Menschenrechtspreis der Uni Graz an Daniel Barenboim   

erstellt am
13. 10. 11

Auszeichnung für musikalischen Friedensstifter im Nahen Osten
Graz (universität) - Der weltberühmte Dirigent und Pianist Daniel Barenboim erhält den Menschenrechtspreis der Karl-Franzens-Universität Graz. Die feierliche Verleihung des Preises erfolgt im Anschluss an seinen Klavierabend in der Oper Graz am 21. Oktober 2011 um 19.30 Uhr. Rektorin Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper und ihr Amtsvorgänger Univ.-Prof. Dr. Alfred Gutschelhofer werden die Urkunde überreichen.

Die Universität Graz würdigt Barenboims künstlerische und politische Arbeit für den Frieden im Nahen Osten mit Hilfe des West-Eastern Divan Orchestra, das er 1999 gemeinsam mit dem palästinensischen Literaturwissenschafter Edward Said gegründet hat und das junge MusikerInnen aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten, des Libanon, Ägyptens und anderen arabischen Ländern zusammenbringt.

Die Auszeichnung erfolgt auf Vorschlag des Altbürgermeisters Alfred Stingl, Ehrensenator der Universität, sowie des Europäischen Trainings- und Forschungszentrums für Menschenrechte und Demokratie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Benedek und wurde durch den Senat der Uni Graz beschlossen.

„Aus der Musik zieht er Lehren für die Politik“, begründet Mitinitiator Wolfgang Benedek, Professor für Völkerrecht an der Uni Graz. Barenboim fordert Verzicht auf das, was im Augenblick unentbehrlich scheint, um die Zukunft zu sichern.

„Er ist ein Vorbild für die Bemühungen, die Gräben zwischen den Völkern zu überwinden“, unterstreicht Rektorin Christa Neuper.

Für seine Verdienste um die israelisch-palästinensische Aussöhnung erhielt Daniel Barenboim bereits viele Auszeichnungen. 2011 wurde er auch für den Friedensnobelpreis nominiert. Es gibt auch Bestrebungen, das West-Eastern Divan Orchestra nach Graz zu bringen.

Der Menschenrechtspreis der Universität Graz wurde 1992 geschaffen und wird in unregelmäßigen Abständen vergeben. Der Preis zeichnet Menschen aus, die hervorragende Leistungen für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden im Sinne der Menschenrechte erbracht haben und damit der Universität als Vorbilder dienen.

Die bisherigen PreisträgerInnen:

  • Jon Sobrino, lateinamerikanischer Befreiungstheologe aus El Salvador (1992)
  • Simon Wiesenthal, Gründer des Jüdischen Dokumentationszentrums (1994)
  • Vera Jovanovic, Branka Raguz und Esad Muhibic, Ombudsleute der Föderation Bosnien-Herzegowina (1997)
  • Dalai Lama, Friedensnobelpreisträger (2002)
  • Council for the Assistance to Refugee Academics (CARA), die Organisation, mit Sitz in London, setzt sich seit den 30er Jahren für akademische Flüchtlinge ein (2007)


Daniel Barenboim
Pianist, Dirigent und musikalischer Völkerverständiger von Weltrang gibt am Anfang der Spielzeit seine Steiermark-Premiere in der Oper Graz. Von Beginn an ein Ausnahmetalent, gab der 1942 in Buenos Aires geborene Künstler bereits im Alter von zehn Jahren sein internationales Solistendebut als Pianist in Wien und Rom, Paris, London und New York. Seitdem unternahm er regelmäßig Tourneen durch Europa, die USA, Südamerika, Australien und Fernost.

Barenboim war Chefdirigent des Orchestre de Paris und des Chicago Symphony Orchestra und ist seit 1992 Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Im Herbst 2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten auf Lebenszeit.

     
Informationen: http://www.danielbarenboim.com    
     
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