Frauenpolitik  

erstellt am
28. 09. 11

 Strache übt scharfe Kritik an ineffizienter Frauenpolitik der Regierung
Freiheitliche für echte Wahlfreiheit für Frauen
Wien (fpd) - Gemeinsam mit FPÖ-Frauensprecherin NAbg. Carmen Gartelgruber nahm FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache in einer Pressekonferenz zu den Eckpunkten freiheitlicher Frauenpolitik Stellung. Zu Beginn verwies Strache darauf, dass Gartelgruber am 24.09. in Linz zur neuen Obfrau der Initiative Freiheitliche Frauen gewählt worden war und damit Monika Mühlwerth ablöste, bei der er sich für ihre langjährige intensive Aufbauarbeit bedankte. Mühlwerth wurde stellvertretende Obfrau der IFF.

Strache beklagte, dass sich die derzeitige Frauenpolitik der Bundesregierung nahtlos in das jämmerliche Gesamtbild einfüge, das Rot und Schwarz bieten würden. Denn im Staate Österreich bleibe seit geraumer Zeit vieles auf der Strecke. "Die beiden Alt-Parteien SPÖ und ÖVP teilen sich zwar die Macht in der Regierung, in Wahrheit herrscht in unserem Land allerdings vor allem der allgemeine Stillstand. Und das ist für die Menschen merklich spürbar." Dieser Umstand spiegle sich leider auch in der österreichischen Frauenpolitik massiv wider. Frauenministerin Heinisch-Hosek weigere sich ganz offensichtlich, endlich die nötige Aktivität für die dringend anstehenden Verbesserungen für den weiblichen Teil der Bevölkerung an den Tag zu legen und die Umsetzung effektiver Maßnahmen in Angriff zu nehmen.

"Es hilft leider den vielen betroffen Frauen kein bisschen weiter, wenn frauenpolitisch immer wieder dort oder da ein Schräubchen gedreht wird, um die Lohndiskrepanzen zwischen Männern und Frauen zu beseitigen", so Strache. "Wirkvolle Maßnahmen im Kampf gegen weibliche Armutsgefährdung bleiben leider oftmals bloße Ankündigungen. Schon gar nicht können alleinerziehende Mütter ihre Kinder von "Gender-Errungenschaften" ernähren oder eine umgetextete Bundeshymne als Kinderbetreuungseinrichtung verwenden." Die Frauenpolitik dieser Regierung und ihres devoten grünen Anhängsels finde in Wahrheit im virtuellen Raum statt und habe keinerlei Auswirkung auf die oft erschreckende Wirklichkeit. Es braucht daher laut Strache eine umfangreiche Debatte über ein ganzheitliches "Frauenpaket", das sich an der Realität und an den existierenden Problemen und Angelegenheiten der Frauen orientiere.

"Freiheitliche Frauenpolitik bedeutet für uns nicht, die Männer zu benachteiligen", stellte Strache klar. "In den anderen Parteien will man ja in Wahrheit nicht die Frauen besserstellen, sondern einfach die Männer schlechterstellen. Aber nur ein gleichberechtigtes Miteinander von Frauen und Männern in Österreich sichert uns allen und unserem Land eine gedeihliche Zukunft. Dies bedeutet sowohl gleiche Rechte als auch gleiche Pflichten. Vor allem aber bedeutet es Chancengleichheit." Es gebe in unserer Gesellschaft noch immer evidente Benachteiligungen von Frauen. "Unser politisches Bestreben muss es deshalb sein, die Situation dieser Frauen zum Besseren zu verändern", so der freiheitliche Bundesparteiobmann. "Aber das hat nichts damit zu tun, das geschlechtsspezifische Verhalten durch Beeinflussen, Gängeln und Zwang zu verändern, ja sogar zu unterdrücken."

Besonders wichtig ist für die FPÖ die Wahlfreiheit. "Die Berufstätigkeit vieler Eltern, vor allem von Frauen, ist ja immer wieder von der Diskussion über Vereinbarkeit von Familie und Beruf begleitet", erklärte Strache. "Wir treten für die Wahlfreiheit ein, das Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten zu können. Das bedeutet, dass die Betreuung der Kinder in den ersten Lebensjahren durch die Eltern selbst ebenso akzeptiert und geachtet werden muss wie der baldige Wiedereinstieg in den Beruf." Gerade jene Frauen aber, die sich eine Zeit lang ausschließlich um ihre Kinder kümmern wollten, würden diskriminiert und hätten oft mit Hürden beim Wiedereinstieg zu rechnen. Diese Fehlentwicklung müsse korrigiert werden. Es müsse für Eltern eine kostengünstige Aus- und Weiterbildung auch während einer Familienpause gewährleistet werden. Das AMS sei deshalb aufgefordert, effektive Wiedereinstiegskurse anzubieten, damit Eltern nicht den Anschluss an die Berufswelt verlieren. Echte Wahlfreiheit für Frauen bedeute, dass eine Mutter ohne finanziellen Druck die Entscheidung treffen könne, ob sie bei ihren Kindern zu Hause bleiben will und sie auch selbst erzieht und betreut bzw. ob sie wieder teilzeitbeschäftigt oder voll arbeiten gehen will.

