Wiener Entwicklungszusammenarbeit stärkt Frauen in Asien   

erstellt am
04. 11. 11

Wien (rk) - Am 04.11. haben wieder drei Projekte der Wiener Auslandshilfe zur Armutsbekämpfung den zuständigen Gemeinderatsausschuss für Integration, Frauenfragen, KonsumentInnenschutz und Personal passiert. Für drei Projekte stellt die Stadt Wien je 20.000 Euro und für ein Wiederaufbauprojekt nach der Überschwemmungskatastrophe in Pakistan 100.000 Euro zur Verfügung. Gefördert wird ein Alphabetisierungsprojekt für Frauen in Nepal, die Berufsqualifikation von SchülerInnen in Bangladesch sowie ein Gesundheitsprojekt zur Prävention und Behandlung der Leprakrankheit in Vietnam. Das Großprojekt in Pakistan verfolgt das Ziel, durch den Wiederaufbau der schulischen Infrastruktur vor allem Mädchen wieder den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

Mit Bildung und Gesundheitsförderung Armut nachhaltig bekämpfen
Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger zu den Projekten der Wiener Auslandshilfe: "Die Hilfe für die von den Überschwemmungen so hart getroffenen Bevölkerung Pakistans muss für uns in Österreich ein solidarisches Anliegen sein. Wien ging und geht hier jedenfalls in die Verantwortung. So wie es uns generell wichtig ist, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation in den Armutsregionen dieser Welt zu leisten."

Die Stadträtin betonte in diesem Zusammenhang, dass Bildung sowie Gesundheitsförderung und Aufklärung Armut nachhaltig bekämpfen. Frauenberger: "Hier werden wir kontinuierlich weiterarbeiten insbesondere durch die Unterstützung von Hilfsprojekten für Frauen und ihre Kinder. Denn sie sind die Hauptbetroffenen von Armut, Flucht vor Krieg und Gewalt. Sie sind aber auch die TrägerInnen von Entwicklung. Je besser sie gebildet sind, je besser ihre Lebenssituation ist, desto bessere Chancen gibt es für die nächste Generation."

Frauenberger: "Alphabethisierung ist erster Schritt aus der Armut"
In Nepal ist das Leben vieler Frauen von Armut, mangelnder Bildung und sozialer Ausgrenzung gekennzeichnet. Die niedrige Alphabetisierungsrate von weniger als 30 Prozent macht es Frauen sehr schwer, ihre Rechte in Anspruch zu nehmen oder einer ökonomischen Tätigkeit abseits der Subsistenzlandwirtschaft nachzugehen. Hinzu kommt das Problem der häuslichen Gewalt. Besonders Frauen, die Angehörige einer ethnischen Minderheit sind und in einer schwer zugänglichen Region wohnen, sind vom staatlichen Bildungssystem, das auf der Sprache Nepali beruht, nur marginal erfasst. Ziel des von der Stadt Wien geförderten Projektes ist es, 900 Frauen, die zur ethnischen Gruppe der Tharu gehören, auszubilden.

Über einen Zeitraum von einem Jahr werden dann die 900 Frauen alphabetisiert und in menschenrechtlichen Thematiken sowie im Umgang mit Fällen von häuslicher Gewalt geschult. Die Projektteilnehmerinnen sollen auf diesem Weg auch generell in die Lage versetzt werden, am sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungsprozess des Landes teilhaben. Die Alphabetisierung sowie Unterstützung im Umgang mit häuslicher Gewalt sei jedenfalls ein erster wichtiger Schritt aus Armut und Abhängigkeit, schloss die Stadträtin.
     
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