Gute Arbeitsmarktlage im dritten Quartal 2011   

erstellt am
16. 12. 11

Mehr unselbständig beschäftigte Frauen und Männer, deutlicher Rückgang bei den Arbeitslosen und etwas weniger offene Stellen
Wien (statistik austria) - Im dritten Quartal 2011 waren in Österreich 4.200.200 Personen erwerbstätig und 160.700 arbeitslos, wie aus der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung von Statistik Austria hervorgeht. Somit stieg die Zahl der nach internationalen Definitionen ermittelten Erwerbstätigen im Jahresabstand deutlich an (+52.800). Die Zahl der nach internationalen Definitionen ermittelten Arbeitslosen (160.700) und die Arbeitslosenquote (3,7%) befanden sich im dritten Quartal 2011 deutlich unter dem Vorjahresniveau (190.900 bzw. 4,4%). Neben der erfreulichen Entwicklung bei Erwerbstätigen und Arbeitslosen gab es im dritten Quartal 2011 jedoch um 5.500 weniger offene Stellen als im selben Quartal des Vorjahres (2011: 70.800, 2010: 76.300).

Der Vorquartalsvergleich brachte einen Anstieg der Erwerbstätigen (+59.000, davon Frauen +30.400). Die Zahl der Arbeitslosen und die Arbeitslosenquote fielen im dritten Quartal 2011 (-14.600 bzw. -0,4 Prozentpunkte) bei Frauen und Männern. Die Anzahl der offenen Stellen ging leicht zurück (-4.900).

Beschäftigungszuwächse seit dem dritten Quartal 2010
Mit einem Plus von 52.800 Erwerbstätigen hat sich die positive Beschäftigungsentwicklung im Vergleich zum Vorjahresquartal, die nun seit dem dritten Quartal 2010 beobachtet wird (+28.100/+44.900/+48.700/+60.200/+52.800), fortgesetzt. Vom zweiten bis vierten Quartal 2009 litt der Arbeitsmarkt als Ganzes unter der Krise, hier gab es Beschäftigungsrückgänge im Jahresabstand (-27.800/-19.100/-8.200). In den beiden ersten Quartalen 2010 wurden konstante Erwerbstätigenzahlen ermittelt.

Die Erwerbstätigenquote, der Anteil der Erwerbstätigen an der Wohnbevölkerung (jeweils 15 bis 64 Jahre), lag im dritten Quartal mit 73,0% über den Werten des Vergleichsquartals der Vorjahre (2010: 72,6%, 2009: 72,3%, 2008: 72,8%).

Arbeitslosenzahl und Arbeitslosenquote reduzierten sich im dritten Quartal zum zweiten Mal im Jahresabstand und waren mit 160.700 bzw. 3,7% etwa gleich hoch wie im dritten Quartal 2008 vor Beginn der Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise auf den Arbeitsmarkt.

Frauen wie Männer legten gegenüber dem Vorjahr bei Unselbständigen zu
Das Plus von 52.800 Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahresquartal resultierte aus einem Anstieg von 56.000 Unselbständigen und einem leichten Minus (-3.200) bei den Selbständigen und Mithelfenden. Bei den Unselbständigen gab es damit einen deutlich höheren Zuwachs im Jahresvergleich als in den vorherigen Quartalen. Frauen wie Männer trugen nennenswert zum Beschäftigungsanstieg (Frauen: +20.800, Männer: +35.200) bei.

Bei den Wirtschaftszweigen verzeichneten gegenüber dem Vorjahr der Bau (+35.100, davon 18.800 Männer), Herstellung von Waren (+26.000, davon 17.700 Männer), Verkehr und Lagerei (+16.900, davon 10.400 Männer) und der Handel (+15.500, davon 9.200 Männer) die größten Zuwächse. Größere Einbußen wurden im Gesundheitswesen (-12.800; -16.300 Frauen, +3.500 Männer) und in der Informations- und Kommunikationsbranche (-11.300, davon -8.300 Frauen) festgestellt. Zwei Drittel der offenen Stellen entfielen auf den Dienstleistungsbereich.

Deutlich mehr Vollzeitbeschäftigte - vor allem Männer, Teilzeitzuwachs bei Frauen
Erfreulich entwickelte sich die Anzahl der Erwerbstätigen vor allem bei Vollzeitjobs. Im dritten Quartal 2011 wurden um 40.900 mehr Erwerbstätige in Vollzeit und um 11.800 mehr Erwerbstätige in Teilzeit ermittelt als im dritten Quartal 2010. Der Zuwachs bei Erwerbstätigkeit in Vollzeit konzentrierte sich auf Unselbständige (+43.700) und entfiel zu gut zwei Drittel auf Männer (+29.800). Das Plus bei Teilzeitjobs betraf insgesamt nur Frauen und Unselbständige.

Rückblickend gab es seit dem ersten Quartal 2011 bei den Unselbständigen im Jahresvergleich nennenswerte Zuwächse bei Vollzeitjobs, im vierten Quartal 2010 stagnierte ihre Anzahl, die Quartale davor wurden Vollzeitstellen abgebaut, die während der Krise nur teilweise durch Teilzeitstellen ersetzt worden sind.

Arbeitslosigkeit besonders bei Männern zurückgegangen
Mit 160.700 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 3,7% verminderten sich Anzahl und Quote gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres (190.900 bzw. 4,4%). Dabei wurde bei Männern ein Rückgang um 24.800 auf nunmehr 82.600 Arbeitslose verzeichnet, während sich die Zahl der arbeitslosen Frauen mit 78.100 nur wenig (-5.500) verminderte. Die Arbeitslosenquote fiel bei Männern von 4,6% auf 3,5%, jene der Frauen betrug 3,9% und war damit höher als jene der Männer, aber dennoch um 0,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr (4,2%). Sie verminderte sich bei Erwerbspersonen aller Altersgruppen von 15 bis 54 Jahren und bei allen Bildungsabschlüssen, besonders aber bei Personen mit Abschluss einer höheren Schule.
     
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