LH Platter: "Ich danke allen Einsatzkräften!"   

erstellt am
09. 01. 12

Allein 400 Feuerwehreinsätze im ganzen Land Tirol
Innsbruck (lk) - Nach den heftigen Schneefällen und orkanartigen Windböen der letzten Tage in Tirol führen steigende Temperaturen am 09.01. nochmals zu einer großen Lawinengefahr oberhalb der Waldgrenze in Nordtirol. Neuerlich ist im Westen und Norden Nordtirols bis zu einem halben Meter Schnee dazugekommen. Nach einer mäßig starken Warmfront auf 10.01. hin klingen die Niederschläge ab. Am 11. und 12.01. ist dann mit Hochdruckeinfluss zu rechnen.

„Die heftigen Schneefälle der letzten Tage haben unser Land in Atem gehalten. Trotz der akuten Gefahrenlage ist es insbesondere aufgrund der ausgezeichneten Vorwarnung durch Wetterexperten, dem professionellen Handeln der Lawinenkommissionen und dem unermüdlichem Einsatz tausender Freiwilliger in den Feuerwehren sowie der Bergrettung und dem Bundesheer im ganzen Land gelungen, größtmöglichen Schaden fernzuhalten“, erklärte LH Günther Platter bei einem Besuch in der Landeswarnzentrale im Landhaus in Innsbruck, wo er sich über die aktuelle Schneesituation im ganzen Land informiert hat.

Landeshauptmann-Dank an alle Einsatzkräfte
„Die vergangenen drei Tage und Nächte haben die Rettungskräfte sicherlich aufs Äußerste gefordert. Dennoch wurde uns wieder einmal vor Augen geführt, dass die Rettungskette und das Zusammenspiel der einzelnen Einsatzorganisationen in Tirol perfekt funktioniert. Solche Ereignisse zeigen uns, wie professionell das Helfer-Netzwerk in Tirol aufgestellt und im Notfall zur Stelle ist. In Krisen oder Katastrophenfällen können wir uns immer aufeinander verlassen.

Als Landeshauptmann von Tirol darf ich allen im Einsatz gestandenen Kräften, den vielen Freiwilligen, aber insbesondere auch dem Bundesheer, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Es hat sich wiederum gezeigt, wie wichtig Einrichtungen des Bundesheers vor Ort sind, um rasch und professionell der Bevölkerung zur Seite stehen zu können.“

Zahlreiche Sicherheitssperren und aktuelle Einsätze

Die aktuelle Schneesituation führt nach wie vor zu zahlreichen Sicherheitssperren im ganzen Land:

  • Wegen großer Lawinengefahr bleibt die Arlbergbahn voraussichtlich den ganzen Montag gesperrt. Nach Aufhebung der Sperre der Arlberg-Schnellstraße kann ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden.
  • Die BH Reutte meldet die Sperre des Lechtals ab Holzgau bis Steeg sowie der Seitentäler des Lechtals.
  • Ein Lawineneinsatzzug des Bundesheeres aus St. Johann sucht mit 36 Mann nach einem vermissten 15jährigen in der Axamer Lizum. Ein weiterer Lawineneinsatzzug mit 40 Mann steht in der Pontlatzkaserne Landeck in Bereitschaft.
  • Eine Black Hawk des Bundesheeres ist auf Erkundungsflug im Kaunertal im Einsatz und eine Bell 212 im Paznauntal. In der Kaserne Landeck sind mittlerweile bereits drei Black Hawk - Hubschrauber des Bundesheeres stationiert.


Hunderte Feuerwehreinsätze
„Die Einsätze unserer Feuerwehren umfassen vorwiegend das Beseitigen umgestürzter Bäume auf Verkehrswege, Stromleitungen und Gebäude sowie die Sperre von Verkehrswegen und das Sichern von Gebäuden“, betont LHStv Anton Steixner. An die 400 Einsätze im ganzen Land haben die Feuerwehrkräfte voll gefordert, berichtet der Katastrophenschutzreferent. „In solchen Situationen zeigt sich der unschätzbare Wert des flächendeckenden Feuerwehrsystems in Tirol. Gerade auch in abgelegenen und durch den Schneefall nicht erreichbaren Orten sind die Feuerwehrkräfte auf sich alleine gestellt und können ein wichtiges Sicherheitsgefühl vermitteln.“

LHStv Steixner dankt auch den insgesamt 400 Mitarbeitern der Straßenmeistereien im ganzen Land für ihren vorbildlichen und unermüdlichen Einsatz in den vergangenen Tagen.

Lawinengefahr wird zurückgehen
Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes Tirol kann für die nächsten Tage eine positive Nachricht bringen: „Die Lawinengefahr wird mit dem Abklingen der Niederschläge sowie nachlassendem Wind allgemein zurückgehen.“

Derzeit herrschen heute, Montag, für WintersportlerInnen allerdings oberhalb der Waldgrenze noch immer sehr ungünstige Verhältnisse. Gefahrenstellen findet man in allen Lagen in Form von Triebschneeansammlungen. Große Erfahrung ist heute deshalb oberhalb der Waldgrenze Grundvoraussetzung für den Aufenthalt im freien Skiraum. Vergleichsweise günstiger sind die Verhältnisse in Osttirol, wo die Gefahr von Norden Richtung Süden abnimmt.

Durchschnittlich 27.000 Zugriffe pro Tag verzeichnet übrigens derzeit die Homepage des Lawinenwarndiensts des Landes Tirol unter http://lawine.tirol.gv.at.

     
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