Bildungsvolksbegehren startet  

erstellt am
03. 11. 11

Stillstand beenden, Volksbegehren unterschreiben!
LehrerInnen-Appell an GÖD-Vorsitzenden Neugebauer
Wien (vbbi) - Am 03.11. beginnt die Eintragungswoche für das "Volksbegehren Bildungsinitiative". Bis zum 10.11.2011 können alle österreichischen StaatsbürgerInnen, die bis zum 10.11.2011 das 16. Lebensjahr vollenden haben, auf dem Gemeindeamt bzw. Bezirksamt ihres Hauptwohnsitzes unterschreiben.

Das Volksbegehren fordert ein faires, effizientes und weltoffenes Bildungssystem, das vom Kleinkind an alle Begabungen fördert und Schwächen ausgleicht. Der Parteieneinfluss auf die Schulen soll abgeschafft und die Schulautonomie unter Einbeziehung der SchulpartnerInnen ausgebaut werden. Eine leistungsdifferenzierte, hochwertige gemeinsame Schule für alle Kinder bis zum Ende der Schulpflicht soll "Bildungsvererbung" bekämpfen und allen Kinder gleiche Chancen geben, ungeachtet der Herkunft und des Einkommens der Eltern. Das Angebot von ganztägigen Bildungseinrichtungen soll massiv ausgebaut werden, um der beruflichen Realität - vor allem von Müttern - besser Rechnung zu tragen und den Familien mehr "Hausaufgabenfreie" Zeiten zu ermöglichen. Grundsätzlich soll der LehrerInnenberuf aufgewertet und Einkommensgerechtigkeit bei allen pädagogischen Berufen erreicht werden. Und: Die staatliche Finanzierung für Universitäten soll auf 2% des BIP bis 2020 erhöht werden.

Wer es nicht in das Gemeinde- oder Bezirksamt des Hauptwohnsitzes schafft, oder - warum auch immer - in einer anderen Gemeinde unterschreiben will, kann dies mittels Stimmkarte tun. Diese muss bis spätestens 8. November (12 Uhr) beim zuständigen Gemeinde- oder Bezirksamt beantragt und persönlich oder durch eine bevollmächtigte Person abgeholt oder bis zum 6. November schriftlich angefordert werden (Postzustellung). Die Eintragungslokale müssen an Werktagen von 8 bis 16 Uhr und an zwei Tagen zusätzlich bis 20 Uhr durchgehend geöffnet sein. Am Samstag und am Sonntag muss (in Gemeinden ab 2500 Einwohnern) eine Unterschrift zwischen 8 und 12 Uhr möglich sein.

Der Lehrer und Mitbegründer der Plattform "Wir LehrerInnen für das Bildungsvolksbegehren", Daniel Landau, appelliert in Richtung GÖD-Vorsitzenden Fritz Neugebauer: "Wenn Sie sich der Wiederwahl stellen, dann erwarte ich mir von allen Teilen der LehrerInnengewerkschaft, dass man dazu übergeht, gemeinsam vorwärts zu schreiten, wenn es um die Sacher der Kinder geht. Denn: ein negatives Image der LehrerInnengewerkschaft schaden allen Beteiligten. Setzen Sie mit uns gemeinsam ein Zeichen für eine positive Zukunft für unsere Kinder. Ich lade Sie daher ein, mit mir gemeinsam das Bildungsvolksbegehren unterschreiben zu gehen!"

Heidi Schrodt, die das Netzwerk "Wir LehrerInnen für das Bildungsvolksbegehren" mitorganisiert, ruft die Menschen in Österreich auf, die "einmalige Chance auf die bitter nötige Verbesserung unseres Bildungssystems" nicht ungenutzt verstreichen zu lassen: "Dieses Volksbegehren tritt für eine bessere Bildungs- und Berufszukunft unserer Kinder ein. Daher ist es wichtig, dass Menschen, denen unsere Kinder nicht egal sind, oder die der Stillstand in Österreich frustriert, auch wirklich unterschreiben gehen. Jammern wir nicht, tun wir was! Bitte stehen Sie auf und unterschreiben Sie."
http://www.vbbi.at/

 

Häupl unterzeichnet Bildungsvolksbegehren
"Wichtiger Weg um ernsthaft über Bildung zu diskutieren"
Wien (rk) - Bürgermeister Michael Häupl unterzeichnete am 03.11. das Bildungsvolksbegehren. "Das Volksbegehren weist den richtigen Weg. Bildung muss ernsthaft diskutiert werden um eine zeitgemäße, zukunftsweisende Ausbildung zu garantieren", betonte Häupl, der einmal mehr die Notwendigkeit der Einführung der Ganztagsschule für die 10- bis 14-Jährigen hervorhob. Weiters nannte der Wiener Bürgermeister die gemeinsame Ausbildung des gesamten pädagogischen Personals als wichtigen Punkt des Volksbegehrens.

