VCÖ-Mobilitätspreis geht an Stadt Salzburg   

erstellt am
28. 09. 11

Wien (bmlfuw) - Die Stadt Salzburg ist der Gesamtsieger des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis. 261 Projekte wurden bei Österreichs größtem Wettbewerb für nachhaltige Mobilität eingereicht. Ingesamt wurden zwölf innovative Projekte von Umweltminister Niki Berlakovich, bmvit-Generalsekretär Herbert Kasser, ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Christian Kern und VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak ausgezeichnet.

„Die Infrastrukturen sind die Basis für unser Mobilitätsverhalten. Was heute gebaut wird, wird auch in 30 Jahren noch benutzt. Deshalb ist es wichtig, dass die heutige Infrastrukturpolitik die gewünschte Mobilität von morgen im Fokus hat“, betont VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak. Beim VCÖ-Mobilitätspreis, der in Kooperation mit dem Verkehrsministerium, dem Umweltministerium und der ÖBB durchgeführt wurde, waren heuer Infrastrukturprojekte für eine klimafreundliche Mobilität gesucht.

Als bestes der 261 eingereichten Projekte wurde das Radverkehr-Förderprogramm der Stadt Salzburg von der 24-köpfigen Fachjury bewertet. Salzburg hat durch zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen das Radfahren in der Mozartstadt attraktiv gemacht. Bürgermeister Heinz Schaden nahm die Auszeichnung entgegen.

Umweltminister Niki Berlakovich betont: „Umweltfreundliche Mobilität ist das Gebot der Stunde. Österreich ist im Verkehrsbereich derzeit noch nicht auf Klima-Zielerreichungskurs, aber jeder eingesparte Kilometer trägt zu einer Verbesserung bei. Man darf dabei nicht über Verbote diskutieren, sondern man muss Alternativen aufzeigen! Mobilität muss nicht auf Kosten der Umwelt gehen. Über klima:aktiv mobil haben wir dazu bereits zahlreiche Initiativen zu umweltfreundlicher Mobilität gestartet und Alternativen zum Auto aufgezeigt. Das führt nicht nur zu einer Reduktion der CO2-Emissionen, sondern schafft auch neue green jobs.“

Verkehrsministerin Doris Bures weist auf die zukünftige Verkehrsentwicklung hin: „Wir werden in Zukunft nicht weniger, sondern mehr Mobilität haben. Deshalb ist es so wichtig, den Verkehr in umweltfreundliche Bahnen zu lenken. Dafür braucht es den Infrastrukturausbau - im großen Maßstab wie beim Ausbau der Schiene, und in kleineren Maßstäben wie beim Ausbau von Radwegen in den Städten und Gemeinden. Und natürlich geht es um die intelligente Verknüpfung von öffentlichem Verkehr und Individualverkehr. In allen Bereichen wird derzeit vom Bund, den Ländern und den Gemeinden kräftig investiert. Das zeigt beispielhaft die Stadt Salzburg, die für ihren nachhaltigen Einsatz für den Radverkehr ausgezeichnet wird.“

Der Vorstandsvorsitzende der ÖBB-Holding, Christian Kern, gratuliert den Gewinnern und betont: „Die Anforderungen der Bevölkerung an Mobilität werden in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen. Der VCÖ-Mobilitätspreis unterstreicht dies mit jährlich mehr eingereichten kreativen Projekten. Die ÖBB leisten mit dem Ausbau und der Modernisierung des Streckennetzes sowie von Bahnhöfen ihren Beitrag dazu.“

Beim VCÖ-Mobilitätpreis wurden elf weitere Projekte prämiert. Die Zillertalbahn und die Nahverkehrsdrehscheibe Graz gewannen gemeinsam die Kategorie „Infrastrukturen für eine multimodale Mobilität“. Diese Kategorie wurde von Siemens Österreich unterstützt. „Wir von Siemens haben vier Megatrends identifiziert, die unsere Zukunft prägen werden. Urbanisierung, demografische Entwicklung, Globalisierung und Klimawandel. Die Mobilitätsinfrastruktur weltweit steht damit vor großen Herausforderungen. Nicht nur weil die Nachfrage steigt, sondern auch weil Mobilität umweltfreundlich und Klima schonend sein muss. Die Steigerung der Energieeffizienz und in Folge Energieeinsparung sind wesentliche Gesichtspunkte für die kommenden 20 Jahre“, so Arnulf Wolfram, Leiter der Division Mobility bei Siemens.

Weitere Kategoriesieger beim VCÖ-Mobilitätspreis sind die Radroute „Bregenz – Hard“, die Kampagne „Die Stadt liegt dir zu Füßen“ von der Stadt Graz, die innovative Radabstellanlage „RadAr“ des Wiener Unternehmens Raddepot, die Offene Jugendarbeit Dornbirn für ihr E-Mobilitätsprojekt und die Bahnverladestelle des Tiroler Kieswerk Starkenbach, wodurch pro Jahr 3,2 Millionen Lkw-Kilometer vermieden werden.

Im Bereich neuer Technologien wurde TrafficCheck am besten bewertet. Diese Online-Plattform wird für Graz entwickelt. Wer kennt das nicht: Man steht an einer Ampel und diese ist gefühlte mehrere Minuten lang rot. Durch TrafficCheck können Fußgängerinnen und Fußgänger via Smartphone sofort eine Rückmeldung zu dieser Ampel geben. Auch Gefahrenstellen können sofort den zuständigen Behörden
gemeldet werden. Ausgezeichnet wurden zudem die Wiener Linien, die durch technische Maßnahmen beim Oberbau ihre Straßenbahnen leiser gemacht haben.

Als bestes internationales Projekt wurde der Carsharing-Aktionsplan der Hansestadt Bremen ausgezeichnet. Bremen möchte die Zahl der Carsharing-Kunden von derzeit 6.600 auf 20.000 im Jahr 2020 erhöhen. Die Wienerin Monika Leutgeb gewann die Kategorie „beste Idee“: Eine Online Plattform soll helfen, Fahrgemeinschaften zu organisieren und anzeigen, wie viel CO2 je Verkehrsmittel verursacht wird.

Um das Klimaschutzziel der EU für das Jahr 2050 zu erreichen, muss Österreich die Emissionen des Verkehrs um 75 Prozent gegenüber dem Jahr 2010 verringern. Statt 22,4 Millionen Tonnen darf der Verkehr im Jahr 2050 nur mehr 5,6 Millionen Tonnen Treibhausgase verursachen. Eine VCÖ-Studie zeigt, dass für dieses Ziel der Anteil von Öffentlichen Verkehr, Radfahren und Gehen an den zurückgelegten Kilometern von derzeit 24 auf 58 Prozent zu erhöhen ist.
     
Informationen: http://www.vcoe.at    
     
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