Ökostrom-Kapazitäten  

erstellt am
07. 10. 11

 Mitterlehner: Erfolgreicher Abbau der Wartelisten bei Ökostrom
Ökostrom-Kapazitäten steigen um mehr als ein Drittel - 332.000 Haushalte können zusätzlich versorgt werden - Investitionen von rund einer Milliarde Euro ausgelöst
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner zieht eine positive Bilanz über den zweimonatigen Abbau der Wartelisten bei Ökostrom-Anlagen, der mit Ende September zu Ende gegangen ist: "Das neue Ökostromgesetz gibt die richtigen Rahmenbedingungen vor und beschleunigt den Weg zur technologischen Marktreife: Mehr als 78 Prozent der Förderwerber für Photovoltaik-Anlagen haben das Angebot, zu reduzierten Tarifen gleich bauen zu können, akzeptiert. Bei der Windkraft waren es sogar 97 Prozent", betont Mitterlehner. Allein durch den Abbau der Warteliste durch Zusage von jährlich 108 Millionen Euro an zusätzlicher Ökostromförderung und die seit dem Inkrafttreten der Novelle Ende Juli gestellten Neuanträge können 605 Megawatt Ökostrom neu installiert werden. "Damit erhöhen wir die bisherigen Ökostrom-Kapazitäten um mehr als ein Drittel und können zusätzlich über 332.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Gleichzeitig kommen wir so unserem Ziel, bis 2015 bilanziell unabhängig von Atomstrom-Importen zu werden, deutlich näher", sagt Mitterlehner.

Der Abbau der Warteliste inklusive der seit dem Beschluss des Ökostromgesetzes neu eingereichten Anlagen wird laut Schätzungen rund eine Milliarde Euro an Investitionen bringen sowie rund 10.000 Arbeitsplätze sichern bzw. schaffen. "Wir erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Ökostrom-Branche und ihrer vielen innovativen Zulieferer. Das schafft neue Wachstumschancen im In- und Ausland", so Mitterlehner.

Photovoltaik: Verdreifachung der bisherigen Kapazitäten
Von den knapp 4.600 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von rund 95 Megawatt peak (MWp), die ohne Novelle die Warteliste bis ins Jahr 2026 aufgefüllt hatten, sind mit Stand Ende September 3.586 Anlagen bzw. 78,8 MWp bei der Ökostromabwicklungsstelle (OeMAG) zum sofortigen Bau angemeldet worden. Bezogen auf die Leistung sind das über 83 Prozent der bisher eingereichten Anlagen. Zusätzlich nutzten schon jetzt viele neue Antragsteller die Möglichkeit, bei Einreichung bis zum Jahresende mit einem von der Größe und dem Standort der Anlage abhängigen Tarifabschlag von 17,5 bis 22,5 Prozent neue Anlagen fördern zu lassen. Damit können weitere 1.284 neue Anlagen mit einer Leistung von 38,3 MWp sofort gebaut werden. Alleine die neu gestellten Anträge haben den Ende 2010 bei der OeMAG bestehenden Anlagenbestand von 35 MWp installierter Leistung bereits übertroffen.

Insgesamt bedeutet das eine Verdreifachung der bisherigen Kapazitäten bei Photovoltaik, die heuer und im nächsten Jahr ans Netz gehen werden. Damit können rund 32.000 Haushalte zusätzlich mit sauberem Ökostrom versorgt werden.

Windkraft: Kapazitäten steigen um die Hälfte
Bei der Windkraft befinden sich 153 Anlagen mit einer Leistung von rund 545 MW in der Warteliste. Davon haben bisher 148 Anlagenbetreiber, die eine Leistung von 472 MW installieren, das Angebot angenommen, zu reduzierten Tarifen zu bauen. Auf die Leistung bezogen sind das über 87 Prozent der bisher eingereichten Windkraftanlagen. Darüber hinaus wurden sechs neue Anlagen mit 15,2 MW zu reduzierten Tarifen (9,5 ct./kWh) eingereicht. Insgesamt werden somit die bestehenden Windkraft-Kapazitäten per Ende 2010 in Höhe von 988 MW um die Hälfte auf rund 1.475 MW erhöht. Mit der daraus resultierenden Stromerzeugung können rund 300.000 Haushalte zusätzlich versorgt werden. siehe Anmerkung der ig Windkraft*)