Die Eintragswoche für das "Volksbegehren Bildungsinitiative" findet von 3. bis 10. November 2011 statt. Alle österreichischen StaatsbürgerInnen mit Hauptwohnsitz in Österreich, die bis 10. November 2011 das 16. Lebensjahr vollendet haben, können das Volksbegehren am Gemeindeamt bzw. Magistratischen Bezirksamt des Hauptwohnsitzes sowie per Stimmkarte unterschreiben. Weitere Informationen dazu unter www.vbbi.at.

Die Initiatoren fordern unter anderem ein "faires, effizientes und weltoffenes Bildungssystem, das vom Kleinkind an Begabungen fördert und Schwächen ausgleicht". Eine leistungsdifferenzierte, hochwertige gemeinsame Schule für alle Kinder bis zum Ende der Schulpflicht soll "Bildungsvererbung" bekämpfen und allen Kinder gleiche Chancen geben. Zudem soll das Angebot von ganztägigen Bildungseinrichtungen massiv ausgebaut werden. Auch der LehrerInnenberuf müsse aufgewertet und Einkommensgerechtigkeit bei allen pädagogischen Berufen erreicht werden. Weiters verlangen die Initiatoren, dass die staatliche Finanzierung für Universitäten auf 2 Prozent des BIP bis 2020 erhöht werden.

 


 

Rosenkranz: Keine Unterschriften der FPÖ für Androsch!
Gesamtschule, Zwang zur Ganztagsschule und No-Na-Ned-Forderungen bringen keine Verbesserungen
Wien (fpd) - FPÖ-Bildungssprecher NAbg. Dr. Walter Rosenkranz rät vom Unterschreiben des Bildungsvolksbegehrens ausdrücklich ab: "Bei den Forderungen von Hannes Androsch handelt es sich ausschließlich um bildungspolitische Programmpunkte aus der Mottenkiste der SPÖ - eine Gesamtschule aller 10- bis 14-jährigen hat bisher in allen Ländern, in denen sie eingeführt worden ist, zu einer absoluten Verschärfung der sozialen Unterschiede geführt. Ebenso durch Studien belegt ist die Verschlechterung des Bildungsniveaus von Gesamtschulabgängern. Eine Zustimmung der FPÖ wird es daher dazu niemals geben!"

Wie Vertreter von Wirtschaftsverbänden dem Androsch-Begehren zustimmen können, ist Rosenkranz ebenfalls ein Rätsel: "Schon jetzt klagen viele Lehrbetriebe darüber, dass Schulabgänger kaum in der Lage sind, hinreichend das Lesen und Schreiben zu beherrschen. Was glauben sie wohl, wohin sich die Ausbildungsqualität an den 'Neuen Mittelschulen' entwickeln wird, wenn darin alle, vom Gymnasiasten bis zum verhaltensauffälligen Bleistiftstecher, in einer Klasse unterrichtet werden?"

Dass das Androsch-Begehren für die SPÖ ein Mittel zum Zweck war, um auch die ÖVP zu einer Zustimmung zu den NMS zu zwingen, sei ganz offensichtlich. "Abgesehen von No-Na-Ned-Punkten wie der Forderung nach einer Verwaltungsreform ist das Volksbegehren von Androsch ausgesprochen leistungs- und familienfeindlich. Mit einer Zustimmung oder Unterschriften der FPÖ braucht Androsch daher nicht zu rechnen", schloss Rosenkanz.

 

 Grüne: 22. Ich hab' einen Master in Kindergartenpädagogik
30 grüne Gründe für das Volksbegehren Bildungsinitiative
Wien (grüne) - Die Grünen fordern die Ausbildung aller PädagogInnen an Uni, FH oder Pädagogischer Hochschule. Um die Qualität zu gewährleisten, brauchen wir in Österreich einen gültigen Bildungsplan. Darin sollten Mindeststandards für pädagogische Qualitäten - einschließlich Ausbildung von Tageseltern - beinhaltet sein. Die Ausbildung für alle pädagogischen Berufe (LehrerIn, KindergartenpädagogIn, HortpädagogIn, SozialpädagogIn, FamilienpädagogIn) hat auf tertiärer Ebene an Universitäten, Pädagogischen Hochschulen bzw. Fachhochschulen zu erfolgen, die Anstellungserfordernisse müssen einheitlich sein.

