Mitterlehner: Österreichs Rolle als Energiedrehscheibe und Grüne Batterie Europas ausbauen    

erstellt am
29. 09. 11

Wirtschafts- und Energieminister will Versorgungssicherheit erhöhen und auf allen Ebenen Effizienzpotenziale heben
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner sprach sich am 29.09. in Fuschl bei der Konferenz "energy2050" für den Ausbau der Rolle Österreichs als Energiedrehscheibe im Herzen Europas aus. "Die AKW-Abschaltungen in Europa, der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die steigende Bedeutung der Brückentechnologie Erdgas erhöhen unseren Stellenwert als Energiedrehscheibe. Dabei handelt es sich um eines unserer wichtigsten Alleinstellungsmerkmale, das wir weiter stärken müssen", betonte Mitterlehner. Österreich werde dank des Ausbaus der Pumpspeicherkraftwerke zunehmend zur "Grünen Batterie" Europas, profitiere vom Pipeline-Projekt Nabucco und habe noch dazu große Speicherkapazitäten geschaffen. "Gleichzeitig brauchen wir natürlich leistungsfähige Netze wie die 380kv-Leitung, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen. Dieser Realität müssen wir uns stellen", sagte Mitterlehner.

Mitterlehner bekräftigte in Fuschl auch seine Forderung nach mehr Wettbewerb und Transparenz am Gasmarkt. "Einerseits muss hier die EU-Kommission aktiver werden, andererseits müssen wir den Wettbewerb am Gasmarkt in Österreich stärken", so Mitterlehner, der hier auf das neue Gaswirtschaftsgesetz (GWG) verwies. "Damit stärken wir unter anderem die Kundenrechte und erhöhen die Überwachungsbefugnisse der E-Control", sagte Mitterlehner, der sich zuversichtlich zeigte, die für den Beschluss des GWG notwendige Zustimmung einer Oppositionspartei noch im Herbst zu erreichen.

Energieeffizienz erhöhen
Als zentralen Schwerpunkt nannte Mitterlehner die Erhöhung der Energieeffizienz: "Wir streben ein bundeseinheitliches Energieeffizienzgesetz an, unter anderem um unterschiedliche Standards für die Unternehmen zu vermeiden", kündigte Mitterlehner an. Man sei dazu auch schon mit den Ländern im Gespräch, die eigene Bemühungen setzen. Zudem will Mitterlehner noch heuer die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Smart Meters in Haushalten schaffen. "Intelligente Messgeräte erhöhen die Preistransparenz und unterstützen eine entsprechende Umstellung des Verbrauchsverhaltens", so Mitterlehner. Ein stärkeres Bewusstsein für den sparsameren Einsatz von Energie wolle man auch mit dem Ausbau der Aktion "Energiespargemeinde" schaffen.

Nachhaltig positive Effekte habe auch die Förderaktion für die thermische Sanierung, wie Mitterlehner berichtete. "Mit der Förderoffensive 2011 können voraussichtlich rund 18.000 private und betriebliche Projekte unterstützt werden, die ein Investitionsvolumen von 830 Millionen Euro auslösen", so Mitterlehner.


Ökostromtarife werden gut angenommen
Darüber hinaus verwies Mitterlehner auf den positiv verlaufenden Abbau der Warteliste für Ökostrom-Anlagen durch das neue Ökostromgesetz. "Unsere Fördertarife kommen sehr gut an, obwohl wir eine Degression eingebaut haben, um einen effizienten Einsatz der Mittel zu ermöglichen", so Mitterlehner. "Gleichzeitig werden wir durch unsere Novelle spätestens 2015 bilanziell unabhängig von Atomstrom sein. Damit stärken wir Österreichs Glaubwürdigkeit als Atomgegner auf internationaler Ebene", so Mitterlehner, der hier auch auf die erhöhte Transparenz durch die neue Stromkennzeichnungsverordnung verwies.

Follow-Up-Veranstaltung zur Energiestrategie
"Wir haben mit der Energiestrategie Österreich bereits viel erreicht, wollen sie aber künftig noch schneller und intensiver umsetzen", kündigte Mitterlehner an. "Daher wollen wir nun unter Einbeziehung aller Stakeholder eine Zwischenbilanz legen und auf dieser Grundlage einen weiteren Sprung vorwärts bei der Umsetzung machen", so Mitterlehner abschließend.
     
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