"Gute Aussichten"   

erstellt am
28. 09. 11

Moskau (bmeia) - „Rewriting worlds“? – Moskau ist die Stadt der großen Träume - Hauptstadt des sowjetischen Traums aber auch der stalinistischen Repression, heute belebt von neuer Dynamik und neuen Träumen. Russland war an entscheidenden Momenten der jüngeren Geschichte stets Epizentrum und ist ein Laboratorium. Der Ausstellungsort ist eine Herausforderung für die Künstler, er ist Symbol für einen großen Traum ebenso wie den Alptraum, der Blick auf die Fassade stets grau, der Blick aus seinen Fenstern auf die goldenen Kuppeln des Kremls stets strahlend. Es wird eng im Dom na Nabereshnoi- 24 Künstler aus Russland und Österreich zeigen ihre Arbeiten.

Das Haus am Ufer ist, wie man weiß, für hochgestellte Persönlichkeiten der Stalin-Verwaltung gebaut worden. Die Bewohner des Hauses waren vor allem Vertreter der sowjetischen Elite: Bekannte Generäle, Parteifunktionäre sowie Schriftsteller, Musiker und Schauspieler. Als zeitgenössisches und exklusives Projekt versinnbildlichte das Haus einen neuen Lebensstil. Und dennoch ereilte zahlreiche Bewohner des Hauses ein tragisches Schicksal. Während des Großen Terrors gerieten fast ein Drittel der Bewohner in die Fänge des Geheimdienstes NKWD. Viele wurden von den NKWD-Beamten ermordet oder in Gefängnisse und Konzentrationslager geschickt. Heute ist das Haus ein eleganter Wohnkomplex, direkt gegenüber dem Kreml. Genau hier werden 24 Künstler aus Österreich und Russland in der Tradition einer Wohnungsausstellung eine schöpferische Plattform mit einzigartigen Werken aufbauen, die das Thema des zentralen Projekts der Vierten Moskauer Biennale „Rewriting Worlds“ und auch die besondere Aura des Ortes widerspiegeln wird.

Kuratoren: Peter Weibel, Simon Mraz
zu sehen bis: bis 09. Oktober täglich von 13.00 -20.00 uhr, danach nach Vereinbarung: Simon Mraz (+7 925 860 1275)
Ausstellungsort: Dom na Nabereshnoi, Haus am Ufer, ul. Serafimovicha 2, Eingang 2, 6. Stock, Wohnung 33

Österreichisches Kulturforum Moskau
     
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