Vierteljährlicher öffentlicher Schuldenstand 2. Quartal 2011: 213,2 Mrd. Euro oder 72,5% des BIP   

erstellt am
30. 09. 11

Öffentliches Defizit bei 4,6% des BIP, öffentlicher Schuldenstand bei 71,8% des BIP
Wien (statistik austria) - Nach neuesten Berechnungen von Statistik Austria betrug die Staatsverschuldung mit 30.06.2011 213,2 Mrd. Euro oder 72,5% des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Damit liegt die Staatsverschuldung um 11,1 Mrd. Euro über dem Vorjahresquartalswert, in Relation zum BIP allerdings unverändert bei 72,5 %. Von der Art der Verschuldung entfielen Ende Juni 2011 178,1 Mrd. Euro auf Anleihen und 35,1 Mrd. Euro auf Kredite.

Im Vergleich zum Vorquartal beträgt die Veränderung des öffentlichen Schuldenstandes für den Staat insgesamt 1,1 Prozent (2.360 Mio. Euro). Nach einzelnen Gebietskörperschaften aufgeteilt ergibt sich die geringste relative Steigerung beim Bundessektor mit 0,6 Prozent (1.034 Mio. Euro). In den anderen Sektoren ist ebenfalls ein Anstieg der Verschuldung sowohl absolut als auch relativ zu beobachten. Bei den Sozialversicherungsträgern ist der geringste absolute Anstieg mit 107 Mio. Euro (7,9 Prozent) feststellbar; beim Gemeindesektor hingegen steigt die Verschuldung um 663 Mio. Euro (8,8 Prozent) und beim Landessektor um 556 Mio. Euro (3,4 Prozent) im Vergleich zum Vorquartal.

Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen zur Staatsverschuldung finden Sie hier >.
     
Die Staatshaushalte waren im Jahr 2010 nur noch zum Teil von der Wirtschafts- und Finanzkrise beeinflusst. Die endgültigen Daten für das Berichtsjahr 2010 zeigen im Vergleich zur Entwicklung 2009 wieder steigende Staatseinnahmen mit 2,9% bzw. 3,8 Mrd. Euro. Die Staatsausgaben steigen jedoch ebenfalls um 3,8% bzw. 5,6 Mrd. Euro, sodass sich ein Defizit von 13,2 Mrd. Euro bzw. 4,6% für das Jahr 2010 ergibt (2009: 11,4 Mrd. Euro bzw. 4,1%). Der Schuldenstand beträgt mit Ende des Jahres 2010 205,6 Mrd. Euro bzw. 71,8%.

Die Staatseinnahmen steigen wieder…
Die Staatseinnahmen 2010 in Höhe von insgesamt 137,8 Mrd. Euro stiegen im Vergleich zum Jahr 2009 wieder um 3,8 Mrd. Euro oder 2,9% an, nachdem diese 2009 noch gesunken waren. Der Großteil der Staatseinnahmen stammt aus Steuern und Sozialbeiträgen, die 2010 in Summe rund 124,5 Mrd. Euro ausmachten (Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr 2,7% bzw. 3,3 Mrd. Euro). Bei den Produktions- und Importabgaben (darin enthalten ist die Mehrwertsteuer) lag die Steigerungsrate 2010 mit 2,6% wieder höher als 2009 (0,8%), allerdings zugleich niedriger als 2008 (4,4%). Die Einnahmen aus Einkommen- und Vermögenssteuern, die im Jahr 2009 – aufgrund der stark gesunkenen Einnahmen aus der Lohn-, Körperschaft-, Kapitalertragssteuer und Kapitalertragssteuer auf Zinsen – um 11,1% zurückgingen, stiegen 2010 um 3,6%.

… während die Staatsausgaben weiter wachsen
Die Staatsausgaben waren 2010 weiterhin von der Wirtschafts- und Finanzkrise beeinflusst und stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Mrd. Euro oder 3,8% auf 151,0 Mrd. Euro. 48% der Ausgaben des Staates entfielen auf Sozialausgaben, die 2010 eine Steigerung von 3,4% gegenüber dem Vorjahr ausweisen. Die nächstgrößeren Positionen sind mit einigem Abstand der Personalaufwand mit 18% der Staatsausgaben (Steigerung 2,0% bzw. rund 533 Mio. Euro) und Förderungen mit 17 % der Staatsausgaben (Steigerung 13,6% bzw. rund 3,1 Mrd. Euro).

Bundes-, Landes- und Gemeindeebene verzeichnen ein Maastricht Defizit
Die Bundesebene – Gebietskörperschaft, Bundeskammern und sonstige Bundeseinheiten – erzielt ein Maastricht-Defizit von rund 10,3 Mrd. Euro und liegt somit um rund 1,6 Mrd. Euro über dem Vorjahresergebnis von 8,8 Mrd. Euro Maastricht-Defizit. Die Landesebene – Gebietskörperschaft, Landeskammern und sonstige Landeseinheiten – erzielt ein Maastricht-Defizit von 2,2 Mrd. Euro was einen weiteren Anstieg um 263 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Gemeindeebene einschließlich Wien verzeichnet 2009 ebenfalls ein Maastricht-Defizit von rund 1,2 Mrd. Euro, das ist rund 455 Mio. Euro höher als im Jahr zuvor.

Schuldenstand
Nach neuesten Berechnungen von Statistik Austria betrug die Staatsverschuldung mit 31.12.2010 205,6 Mrd. Euro oder 71,8 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Damit liegt die Staatsverschuldung um 14,5 Mrd. Euro über dem Vorjahreswert, was einer Steigerung der BIP-Quote von 2,3 Prozentpunkten entspricht.
     
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