Tourismusmanagement über die Grenzen   

erstellt am
21. 10. 11

Mit dem EU-Projekt DESTINATOUR 2013 wollen Niederösterreich und der Landkreis Bratislava im jeweiligen Partnerland touristisch stärker präsent sein.
Hainburg (nö landesausstellung) - Eine Brücke als starkes Symbol: Ab April 2012 soll eine neue March-Brücke bei Schloss Hof / Devínska Nová Ves nicht nur Niederösterreich mit der Slowakei verbinden, sondern auch die jeweiligen Radwegenetze zusammenschließen und damit den grenzüberschreitenden Tourismus beleben. Die eigene Tourismus-Destinationen im Nachbarland zu stärken und neue Kundenkreise zu erschließen – das möchte auch das grenzüberschreitende Projekt DESTINATOUR 2013, das von der Niederösterreich-Werbung und der Sektion für Tourismus und Kultur des Selbstverwaltungskreises Bratislava betrieben wird. „Primäres Ziel des Projekts ist eine verstärkte Zusammenarbeit und Vernetzung der Destinationen in Niederösterreich und im Kreis Bratislava. Darüber hinaus soll für die Grenzregion unter dem Leitbild ,Genuss‘ in den Segmenten Wein, Kultur und Radtourismus ein gemeinsames Image aufgebaut werden”, erklärte Prof. Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung, bei der heutigen Pressekonferenz in der Kulturfabrik Hainburg.

Die ersten Maßnahmen
Mit 36.500 (von rund 6,4 Mio.) Nächtigungen im Jahr nehmen die slowakischen Gäste in der niederösterreichischen Tourismusstatistik einen eher untergeordneten Rang ein. „Allerdings“, betont Tourismuslandesrätin Dr. Petra Bohuslav, „sind die Zuwachsraten beachtlich: Letztes Jahr hatten wir 61,6 Prozent mehr Nächtigungen aus der Slowakischen Republik als noch vor fünf Jahren und sogar um 173 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Besonders das Aktivangebot in Niederösterreich wird von Slowaken sehr gerne angenommen: Radfahren, Wandern und im Winter Skifahren.“

Dem Radtourismus galten daher auch einige der Maßnahmen des Projekts DESTINATOUR 2013, die schon in den ersten Monaten der Kooperation verwirklicht wurden. Zum einen wurde der Donauradweg bis Bratislava eingebunden, zum anderen die auf Slowakisch übersetzte Niederösterreich-Radkarte neu aufgelegt, in der jetzt nicht nur die großen Radtouren, sondern auch die grenznahen Wege verzeichnet sind.

Dass das regionale Radwegenetz im Raum Carnuntum im letzten Jahr zu den „fabelhaften Radwelten“ ausgebaut wurde, lag auch an der Niederösterreichischen Landesausstellung 2011 „Erobern - Entdecken - Erleben im Römerland Carnuntum“. Im Rahmen der DESTINATOUR 2013 wurde die Landesausstellung in der Westslowakei intensiv beworben. Zu den Werbemitteln zählten sowohl Haupt- und Zwischenfolder auf Slowakisch, Billboards und Inseratenkampagnen, aber auch Pressekonferenzen und Studienreisen.

Als dritte schon in diesem Jahr realisierte Maßnahme wurde auf der heutigen Pressekonferenz die dreisprachige (deutsch, slowakisch, englisch) Broschüre „Vielfalt, die verbindet“ vorgestellt, an der, wie Niederösterreich-Werbung-Chef Madl feststellt, „beide Partner intensiv zusammengearbeitet haben. Die Broschüre weist auf die Gemeinsamkeiten beider Länder hin. So gibt es ausgezeichneten Wein hier und dort, Genussfeste und interessante Ausflugsziele. Die Broschüre wird von beiden Partnern beworben und bei Veranstaltungen sowie Messen eingesetzt. Ziel ist es dem niederösterreichischen Gast zum Besuch beim Nachbarn einzuladen und den slowakischen Gast Niederösterreich näherzubringen.“

Von der EU kofinanziert
Gefördert wird das im Rahmen der europäischen territorialen Zusammenarbeit (ETZ) Österreich – Slowakei seit Jänner 2011 laufende Tourismusmanagement-Projekt mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Bis Ende 2013 wird ein Gesamtbudget von € 913.260,– eingesetzt, das mit 79 Prozent der Projektausgaben von der EU gefördert wird.
     
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