Ralf – Ein Stück über den Krieg   

erstellt am
28. 09. 11

… Mezzanin Theater – Die erste von vier Veranstaltungen im Rahmen des 12+ Jugendabos
Wien (skyunlimited) - Kinder wissen mehr über Kriege als wir glauben. Krieg findet vor ihren Augen und Ohren statt: Kampfszenen, Bilder der Getöteten und Verwundeten, Aufnahmen von Massakern, Folterungen und Flüchtlingsströmen werden von den Fernsehnachrichten direkt ins Wohnzimmer gesendet.

Viele Computerspiele haben Kriegshandlungen bzw. kriegerische Auseinandersetzungen zum Inhalt und machen diese so zu etwas Alltäglichem, Banalem: Der Mausklick entscheidet. Kriegsspielzeug besteht längst nicht mehr aus Zinnsoldaten oder Plastikpanzern; stattdessen werden Ausrüstung und Waffensysteme wie zum Beispiel der NATO imitiert. Komplizierte Strategie- und Computerspiele sind den modernen Kriegstechniken angepasst und faszinieren Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

In der Produktion „Ralf“ wird dieser abstrakten, virtuellen Vermittlung von Krieg und Gewalt die Kindheit und Jugend des Zeitzeugen Ralf Westphal (geb. 1933) gegenübergestellt.

Der Lebensweg eines Kriegskindes, welches 10 Jahre auf sich allein gestellt um sein Überleben kämpft. Eine Geschichte, die erzählt von der nationalsozialistischen Erziehungsanstalt im Militärwaisenhaus Potsdam, vom Verlust der Familie, vom Wiedersehen mit den Großeltern, vom Hunger und Kartoffel Stehlen, von Zwangsarbeit im russischen Uranbergbau, von Flucht und Tod und vom Ankommen im Frieden. Eine Geschichte über eine unvorstellbare Zeit.

Mezzanin Theater
Das Mezzanin Theater - Experimentelles Kinder-, Jugend- und Erwachsenentheater wurde 1989 als gemeinnütziger Verein, gefördert durch öffentliche Hand und Wirtschaft, in Graz gegründet.

Unter der künstlerischen Leitung von Martina Kolbinger-Reiner und Hanni Westphal hat sich das Mezzanin Theater in seiner mittlerweile 22jährigen Theaterarbeit einen weit über die steirischen Grenzen hinausgehenden guten Ruf erworben.

Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen in der künstlerischen Auseinandersetzung gesellschaftlich relevanter Themen wie Anderssein, Fremdsein, Behindertsein, Frausein usw. auf der Bühne.

Dazu zählen integrative Theaterprojekte und -produktionen mit KünstlerInnen mit Behinderung, die professionelle künstlerische Arbeit mit und für Kinder und Jugendliche im In- und Ausland, sowie die künstlerische Leitung und Durchführung von Theaterfestivals für junges Publikum wie zum Beispiel KuKuK oder das Internationale Theaterfestival für Kinder- und Jugendliche, spleen graz.

Es besteht auch eine Kooperation und künstlerische Zusammenarbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten (Jugend am Werk, Alpha Nova, Lebenshilfe) in Form mehrerer öffentlicher Theaterproduktionen sowie die Veranstaltung des internationalen Theaterfestivals „Begegnungen“ (1997, 1999, 2001) zum Thema Behinderung und Kunst.
     
Informationen: http://www.akzent.at    
     
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