Gustav Klimt: Erwartung und Erfüllung   

erstellt am
12. 01. 12

Entwürfe zum Mosaikfries im Palais Stoclet im MAK
Wien (mak) - Anlässlich des 150. Geburtstags von Gustav Klimt (1862-1918) rückt das MAK die Entwürfe des Künstlers für den Mosaikfries im Speisesaal des Brüsseler Palais Stoclet ins Zentrum einer Ausstellung. Nach mehrjähriger Restaurierung werden die in neun Teilen erhaltenen Entwurfszeichnungen für den Stoclet Fries wieder in der MAK-Schausammlung präsentiert. "Gustav Klimt: Erwartung und Erfüllung. Entwürfe zum Mosaikfries im Palais Stoclet" (21. März - 15. Juli 2012) gibt außerdem einen Einblick in den Entstehungsprozess dieses weltberühmten Kunstwerks sowie in Klimts Arbeitsweise und widmet sich der Familie Stoclet als wesentlichem Auftraggeber der Wiener Werkstätte.

Das Brüsseler Palais Stoclet wurde von Josef Hoffmann geplant und von ihm unter Beteiligung einer Vielzahl von Mitgliedern der Wiener Werkstätte und deren Umkreis im Sinne eines Gesamtkunstwerks ausgestattet. Über 100 Entwürfe von Josef Hoffmann, Carl Otto Czeschka, Eduard Josef Wimmer-Wisgrill sowie Originalfotografien der Auftragsarbeiten für das Palais Stoclet sind im Wiener-Werkstätte-Archiv des MAK erhalten, die erstmals in dieser Gesamtheit im MAK gezeigt werden.

Der Mosaikfries im Speisezimmer des Palais Stoclet in Brüssel zählt zu den herausragenden Leistungen der Kunst um 1900 und zu den wesentlichen Arbeiten von Gustav Klimt. Die Motive des Mosaikfrieses, darunter "Erwartung", "Erfüllung" und "Lebensbaum", fügen sich feinfühlig in das im Jahr 1905 vom Großindustriellen Adolphe Stoclet in Auftrag gegebene Stadtpalais. Die Entwurfszeichnungen zum Stoclet Fries, an denen Klimt um 1910/11 arbeitete, befanden sich ehemals im Besitz der Wiener Werkstätte und stellen heute einen der Höhepunkte der MAK-Sammlung dar.

Die neun Entwurfszeichnungen wurden von Klimt unter Verwendung von Blattgold und Blattplatin auf Transparentpapier und stärkerem Entwurfspapier ausgeführt. Für die Umsetzung in der Wiener Werkstätte und der Wiener Mosaikwerkstätte sind Klimts zahlreiche handschriftliche Anweisungen zu den Materialien sowie zu den Farbnuancen, die der Mosaikfries aufweisen sollte, überliefert. In der Ausstellung werden seine handschriftlichen Notizen und Anweisungen mit ausgeführten Mosaikteilen verglichen, außerdem werden schriftliche Dokumente, die Klimt im Zusammenhang mit dem Fries verfasste, in den Kontext des Friesentwurfs gestellt.

Die jeweils zirka ein mal zwei Meter großen Entwurfszeichnungen Klimts zum Stoclet Fries sind nach erfolgter Restaurierung in einer elf Meter langen klimastabilisierenden und mit speziellem UV-Schutzglas versehenen Vitrine präsentiert, in der eine Hängung der Werkzeichnungen ohne Unterbrechung durch begrenzende Rahmen möglich ist.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der den Entstehungsprozess des Frieses und die materielle sowie ideologische Aneignung der von Klimt ersonnenen Motive in historischer und kunsthistorischer Hinsicht darstellt. Auch Klimts Rezeption japanischer Malerei im Stoclet Fries sowie die Ausstellungsgeschichte der Entwurfszeichnungen werden ebenso wie die Aufträge der Familie Stoclet an die Wiener Werkstätte eingehend beleuchtet. Mit abwechslungsreichem Programm feiert das MAK mit dem KLIMT DAY am 14. Juli 2012 den Geburtstag des Künstlers.
     
Informationen: http://www.mak.at    
     
zurück