Arbeitsgruppe zur Offenlegung von Parteispenden eingerichtet   

erstellt am
20. 10. 11

Beschlüsse der Ausschüsse des Salzburger Landtages
Salzburg (lk) - Der Verfassungs- und Verwaltungsausschuss behandelte am 19.10. nach der Mittagspause unter dem Vorsitz von LAbg. Arno Kosmata (SPÖ) einen ergänzten SPÖ-Antrag für mehr Transparenz bei den Parteispenden sowie einen Antrag der Freiheitlichen zur vollständigen Offenlegung der Parteienfinanzierung. Anstelle der beiden Anträge wurde einstimmig beschlossen, die Beratungen für diese beiden Anträge zu unterbrechen und zu dieser Frage eine Landtags-Arbeitsgruppe mit Vertretern aller Landtagsfraktionen einzurichten, die bis Juni 2012 einen Antrag im Sinne der beiden Anträge vorlegen soll.

Feuerwerksstoffe zugunsten der Gesundheitsprävention besteuern
Der Verfassungs- und Verwaltungsausschuss nahm unter dem Vorsitz von LAbg. Arno Kosmata (SPÖ) einen ÖVP-Antrag für eine höhere Besteuerung von Raketen und Feuerwerksstoffen zugunsten der Gesundheitsprävention inklusive eines FPÖ-Zusatzantrages einstimmig an. In diesem Antrag wird die Landesregierung ersucht, an die Bundesregierung mit dem Ersuchen heranzutreten, eine "Sonder-Abgabe" auf Feuerwerkskörper einzuführen und die Mehreinnahmen für Präventionsmaßnahmen im Gesundheitsbereich zur Verfügung zu stellen. Weiters wird die Landesregierung beauftragt zu prüfen, ob und inwieweit eine Sonderabgabe auf Feuerwerkskörper als Landesabgabe konzipiert werden kann und dem Landtag hierüber zu berichten.

Klubobfrau LAbg. Mag. Gerlinde Rogatsch (ÖVP) wies darauf hin, dass durch Feuerwerkskörper immer wieder schwere Verletzungen verursacht werden. Eine höhere Besteuerung und die Zweckbindung seien schon allein deshalb zu vertreten. Klubobmann Dr. Karl Schnell (FPÖ) betonte zusätzlich die Belastungen für die Umwelt und die Tiere durch Feuerwerkskörper. Sinnvoll wäre für die Bewilligung von Feuerwerken Landesabgaben einzuheben, die dann dem Land zugute kämen. Diese Möglichkeit sollte geprüft werden, worauf der FPÖ-Zusatzantrag abzielt. LAbg. Dr. Josef Schlömicher-Thier (SPÖ) führte die zahlreichen Schadstoffe, die durch Feuerwerke verursacht werden, sowie gesundheitliche Schäden ins Treffen, die eine höhere Besteuerung rechtfertigen. LAbg. Dr. Astrid Rössler (Grüne) befürwortete alle Maßnahmen, die die Knallerei eindämmen. Die Gemeinden hätten es in der Hand, keine Ausnahmen vom generellen Verbot zu genehmigen.

Konzept für Regionalisierung der Kinder- und Jugendanwaltschaft
Unter dem Vorsitz von LAbg. Mag. Hilde Eisl (SPÖ) beschäftigte sich der Sozial- und Gesundheitsausschuss mit einem Antrag der Grünen zur Regionalisierung der Kinder- und Jugendanwaltschaft. Dazu wurde ein SPÖ-Abänderungsantrag mit folgendem Wortlaut einstimmig angenommen:

Die Landesrichtung wird ersucht,

  • bis 31. März 2012 ein Konzept zu erstellen, wie die Angebote der Kinder- und Jugendanwaltschaft für Kinder und Jugendliche im gesamten Bundesland besser zugänglich gemacht werden können,
  • dabei insbesondere die Nutzung größtmöglicher Synergien mit bereits in den Regionen bestehenden Angeboten sowie den zielgruppenadäquaten Einsatz neuer Medien zu beachten,
  • dem Landtag über die getroffenen, - bzw. soweit diese mit zusätzlichen Kosten verbunden wären - über die vorgeschlagenen Maßnahmen zu berichten.


LAbg. Cyriak Schwaighofer (Grüne) sagte, die Nähe sei für die Betreuung von Kindern und Jungendlichen ein ausschlaggebender Faktor. Deshalb müsse die Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija) auch in den Bezirken präsent sein. Dafür seien entsprechende Personalressourcen erforderlich. LAbg. Ingrid Riezler (SPÖ) wies auf die zahlreichen Institutionen und Einrichtungen, die in der Jugendarbeit tätig sind, hin. Das Problem sei die ausreichende Information über das bestehende Angebot. LAbg. Dr. Brigitta Pallauf (ÖVP) betonte, der wesentliche Punkt sei, auf die Jugendlichen zuzugehen und sie anzusprechen. Dafür müssten vor allem die neuen Medien genutzt werden. Mit einem Büro allein sei es nicht getan.

Landesrätin Mag. Cornelia Schmidjell unterstrich die große Bedeutung der kija. Besonders wichtig sei die elektronische Bereitstellung von Informationen über Hilfs- und andere Angebote. Dafür müssten alle Möglichkeiten und Einrichtungen genutzt werden. LAbg. Friedrich Wiedermann (FPÖ) erklärte, es sei unbestritten, dass die kija eine wichtige Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche sei. Eine Kombination mit dem bereits bestehenden Angebot von Akzente in den Bezirken solle geprüft werden. Jeder Cent, der in die kija investiert werde, sei gut angelegt und werde sich lohnen.

Kinder- und Jugendanwältin Dr. Andrea Holz-Dahrenstaedt erläuterte, in den vergangenen Jahren seien die Fallzahlen in den Bezirken so stark gestiegen, dass sie mit dem kija-Bus nicht mehr bewältigt werden können, wobei die Probleme sehr vielschichtig seien. Viele Angebote, die sehr erfolgreich sind, seien auf den Zentralraum beschränkt. Der Kinderbeistand sollte auch in den Bezirken verankert werden. Viele Hilfen könnten von der Stadt aus nicht geleistet werden. Das Angebot sollte in die Bezirke transferiert werden. Dabei sei eine Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen anzustreben.

     
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