Budgetvolumen für den Wartelisten-Abbau
Von den für Photovoltaik bereit gestellten Mitteln in Höhe von 28 Millionen sind bereits 26,9 Millionen Euro (96 Prozent) ausgeschöpft. Von den für Windkraft verfügbaren Mitteln in Höhe von 80 Millionen Euro sind 62,8 Millionen Euro (78 Prozent) vergeben. Es können heuer nach dem First-come-first-serve-Prinzip noch neue Anlagen eingereicht werden, bis diese Kontingente ausgeschöpft sind. Alle Anfragen, die danach kommen, müssen im nächsten Jahr erneut eingereicht werden

 

 Brunner: Verhandlungserfolg beim Ökostromgesetz neu zeigt Wirkung.
Durch Hartnäckigkeit der Grünen können nun Regierungsversäumnisse ausgeglichen werden
Wien (grüne) - "Nach jahrelanger Flaute wegen der Ökostromverhinderungspolitik der Regierungsparteien starten die Erneuerbaren Energien in Österreich jetzt endlich durch", freut sich die Umweltsprecherin der Grünen, Christiane Brunner. Vor genau drei Monaten, am 7.7.2011, wurde im Nationalrat nach harten Verhandlungen das Ökostromgesetz Neu mit den Stimmen der Grünen beschlossen.

Das Ergebnis gibt der Hartnäckigkeit der Grünen recht: Nur wenige Wochen nach Inkrafttreten des neuen Ökostromgesetzes hat ein unglaublicher Boom im Solar- und Windmarkt eingesetzt. "Die bis jetzt neu zugesicherten Mittel bewirken einen Anstieg der österreichischen Ökostromkapazitäten um mehr als ein Drittel im Vergleich zum gesamten Bestand", zeigt sich Brunner begeistert. "Wir haben hart verhandelt und auf den vollständigen Abbau der Warteschleifen bestanden, das hat sich als goldrichtig erwiesen."

Durch die miserable Fördersituation der letzten Jahre war vor allem für Windkraft und Photovoltaik-Anlagen eine Warteschleife entstanden. Für Photovoltarik-Anlagen reichte diese bis ins Jahr 2026. Mit Hilfe des neuen Ökostromgesetzes werden die Warteschleifen nun durch eine zusätzliche, einmalige Bereitstellung eines Einspeisetarifvolumens von 80 Millionen Euro für die Windkraft und 28 Millionen für die Photovoltaik abgebaut. Die Grünen hatten rausverhandelt, dass diese Mittel ausreichend hoch sind, damit wirklich alle fix-fertig eingereichten und projektierten Anlagen gefördert und errichtet werden können.

"Wie sich nun zeigt, waren unsere Forderungen genau richtig angesetzt. Nur Wochen nach Bereitstellung dieser Töpfe sind die Mittel bereits fast ausgeschöpft. Wir haben damit erreicht, dass die Regierungsversäumnisse der vergangenen Jahre nun ausgeglichen werden", betont Christiane Brunner.

 

10.000 neue Photovoltaik-Anlagen in Niederösterreich seit 2009
Pröll und Pernkopf: Niederösterreich entwickelt sich zum Sonnenenergieland
St. Pölten (nlk) - Seit dem Start der Ausbau-Offensive für Photovoltaik von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Energie-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf im Jahr 2009 sind in Niederösterreich 10.000 neue private Photovoltaik-Anlagen errichtet worden. "Das sind so viele Anlagen wie in den anderen Bundesländern zusammen gebaut wurden. Niederösterreich hat sich mit dieser Initiative zum Sonnenenergieland entwickelt", betonen dazu Pröll und Pernkopf.

Seit 2009 wurde die Zahl der Anlagen von 1.000 auf 11.000 gesteigert. Mit einer Gesamtleistung von 70 Megawatt liefern die Anlagen heute den Strombedarf von 20.000 Haushalten. Rund 200 Millionen Euro wurden in den Ausbau der Sonnenkraft investiert, wovon natürlich auch die Wirtschaft profitiert.

Mit dem Beschluss zum Ökostromgesetz 2012 wurde sichergestellt, dass die Nutzung der Sonnenkraft auch in den kommenden Jahren kräftig ausgebaut werden kann. In den vergangenen Jahren haben sich beim Bund lange Projektwartelisten angestaut. Diese können jetzt zügig abgearbeitet werden. "Für Niederösterreich bringt das 1.500 Photovoltaik-Anlagen zusätzlich", so Pernkopf.

