Studie: Österreicher sparen 168 Euro im Monat   

erstellt am
12. 10. 11

So viel wie nie zu vor: 86% besitzen Sparbuch – 9 von 10 sparen um "Notgroschen" zu haben – Mythos: Jeder 3. glaubt bei ethisch-nachhaltigen Investments an weniger Gewinn
Wien (erste bank) - Die Österreicher sind nach wie vor echte Sparmeister: Im Schnitt legt nämlich jeder 168 Euro monatlich zur Seite. Damit ist der monatliche Sparbetrag am All-Time-High. Der berühmte Notgroschen ist dabei für 9 von 10 Befragten das Hauptmotiv Geld auf die Seite zu legen. Was die Einfachheit und die Sicherheit beim Sparen betrifft ergibt sich ein eindeutiges Bild: das gute alte Sparbuch ist am Beliebtheitshoch, 86% besitzen eines. Aber auch nachhaltige Investments haben großes Zukunftspotential. Einen Irrglauben dazu zeigt diese Studie auf: Gut ein Drittel meint, dass dort weniger Gewinn zu erwarten ist als bei vergleichbaren Investments. Fakten belegen aber das Gegenteil. Wolfgang Pinner, Experte für ethisch-nachhaltige Investments der Erste-Sparinvest: "Saubere Investments sind ein Rendite-Renner."

Sparbetrag stagniert auf hohem Niveau
Der Sparbetrag der monatlich zur Seite gelegt wird befindet sich zwar mit 168 Euro nominell auf einem Hoch, de facto ist es aber seit dem letzten Jahr eine Stagnation auf hohem Niveau. "Die Sparleistung ist zwar immer noch hoch, es scheint aber aktuell nicht mehr viel Luft nach oben zu geben", erklärt Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank diesen Trend. Auch die Entwicklung der Sparquote bestätigt das: 2010 lag die Netto Sparquote noch bei 9,1%, mit Anfang 2011 ist sie schon auf 8,7% zurück gegangen.

Sparen bleibt in den Köpfen "wichtig"
Auch die Einstellung zum Sparen hat sich verändert. War das Sparen 2009 zum Höhepunkt der Finanzkrise noch für rund die Hälfte der Österreicher sehr wichtig, so sind heuer nur mehr 39% dieser Meinung. Bei den Gründen warum überhaupt gespart wird, legen sich 9 von 10 Österreicher auf den Aspekt "um finanziell abgesichert zu sein" fest. Größere Anschaffungen wie ein neues Auto oder ein Eigenheim sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden und stehen bei über 50% auf Platz zwei der Sparziele. Dicht gefolgt vom Vorsatz um sich "später etwas leisten zu können", der für gut die Hälfte Sparansporn ist. Wie viel werden wir aber in Zukunft sparen? Die Österreicher sind optimistisch, denn jeder zweite will immerhin gleich viel sparen wie jetzt, 21% wollen sogar mehr sparen und nur 25% glauben, dass es weniger sein wird.

Sparbuch ist Sparform Nummer 1
Das Sparbuch erfreut sich der größten Beliebtheit überhaupt. Mit 86% besitzt fast jeder Österreicher eines. Der Bausparvertrag als ewiger Klassiker liegt mit 64% auf Platz zwei der beliebtesten Sparformen hierzulande. Immerhin knapp die Hälfte schwört auf eine Lebensversicherung und Fonds bzw. Wertpapiere sind für etwa ein Drittel die ideale Ansparmöglichkeit. "Österreich ist und bleibt das Land der Sparbuch-Sparer", kommentiert Bosek dieses Phänomen. "Sicherheit und Vermögenserhalt, das sind die aktuellen Themen der Menschen. Das Sparbuch erfüllt beide Anforderungen, daher ist es auch am Beliebtheitshoch."

"Saubere" Investments am Vormarsch
Was sogenannte ethisch-nachhaltige Investments betrifft, so zeigt diese Studie einen weit verbreiteten Mythos auf: Jeder dritte Österreicher glaubt, dass diese Form von Geldanlage weniger Gewinn abwirft als herkömmliche Investments dieser Art. Mit diesem Vorurteil räumt Pinner auf: "Der größte in Österreich gemanagte nachhaltige Aktienfonds - ESPA VINIS STOCK GLOBAL - hat über einen Zeitraum von fünf Jahren eine bessere Rendite erzielt als der Weltaktienindex MSCI World." Die Bereitschaft "sauber" investiert zu sein, ist in Österreich sehr groß. 5 von 10 Österreicher finden ein solches Investment interessanter oder zumindest gleich interessant als andere Geldanlagen. Bemerkenswert ist auch die gar nicht notwendige Zurückhaltung was die Gewinnerwartungen betrifft: "Zwei Drittel würden sogar einen geringeren Gewinn akzeptieren nur um die Gewissheit zu haben, ,sauber' investiert zu sein", erklärt Pinner weiter.

2 Mrd. Euro sind nachhaltig investiert
Das Interesse an Kapitalanlagen unter ökologischen, ethischen und sozialen Gesichtspunkten wächst kontinuierlich. In Österreich hat sich das Volumen der nachhaltigen Investments seit dem Krisenjahr 2008 nahezu verdreifacht und summiert sich auf etwa zwei Milliarden Euro. Die veränderte Einstellung der Gesellschaft zu ihren Grundwerten und damit auch die Anlagemotive haben nachhaltigen Kapitalanlagen Schubkraft verliehen. Die Erste-Sparinvest hat bereits zehn nachhaltig ausgerichtete Publikumsfonds mit einem Volumen von insgesamt rund 600 Mio. Euro emittiert. Neben den nachhaltigen ESPA VINIS-Fonds (VINIS steht für Verantwortung, Innovation, Nachhaltigkeit, Investment, Sicherheit - www.vinis.at<http://www.vinis.at>) werden in Kooperation mit dem WWF Österreich auch zwei nachhaltige Themenaktienfonds verwaltet.

Zum Studiendesign
Im Zeitraum von 11. - 29. Juli 2011 wurden 900 Telefoninterviews durchgeführt (Österreichische Bevölkerung 15+). Pro Bundesland wurden 100 Interviews gemacht, um eine getrennte Auswertung zu ermöglichen. Für die Insgesamt-Betrachtung erfolgte eine Gewichtung der Bundesländer auf ihr repräsentatives Niveau. Bei Fragen, die in den Studien von 2009 und 2010 vergleichbar gestellt wurden, sind Differenzen ausgewiesen, um die Entwicklung darzustellen.
     
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