"Road Map for Action"   

erstellt am
14. 12. 11

Implementierung des Aktionsplans zur Verbesserung der Schmerzversorgung in Österreich gestartet
Wien (grunenthal) - Der Forderungskatalog der europäischen Plattform „Societal Impact of Pain“, der die Schmerzversorgung in Europa verbessern soll, wird ab sofort auch in Österreich implementiert. In einem ersten Steering Group Meeting mit Repräsentanten des österreichischen Gesundheitssystems wurde über die nationalen Herausforderungen in der Schmerzbehandlung diskutiert und konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Schmerzversorgung in Österreich entwickelt.

Die europäische Plattform „Societal Impact of Pain“ (SIP) wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, Aufmerksamkeit für die Auswirkungen von Schmerz auf unsere Gesellschaft, Gesundheits- und Wirtschaftssysteme zu schaffen und das Thema national sowie auf EU-Ebene auf die Agenda zu setzen. Dabei soll der Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den Europäischen Mitgliedsstaaten forciert, und Strategien für eine verbesserte Schmerzversorgung entwickelt werden. Eine Errungenschaft dieser Plattform ist der politische Aktionsplan „A Road Map for Action“, der sieben gesundheitspolitische Forderungen stellt:

  1. Anerkennung von Schmerz als wichtigen, die Lebensqualität beeinflussenden Faktor
  2. Zugang der Patienten zu Information, Schmerzdiagnose und Schmerzmanagement
  3. Gesteigerte Aufmerksamkeit für die medizinischen, finanziellen und sozialen Auswirkungen von Schmerz und dessen Behandlung
  4. Verbessertes Verständnis für die Relevanz von Prävention, Diagnose und Management von Schmerzen
  5. Intensivierung der Schmerzforschung
  6. Aufbau einer EU-Plattform zum internationalen Erfahrungsaustausch und Vergleich von „Best Practice“
  7. Trend-Beobachtung in der Schmerzbehandlung über die EU-Plattform


Erstes Steering Group Meeting zur Verbesserung der Schmerzversorgung in Österreich
Um die Forderungen des Aktionsplans auf nationaler Ebene zu implementieren, wurde eine österreichische Plattform mit wichtigen Repräsentanten des österreichischen Gesundheitssystems gegründet. Im November fand auf Einladung von Univ.-Prof. DDr. Hans-Georg Kress, Präsident des europäischen Dachverbands der Schmerzgesellschaften EFIC (European Federation of IASP Chapters) und Vorstand der Klinischen Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie der Medizinischen Universität Wien, das erste Steering Comittee Meeting in Wien mit Vertretern des österreichischen Gesundheitswesens, der Österreichischen Schmerzgesellschaft sowie Schmerzmedizinern und Patientenvertretern statt. Gemeinsam wurden Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze diskutiert sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Behandlung von chronischen Schmerzen in Österreich entwickelt. Ein nächstes Treffen bei dem die ersten Ergebnisse der Umsetzung dieser Maßnahmen vorgestellt werden sollen, ist für Mitte März 2012 geplant.

Pain Alliance Europe: Europäische Patientenvereinigung gegründet
Neben der medizinisch-wissenschaftlichen Ebene gibt es nun auch auf Patientenseite einen europaweiten Vorstoß, die Schmerzversorgung und den Erfahrungsaustausch zu verbessern. Im November wurde das Patientennetzwerk „Pain Alliance Europe“ im Europäischen Parlament offiziell ins Leben gerufen, das sich aus 18 NGOs aus 11 Europäischen Ländern zusammensetzt. Ziel der Patientenvereinigung ist es, Bewusstsein für Menschen mit chronischem Schmerz zu schaffen. Nach wie vor ist chronischer Schmerz als eine eigenständige Erkrankung, bei Ärzten und vor allem in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt und wird nicht ausreichend behandelt.

     
Informationen: http://www.efic.org/    
     
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