Runter von der Bildungsbremse! Volksbegehren Bildungsinitiative unterstützen - jetzt!

Aus der Reihe: 30 Gründe für das Bildungsvolksbegehren
http://www.gruene.at/bildungsvolksbegehren

 

  Höheres Tempo bei Bildungsreformen gefordert
IV und AK stehen voll hinter dem Bildungsvolksbegehren
Linz (pdi/ak) - Österreich braucht als eines der wohlhabendsten Länder der Welt das bestmögliche Bildungssystem. Darin sind sich die Präsidenten Dr. Johann Kalliauer (Arbeiterkammer Oberösterreich) und Dipl.-Ing. Klaus Pöttinger (Industriellenvereinigung Oberösterreich) einig. Gemeinsam unterstützen sie das Bildungsvolksbegehren. Bis 10. November gibt es die Möglichkeit, zu unterschreiben.

Hoher Aufwand, hohe Kosten, mittelmäßige Ergebnisse: Die Leistungsfähigkeit des österreichischen Schulsystems lässt viel zu wünschen übrig. In zahlreichen internationalen Vergleichsstudien (PISA, PIRLS, Education at a glance) liegt Österreich, verglichen mit anderen Industriestaaten, weit zurück. Auf der anderen Seite führt der hohe Anteil von Jugendlichen ohne Berufsausbildung (15 Prozent, im oberösterreichischen Zentralraum sogar 20 Prozent) direkt in den Fachkräftemangel.

Die Defizite in Österreich werden durch die genannten Studien immer wieder belegt, geschehen ist bisher (zu) wenig. "Um die notwendigen Ziele zu erreichen, braucht es eine grundlegende Reform des Schulsystems, das heißt mehr Mittel in den Klassen und weniger in der Verwaltung. Die Zukunft dieses Landes entscheidet sich vorrangig in den Kindergärten, Klassenzimmern und Hörsälen", meint IV-Präsident Pöttinger.

Geänderte gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen erfordern eine Neugestaltung des Bildungssystems. "Der Engpass bei gut ausgebildeten Fachkräften droht zur Wachstumsbremse zu werden. Ein exzellenter Industriestandort braucht ein exzellentes Schulsystem", erklärt Pöttinger.

Unser Bildungssystem verfestigt soziale Ungleichheiten und "vererbt" Bildung, statt bessere Chancen für alle zu bieten. "Wir wissen, dass junge Menschen ohne abgeschlossene Berufs-ausbildung schlechte Karten im Leben haben, und das liegt in erster Linie am Versagen des Schulsystems. Die Schule könnte aber der ideale Ort sein, um jedes einzelne Kind zu fördern und schlechte Startvoraussetzungen auszugleichen. Die Potentiale großer Teile der Jugend brach liegen zu lassen, ist menschlich, gesellschaftlich und ökonomisch nicht akzeptabel", betont AK-Präsident Kalliauer.

Mit dem ehrgeizigen Ziel, nicht weniger als die bestmögliche Bildung für alle anzustreben, haben die IV und die AK in Oberösterreich die "Initiative für ein besseres oberösterreichisches Schulsystem" gestartet. Viele Schlussfolgerungen und Forderungen dieser gemeinsamen Initiative weisen in die gleiche Richtung wie das Bildungsvolksbegehren: Frühförderung, ein faires und alle einschließendes Bildungssystem, in dem die Trennung der Kinder nach ihren Begabungen und Interessen frühestens am Ende der Sekundarstufe I erfolgt, individuelle Förderung von Talenten und Begabungen, flächendeckende Ganztagsschule, Berufsorientierung, Lehrkräfteausbildung Neu, eine moderne, autonome und effektive Schulverwaltung ohne Parteieneinfluss sowie vor allem bessere Ergebnisse!

"Bildung ist die Ausstattung mit Chancen, ist für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihr wichtigstes Erwerbsvermögen. Derzeit bekommen viele junge Menschen zu wenig davon. Das muss anders werden. Helfen Sie mit, unterstützen Sie das Bildungsvolksbegehren!", appelliert AK-Präsident Kalliauer.

Der AK-Präsident und der IV-Präsident sind überzeugt: "Wenn viele Menschen das Bildungsvolksbegehren unterstützen, kann das das Reformtempo beschleunigen."

