also "vergleichbar den mehr als 350.000 jährlichen Besuchern des Leopold Museums", wie Pribil vermerkte.




Kulturstadtrat Mailath-Pokorny: "Herkunft aller Werke ist zu klären"
Wien (rk) - "Ich danke der Familie Leopold, der Stiftung und allen Wegbegleitern, die zur Entstehung des Leopold Museums beigetragen und damit Wiens Kulturleben so bereichert haben", eröffnete Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny seine Rede beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Museums.

Von Seiten der Stadt gab es mit dem MQ von Beginn an ein Bekenntnis für ein großes Kulturzentrum in der Stadt, in dessen Mitte aus der Sammlung Leopold das gleichnamige Haus entstehen sollte. "Das Besondere am Leopold Museum ist, dass es hier einen breiten künstlerischen Bogen durch die Wiener Moderne zu sehen gibt: von den Wiener Secessionisten und Expressionisten der Jahrhundertwende bis zum Schaffen zeitgenössischer Künstler", so Mailath.

Zur derzeit noch laufenden Provenienzforschung der Bilder fand Mailath klare Worte: "Was für städtische und staatliche Kulturinstitutionen galt, gilt auch für das Leopold Museum: Die Forschung und Beforschung der Werke sind weiterzuführen - und zwar moralisch zu Recht und ohne Kosten und Mühen zu scheuen. Erst die lückenlose Aufklärung über alle Werke einer Sammlung macht aus ihr eine Sammlung von internationaler Reputation", so Mailath abschließend.
     
Informationen: http://www.leopoldmuseum.org    
     
zurück