Stadt Wien wird Mitglied von Transparency International   

erstellt am
10. 10. 11

Frauenberger: "Korruption den Boden entziehen"
Wien (rk) - Die Stadt Wien wird Mitglied von Transparency International - Austrian Chapter. Das hat der Wiener Gemeinderatsausschuss für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal am 10.10. einstimmig beschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Wiener Gemeinderat ist Wien somit die erste Stadt bzw. das erste Bundesland, das dieser Nichtregierungsorganisation als korporatives Mitglied beitritt.

"Korruption ist ein weltweit wachsendes, gesellschaftliches und wirtschaftliches Problem, das international, national und regional bekämpft werden muss. Durch die Zusammenarbeit mit Transparency International baut die Stadt Wien ihre eigenen Bemühungen zur Korruptionsbekämpfung weiter aus. Schulungen, Aufklärung und strenge Kontrollen sind wichtig, um jeder Form von Korruption den Nährboden zu entziehen. Bei 65.000 MitarbeiterInnen kann es - vor allem in gefährdeten Amtsbereichen - einzelne schwarze Schafe geben. Aber als Stadt und Dienstgeberin betreiben wir hier eine Null-Toleranzpolitik", unterstreicht die zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger. Die Nichtregierungsorganisation "Transparency International" (TI) habe maßgeblichen Anteil daran, dass das Thema Korruption in den letzten Jahren verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist.

Der gemeinnützige Verein "Transparency International - Austrian Chapter" ist die nationale Sektion von Transparency International. Er verfolgt seit 2005 das Ziel, einen Beitrag zu transparenzfreundlichen und korruptionsresistenten politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und institutionellen Rahmenbedingungen zu leisten. Ein weiteres Ziel ist die Steigerung der öffentlichen Sensibilität gegenüber Korruption. Die Kooperation mit öffentlichen Institutionen, der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen gehört ebenso zu den Vereinsaufgaben wie die systematische Erforschung der Ursachen für Korruption. Der jährliche Korruptionswahrnehmungsindex, ein von TI herausgegebenes Ranking, das 178 Staaten umfasst, findet mittlerweile weltweit Anerkennung.

Stadt Wien bei Korruptionsprävention vorbildlich
Der Magistrat der Stadt Wien bekennt sich seit 2004 zu einer umfassenden und nachhaltigen Strategie zur Korruptionsprävention, die mittlerweile auch international Beachtung gefunden hat. Die unter der Federführung der Wiener Magistratsdirektion entwickelten Maßnahmen der Stadt Wien umfassen ein Ausbildungsprogramm, ein Handbuch zur Korruptionsprävention, Webangebote im Internet und Intranet sowie eine Beratungsmöglichkeit für MitarbeiterInnen und KundInnen der Stadtverwaltung am Wiener Antikorruptionstelefon (4000 82400).

Selbstverpflichtungserklärung im Wortlaut
Wer Transpareny International beitritt, muss eine Selbstverpflichtungserklärung abgeben: "Wir treten Transparency International - Austrian Chapter bei, weil wir Korruption in jeder Form ablehnen. Wir unterstützen alle Bestrebungen um hohe ethische Standards im Geschäftsverkehr und wollen korruptives Verhalten in unserem Unternehmen nicht tolerieren. Unser Unternehmen hat eine für alle Beschäftigten verbindliche Geschäftspolitik eingeführt, nach der Bestechung und andere Formen der Korruption weder eingesetzt noch toleriert werden dürfen. Wir haben auch ein Umsetzungsprogramm zur Schulung unserer Beschäftigten für eine aktive Korruptionsprävention. Wir setzen uns in unseren Interessenverbänden dafür ein, dass branchenspezifische Problembereiche erkannt und angemessene Maßnahmen ergriffen werden", so die Erklärung im Wortlaut.
     
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