Mitterlehner: Erfolgreicher Abbau der Wartelisten bei Ökostrom    

erstellt am
06. 10. 11

Ökostrom-Kapazitäten steigen um mehr als ein Drittel - 332.000 Haushalte können zusätzlich versorgt werden - Investitionen von rund einer Milliarde Euro ausgelöst
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner zieht eine positive Bilanz über den zweimonatigen Abbau der Wartelisten bei Ökostrom-Anlagen, der mit Ende September zu Ende gegangen ist: "Das neue Ökostromgesetz gibt die richtigen Rahmenbedingungen vor und beschleunigt den Weg zur technologischen Marktreife: Mehr als 78 Prozent der Förderwerber für Photovoltaik-Anlagen haben das Angebot, zu reduzierten Tarifen gleich bauen zu können, akzeptiert. Bei der Windkraft waren es sogar 97 Prozent", betont Mitterlehner. Allein durch den Abbau der Warteliste durch Zusage von jährlich 108 Millionen Euro an zusätzlicher Ökostromförderung und die seit dem Inkrafttreten der Novelle Ende Juli gestellten Neuanträge können 605 Megawatt Ökostrom neu installiert werden. "Damit erhöhen wir die bisherigen Ökostrom-Kapazitäten um mehr als ein Drittel und können zusätzlich über 332.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Gleichzeitig kommen wir so unserem Ziel, bis 2015 bilanziell unabhängig von Atomstrom-Importen zu werden, deutlich näher", sagt Mitterlehner.

Der Abbau der Warteliste inklusive der seit dem Beschluss des Ökostromgesetzes neu eingereichten Anlagen wird laut Schätzungen rund eine Milliarde Euro an Investitionen bringen sowie rund 10.000 Arbeitsplätze sichern bzw. schaffen. "Wir erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Ökostrom-Branche und ihrer vielen innovativen Zulieferer. Das schafft neue Wachstumschancen im In- und Ausland", so Mitterlehner

Photovoltaik: Verdreifachung der bisherigen Kapazitäten
Von den knapp 4.600 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von rund 95 Megawatt peak (MWp), die ohne Novelle die Warteliste bis ins Jahr 2026 aufgefüllt hatten, sind mit Stand Ende September 3.586 Anlagen bzw. 78,8 MWp bei der Ökostromabwicklungsstelle (OeMAG) zum sofortigen Bau angemeldet worden. Bezogen auf die Leistung sind das über 83 Prozent der bisher eingereichten Anlagen. Zusätzlich nutzten schon jetzt viele neue Antragsteller die Möglichkeit, bei Einreichung bis zum Jahresende mit einem von der Größe und dem Standort der Anlage abhängigen Tarifabschlag von 17,5 bis 22,5 Prozent neue Anlagen fördern zu lassen. Damit können weitere 1.284 neue Anlagen mit einer Leistung von 38,3 MWp sofort gebaut werden. Alleine die neu gestellten Anträge haben den Ende 2010 bei der OeMAG bestehenden Anlagenbestand von 35 MWp installierter Leistung bereits übertroffen.

Insgesamt bedeutet das eine Verdreifachung der bisherigen Kapazitäten bei Photovoltaik, die heuer und im nächsten Jahr ans Netz gehen werden. Damit können rund 32.000 Haushalte zusätzlich mit sauberem Ökostrom versorgt werden.

Windkraft: Kapazitäten steigen um die Hälfte
Bei der Windkraft befinden sich 153 Anlagen mit einer Leistung von rund 545 MW in der Warteliste. Davon haben bisher 148 Anlagenbetreiber, die eine Leistung von 472 MW installieren, das Angebot angenommen, zu reduzierten Tarifen zu bauen. Auf die Leistung bezogen sind das über 87 Prozent der bisher eingereichten Windkraftanlagen. Darüber hinaus wurden sechs neue Anlagen mit 15,2 MW zu reduzierten Tarifen (9,5 ct./kWh) eingereicht. Insgesamt werden somit die bestehenden Windkraft-Kapazitäten per Ende 2010 in Höhe von 988 MW um die Hälfte auf rund 1.475 MW erhöht. Mit der daraus resultierenden Stromerzeugung können rund 300.000 Haushalte zusätzlich versorgt werden.

Budgetvolumen für den Wartelisten-Abbau
Von den für Photovoltaik bereit gestellten Mitteln in Höhe von 28 Millionen sind bereits 26,9 Millionen Euro (96 Prozent) ausgeschöpft. Von den für Windkraft verfügbaren Mitteln in Höhe von 80 Millionen Euro sind 62,8 Millionen Euro (78 Prozent) vergeben. Es können heuer nach dem First-come-first-serve-Prinzip noch neue Anlagen eingereicht werden, bis diese Kontingente ausgeschöpft sind. Alle Anfragen, die danach kommen, müssen im nächsten Jahr erneut eingereicht werden.
     
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