Pröll weist auch auf die Vorbildfunktion des Landes hin: "Die Landesregierung hat diese Woche die Errichtung von 12 Photovoltaik-Anlagen auf Landesgebäuden beschlossen. So erhalten die Dächer der Landhausküche in St. Pölten, des Landeskrankenhauses in Allentsteig, der Bezirkshauptmannschaften Horn und Mistelbach, der Landesberufsschulen Langenlois und Neunkirchen, der landwirtschaftlichen Fachschulen Gießhübl, Tulln und Edelhof, der Landespflegeheime Tulln und Waidhofen an der Thaya sowie der Straßen- und Brückenmeisterei Neunkirchen insgesamt 400 Quadratmeter Photovoltaik-Fläche." Die 12 neuen Anlagen produzieren Strom für 50 Haushalte.

 

Windkraftausbau startet durch
Abbau der Projekt-Warteschlange für 472 MW - insgesamt 860 MW gesichert
Wien (ig windkraft) - Windkraftprojekte im Ausmaß von 472 Megawatt Leistung erhalten nun sofort Förderverträge mit der Ökostromabwicklungsstelle, nachdem eine Sonderbestimmung des Ökostromgesetzes 2012 den sofortigen Abbau des Förderrückstaus von Windkraftprojekten ermöglicht. Gemeinsam mit den 2011 ausgegebenen Verträgen sowie mit den bis Ende des Jahres zu erwarteten Projekten ist dann die baldige Errichtung von rund 860 Megawatt Windkraft gesichert. Diese Anlagen werden Strom für 530.000 Haushalte erzeugen, Errichtung und Betrieb bringen 1,35 Mrd. Euro an Wertschöpfung für Österreich.

Hocherfreut resumiert Mag. Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, über die mit 30. September zu Ende gegangene Möglichkeit für vorhandene Windkraftprojekte in der Warteschleife, sofort Förderverträge mit der Ökostromabwicklungsstelle OeMAG abzurufen: "Die Ökostromnovelle 2012 mit dem sofortigen Abbau der Warteschleife hat volle Wirkung gezeigt. Der Windkraftausbau startet richtig durch. Wir hoffen, diesen Schwung auch für die nächsten Jahre mitzunehmen."

Das Ökostromgesetz 2012 wurde von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zügig und konstruktiv im Parlament eingebracht und im Juli mit den Stimmen der Regierungsparteien, der Grünen und des BZÖ beschlossen. Es ermöglicht den sofortigen Abbau des Förderrückstaus bei Windkraftprojekten und stellt dafür einen Sondertopf von 80 Mio. Euro bereit. Projekte in der Warteschlange bei der OeMAG konnten bis Ende September Anträge auf sofortigen Vertragsabschluss aus diesem Topf stellen. Noch verbliebene Mittel sind für neue Projekte reserviert, die bis Ende des Jahres zur Förderung eingereicht werden.

Projekte im Ausmaß von 472 MW machten nun von dieser Möglichkeit Gebrauch. Für weitere rund 150 MW, die bis Ende des Jahres neu beantragt werden, ist im Sondertopf noch Platz. Gemeinsam mit 133 MW Windkraftleistung, die dieses Jahr gebaut wird, und mit den Verträgen im Umfang von rund 100 MW, die bereits vergeben wurden, aber erst nächstes Jahr realisiert werden, ist damit die baldige Errichtung von rund 860 MW Windkraft gesichert. Dies vor allem im Burgenland und in Niederösterreich. Die neuen Anlagen werden jährlich 1,85 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen, was dem Verbrauch von ca. 530.000 Haushalten entspricht. Dieser Ausbau kommt zum Bestand Anfang 2011 von 1012 MW, welche rund 2,1 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen - Strom für rund 600.000 Haushalte - hinzu. Mit dem nun gesicherten Ausbau wird die Windkraft dann eine Gesamtleistung von rund 1.900 MW erreichen und rund 4 Mrd. Killowattstunden Strom liefern - Strom für rund ein Drittel der Österreichischen Haushalte.

Heimische Wertschöpfung und Arbeitsplätze
Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen lassen sich sehen: Die Errichtung von 860 MW löst Investitionen in der Höhe von 1,4 Mrd. Euro aus. Die heimische Wertschöpfung durch Errichtung und Betrieb beträgt 1,35 Mrd. Euro, 5.160 Jahresarbeitsplätze werden bei der Errichtung geschaffen sowie 460 Dauerarbeitsplätze durch den Betrieb.  

*) Anmerkung der ig Windkraft: Der aktuelle Stand der Windkraftleistung beträgt: 1043,4 MW von 640 Windkraftanlagen. Offensichtlich hat das Ministerium nur jene Windräder herangezogen die im Förderregime enthalten sind. Mittlerweile sind aber einige Windräder schon aus Förderregime draussen und erzeugen ganz ohne Unterstützung umweltfreundlichen Windstrom.
     

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