Aus diesem Grund müssten Eltern sicher sein können, dass ihre Kinder bei der außerhäuslichen Betreuung gut gefördert würden, so Strache. Die FPÖ fordere ein umfassendes Angebot an bedarfsgerechter Kinderbetreuung. Kindergärten seien aber keine Kinderaufbewahrungsorte oder Kinderabstellplätze, sondern müssten eine pädagogisch qualitätsvolle Betreuung garantieren. Und Kindergärten dürften auf keinen Fall ideologische Brutstätten sein, in denen man auf Kosten unserer Kinder weltanschauliche Experimente veranstalte. Die Tagesmutter müsse eine echte Alternative in der Kinderbetreuung sein. Daher solle der Beruf der Tagesmutter ein eigenes Berufsbild bekommen.

Weiters wolle die FPÖ mit der verbesserten Anrechnung von Kindererziehungszeiten für ausschließliche Familienarbeit die wirtschaftliche und soziale Unabhängigkeit von Frauen pensionsrechtlich absichern. Deshalb fordern die Freiheitlichen auch die Einrechnung der Kindererziehungszeiten in Vordienstzeiten bei der Gehaltseinstufung zur Verringerung des Einkommensunterschiedes bei Mann und Frau.

"Die regelmäßig von der politischen Linken erhobene Forderung einer Frauenquote, sei es im öffentlichen Dienst oder in der Privatwirtschaft, lehnen wir ab", betonte Strache. "Denn Frauen werden dadurch in Wahrheit als unfähig dargestellt, weil man ihnen unterstellt, solche Positionen nur unter gesetzlichem Zwang erreichen zu können. Dort, wo Frauen wirklich stark auftreten und entsprechende Qualifikation aufweisen, werden sie sich über kurz oder lang auch durchsetzen. Gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise ist viel eher ein Maßnahmenpaket zu schnüren, um den zigtausenden armutsgefährdeten Frauen und ihren Kindern zu helfen."

 

Wurm: Mit voller Kraft zurück in die Vergangenheit
Männerpartei FPÖ hat gesellschaftliche Entwicklungen der letzten Jahrzehnte verschlafen
Wien (sk) - SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm übt heftige Kritik an der als "Frauenpolitik" getarnten "Zurück an den Herd"-Doktrin der FPÖ. "Die Freiheitlichen sind eine Männerpartei, das zeigen die heutigen kruden Äußerungen zu frauenpolitischen Fragen", sagte Wurm am 28.09. im Gespräch mit dem SPÖ-Pressedienst. Dass sich Frauen von den Freiheitlichen nicht gut vertreten fühlen, zeige sich auch deutlich an den Ergebnissen der letzten Nationalratswahl, nur 16 Prozent der FPÖ-WählerInnen waren Frauen.

Dass es ohne Quoten nicht geht zeigt sich am Beispiel des FPÖ-Parlamentsklubs überdeutlich, wo Frauen krass unterrepräsentiert sind. "6 Frauen bei 34 Abgeordneten ist ein beschämender Schnitt", betonte Wurm in Richtung Klubobmann Strache. "Frauen halten sich aus gutem Grund fern von der FPÖ. Forderungen wie der Ruf nach einem Müttergehalt torpedieren den Kampf für Gleichberechtigung der Frauen in unserer Gesellschaft", so Wurm.

Die SPÖ-Frauensprecherin erläutert, dass das Zurückdrängen der Frauen an den Herd weniger Lebenseinkommen bedeuten würde und daher automatisch zu geringerem Pensionsanspruch führt. "Bei einer derzeit existierenden Einkommensschere von mehr als einem Drittel kann man sich ausrechnen, welche Probleme uns damit ins Haus stehen würden, könnte die FPÖ ihre krausen frauenpolitischen Ideen umsetzen", sagte Wurm. Von Seiten der SPÖ werde es für derartige Retro-Vorschläge keinesfalls Unterstützung geben.
     

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