Landesregierung beschließt Maßnahmen für Hypo Tirol Bank   

erstellt am
13. 12. 11

Landesbank wird langfristig durch Kapitalaufstockung gestärkt
Innsbruck (lk) - Die Hypo Tirol Bank AG verzeichnet aktuell aufgrund massiver Kreditausfälle in ihrer Tochtergesellschaft Hypo Tirol Bank Italien einen Wertberichtigungsbedarf von rund 120 Millionen Euro. In ihrer Sitzung vom 13.12. beschloss die Tiroler Landesregierung Maßnahmen zur langfristigen Stärkung der Bank.

Die Situation sei alles andere als erfreulich, erklärte LH Günther Platter gleich vorweg. Über das Ziel, die Hypo Tirol langfristig als wettbewerbsfähige und solide Landesbank der Tirolerinnen und Tiroler zu erhalten, sei man sich in der Landesregierung jedoch einig und habe daher eine entsprechende Kapitalaufstockung beschlossen. „Aus vorgezogenen Dividenden der TIWAG bis 2017 gehen über die Anteilsverwaltung insgesamt 230 Millionen Euro an die Hypo. Das Kernkapital von 5,8 Prozent ist zwar derzeit ausreichend, eine deutliche Erhöhung des Kernkapitals dient jedoch der langfristigen Stärkung der Bank und dem Erhalt ihres bislang sehr guten Ratings. Dies ist wiederum für die künftige Wettbewerbsfähigkeit von besonderer Bedeutung“, erklärt LH Platter den heutigen Regierungsbeschluss.

Die Erhöhung der Kernkapitalquote auf neun Prozent, die nach aktuellen EU-Vorgaben spätestens ab 2017 erforderlich wird, sei mit der aktuellen Kapitalzufuhr erreichbar, so LH Platter, der zugleich darauf verweist, dass bei der Landesbank mit der neuen Führung bereits eine spürbare Kurskorrektur zurück zum Kernmarkt Tirol eingeleitet worden sei.

Für LH Platter ist besonders hervorzuheben, dass die Kapitalspritze für die Hypo Tirol Bank nicht über neue Schulden, sondern durch einen Vorgriff auf Dividenden der TIWAG erfolgt: „Das Landesbudget wird dadurch nicht belastet. Somit ist auch sichergestellt, dass der Stabilitätspakt und der Budgetpfad weiterhin eingehalten werden können!“

"Die Dividenden der TIWAG für die Kapitalaufstockung der HYPO zur Verfügung zu stellen, ist die beste Variante. Ich halte nichts von Vorschlägen wie der Inanspruchnahme des Bundesrettungsschirms oder einer Finanzierung durch eine vorzeitige begünstigte Rückzahlung von Wohnbauförderungsdarlehen wie von AK-Präsident Erwin Zangerl vorgeschlagen. Auch von Beteiligungen ist zum jetzigen Zeitpunkt abzuraten", betont LHStv Hannes Gschwentner.
     
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