Mehr zum Bildungsvolksbegehren finden Sie auf http://www.arbeiterkammer.com

 

Bildungsvolksbegehren soll Reformschub bringen
Wien (ögb/fsg) -"Wir brauchen einen Reformschub im Bildungswesen und der kann durch ein gutes Ergebnis des Bildungsvolksbegehren kommen", stellt der Vorsitzende der FSG-Wien, Christian Meidlinger, fest. Die FSG-Wien bietet daher unter: http://www.fsgwien.at ein umfangreiches Informationsservice an. Zum Beispiel: Wo und Wann das Volksbegehren auch am Wochenende unterzeichnet werden kann.

Für Meidlinger ist die Unterstützung des Volksbegehrens eine gute Gelegenheit, dass die Menschen ein Zeichen gegen das momentane Hickhack bei den angestrebten Reformen im Bildungswesen setzen. Meidlinger: "Es muss endlich Schluss sein mit dem Selektieren und Aussperren ganzer Bevölkerungsgruppen von höherer Bildung."

Dabei gehe es aber nicht nur um die SchülerInnen, sondern auch um die LehrerInnen. Meidlinger: "Eine gute Schule braucht bestens ausgebildete LehrerInnen und Arbeitsbedingungen die ein modernes Unterrichten ermöglichen."

 

Schülerunion: NEIN zum Bildungsvolksbegehren
Volksbegehren zur Inszenierung von Ex-Politikern entspricht nicht den Vorstellungen der Schüler - manipulative Techniken, um Unterschriften zu gewinnen, sind lächerlich
Wien (schülerunion) - Die Österreichische Schülerunion lehnt das Volksbegehren Bildungsinitiative (VBBI) ab. Vor allem die Entstehungsgeschichte und die Art der Umsetzung sind Gründe weshalb die größte Schülerorganisation das VBBI nicht unterstützen kann. Ein weiterer Grund: Einige Forderungen entsprechen nicht den Vorstellungen der Schüler Österreichs!

Zu Beginn wurden Organisationen geködert und ihnen Mitspracherecht vorgetäuscht. Tatsache ist, dass im Forderungskatalog andere Positionen festgehalten sind, als in den Arbeitsgruppen besprochen wurden. Wie Philipp Pinter, Bundesschulsprecher 10/11, bestätigt, war zum Beispiel die gemeinsame Schule kein Beschluss der Diskussionsgruppen.

Jim Lefebre, Bundesobmann der Schülerunion, ist verärgert und betont, "damit ein Volksbegehren auch ein solches ist, muss es von den Betroffenen selbst getragen werden und nicht von Ex-Politikern, die sich selbst inszenieren". Ein Beweis dafür ist, dass "alle Punkte und Ideen welche die Bundesschülervertretung eingebracht hat, ignoriert wurden", sagt er weiter.

Das VBBI fordert außerdem die Einführung von Schulpartnerräten. "Wir als Schülerunion sind für echte Mitbestimmung durch Schüler, Eltern und Lehrer auf Landes- und Bundesebene! Schulpartnerräte sind für uns keine Lösung, weil sie parteipolitische Entscheidungen als beratendes Gremium nicht verhindern können", betont Lefebre. Die Schülerunion fordert die Einführung eines Landes- bzw. Bundesschulgemeinschaftsausschusses. Wie direkt an der Schule können Schüler, Eltern und Lehrer hier auf Landes- bzw. Bundesebene mitbestimmen.

Wir begrüßen also autonome Schulen unter Einbeziehung der Schulpartner und die Umsetzung des echten Modulsystems, indem der Schüler Teile seiner Lerninhalte frei wählen kann.

Ein weiterer Kritikpunkt seitens der Schülerunion sind die ungeheuren Investitionen welche für Werbemittel verschwendet werden. "Das Geld könnte viel sinnvoller für direkte Maßnahmen eingesetzt werden. Die hohen Geldbeträge, die in der Vermarktung der Initiative stecken, geben zu bedenken, dass möglicherweise andere als nur sachlich gerechtfertigte Interessen im Vordergrund stehen. Würde man das Geld direkt in das Bildungssystem investieren, hätten wir Schüler mehr davon", schlägt Lefebre vor.

Mit welchen manipulativen Techniken versucht wird, an Unterschriften zu gelangen, zeigt der Selbsttest auf der Internetseite der Initiative. Selbst wenn man keine Forderung ansprechend findet, wird vorgeschlagen, das Volksbegehren zu unterschreiben. Auch die Initiatoren wünschen sich, dass man unterschreibt, selbst wenn man nur einen einzigen Punkt unterstützenswert findet. Lefebre findet das lächerlich und meint dazu, "ich unterschreibe auch keinen Handyvertrag wenn die Vertragsdauer passt, aber Kosten zu hoch sind!"
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
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Die Verantwortung der Inhalte liegt bei den Aussendern. Die Redaktion.

 
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