Land Vorarlberg und AMS fixieren arbeitsmarktpolitische Schwerpunkte 2012   

erstellt am
21. 12. 11

Jugendbeschäftigung, Qualifizierung, Facharbeit
Bregenz (vlk) - Jugendbeschäftigung fördern, Hilfe beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt für Menschen mit Qualifikationsproblemen, Maßnahmen zur Behebung des Fachkräftebedarfs – das sind die wichtigsten arbeitsmarktpolitischen Schwerpunkte, die Land Vorarlberg und AMS im kommenden Jahr setzen.

Land und AMS stellen dafür knapp 20 Millionen Euro zur Verfügung, informierten Landeshauptmann Markus Wallner, Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und AMS-Chef Anton Strini beim Pressegespräch am 21.12. im Landhaus. Die schon bisher ausgezeichnete Zusammenarbeit wird fortgesetzt. Zum Vergleich: 2011 waren es rund 17 Millionen Euro.

AMS-Chef Strini zog eine positive Bilanz über das ablaufende Jahr 2011: "Die Zahl der Beschäftigungslosen ist im Jahresvergleich um knapp 16 Prozent gesunken." Für das Jahr 2012 erwarten die Wirtschaftsforscher zwar wieder eine Eintrübung der wirtschaftlichen Entwicklung mit entsprechenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, aber "mit den heute fixierten Maßnahmen stellen AMS und Land Vorarlberg die entsprechenden Weichen, um dieser Entwicklung bestmöglich entgegen zu treten," betonte Strini.

Drei arbeitsmarktpolitische Schwerpunkte
Land und AMS Vorarlberg haben drei arbeitsmarktpolitische Schwerpunkte fixiert – 70 Prozent der Kosten übernimmt in der Regel das AMS, 30 Prozent werden vom Land getragen.

Beibehaltung eines ausreichenden Maßnahmenangebotes für Jugendliche: "Wir halten an der Beschäftigungs- und Ausbildungsgarantie fest, wonach jeder Jugendliche im Alter von 15 bis 25, der länger als drei Monate ohne Arbeit ist, innerhalb der nächsten drei Monate eine Beschäftigung oder eine Ausbildungsmöglichkeit erhält," betonte Landeshauptmann Wallner. Die Unterstützungsangebote für Jugendliche sind vielseitig und zahlreich: Überbetriebliches Ausbildungszentrum (für 150 Jugendliche), Überbetriebliche Lehrgänge nach dem BAG (200 Jugendliche) – LSth. Rüdisser: "eine Art Schnupperlehre auf ein Jahr", Produktionsschulen Bregenz und Bludenz (Vorbereitung auf die Lehrlingsausbildung, Nachholen des Hauptschulabschlusses für rund 160 Jugendliche), Bewerbungscoaching, Brücke zur Arbeit und JobHouse.

Für diesen arbeitsmarktpolitischen Schwerpunkt werden für über 2000 Jugendliche insgesamt gut 8,6 Millionen Euro eingesetzt, informiert Landesstatthalter Rüdisser: "Daneben wird die Finanzierung für niederschwellige Beschäftigungsprojekte wie Job Ahoi!, Startbahn Feldkirch und Bludenz sowie Werkstadt Bregenz vom Land auch für das Jahr 2012 sichergestellt." Diese Kosten im Ausmaß von 1,2 Millionen Euro werden zur Gänze vom Land übernommen.

Arbeitsmarktpolitische Projekte für vom Strukturwandel betroffene Arbeitnehmer: Hilfe für psychisch und physisch beeinträchtigte Personen oder solche, bei denen aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters oder niedriger Qualifikation Arbeitslosigkeit befürchtet werden muss. Die Hilfsmaßnahmen umfassen insbesondere die "Arbeitsstiftung Vorarlberg" (100 Stiftungsplätze), für Arbeitnehmer, die von Insolvenzen oder Betriebseinschränkungen betroffen sind und deren Arbeitsmarktchancen durch Qualifizierung verbessert werden können sowie Beschäftigungsprojekte für mindestens 650 betroffene Langzeitarbeitslose. Neu hinzugekommen sind Arbeitsprojekte für Empfänger der Mindestsicherung und für Langzeitarbeitslose mit dem Ziel, Arbeitsplätze mit niedrigen Qualifikationsanforderungen anbieten zu können. "Für diesen arbeitsmarktpolitischen Schwerpunkt werden für rund 775 betroffene Arbeitslose knapp 8,9 Millionen Euro eingesetzt", informierte der Landeshauptmann.

Fachkräftemangel: Unabhängig von der konjukturellen Entwicklung wird die Nachfrage nach Fachkräften kaum abnehmen. Mit Hilfe von Projekten wie dem Kooperationsprojekt "Aufstieg", der Vorarlberger Pflegestiftung, Fachkursangeboten des AMS oder der Vorarlberger Branchenstiftung "Metall-Elektro" erhalten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Möglichkeit sich besser zu qualifizieren – dies kommt auch der heimischen Wirtschaft zu Gute.
     
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