Radikale Kompromisse und verlassene Räume   

erstellt am
19. 01. 12

Zwei neue Ausstellungen in der Galerie im Traklhaus von 26. Jänner bis 3. März
Salzburg (lk) - Zwei neue Ausstellungen sind von 26. Jänner bis 3. März in der Galerie im Traklhaus in Salzburg zu sehen. In der Reihe "Die nächste Generation V" zeigt Wolfgang Wirth seine Werke unter dem Titel "Radikaler Kompromiss". Verlassene und zum Abriss bestimmte Wohnräume, Häuser und Hotels stehen bei Michael Strassers "Domestic Sculpture Garden" im Mittelpunkt. Die Vernissage für beide Ausstellungen ist am Donnerstag, 26. Jänner, 19.00 Uhr.

Im Programm "Die nächste Generation" präsentiert die Galerie im Traklhaus junge Kunst in Kooperation mit Galerien und Institutionen, diesmal Arbeiten von Wolfgang Wirth in Zusammenarbeit mit der Charim Galerie, Wien. 1966 geboren, gehört Wolfgang Wirth altersgemäß nicht zu der ganz jungen Generation, er hat jedoch erst später seine Künstlerlaufbahn begonnen und passt somit ins Konzept dieser Ausstellungsreihe. Wirths' Arbeit kreist um die Frage nach Räumen. Für die Ausstellung im Traklhaus konzipiert er eine Installation speziell für diesen Ort. Der malerische Raum der Ölbilder wird direkt mit dem konkreten Ausstellungsraum in Beziehung gesetzt. Die Anordnung der Bilder im Raum, ihre Abfolge, der Rhythmus der Formate – alle diese Elemente gehören zum Gesamtkonzept der Präsentation. Mittels Holzleisten wird die Struktur des Bodens an den Wänden fortgesetzt, eine zweite Ebene entsteht vor der eigentlichen Wand. Auf dieser vorgelagerten Schicht werden die Bilder montiert. Der ohnehin schon unregelmäßige Raum erhält dadurch eine zusätzliche Unruhe.

Wolfgang Wirth wurde 1966 in Innsbruck geboren und lebt und arbeitet in Wien. Von 1986 bis 1992 absolvierte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst im Mozarteum Salzburg die Klasse für Malerei, anschließend übte er verschiedene berufliche Tätigkeiten im Bildungs- und Kunstbereich aus. Von 2002 bis 2003 besuchte er die Universität für angewandte Kunst in Wien und war Mitglied des Künstlerkollektivs Alpine Gothic. In den Jahren 2006 und 2011 war er Artist in Residence in Warschau und Rotterdam. Seine Werke wurden unter anderem in Alegciras (Spanien, Rotterdam, Innsbruck, Madrid, Wien und Los Angeles gezeigt.

Skulpturen aus Fußböden
Verlassene und zum Abriss bestimmte Wohnräume, Häuser und Hotels bilden den Ausgangspunkt der in der Ausstellung "Domestic Sculpture Garden" gezeigten Arbeiten. Michael Strasser verwendet die dort vorgefundenen Fußböden wie Teppich und Parkett, um daraus Skulpturen zu bauen. Aus dem gleichen Fußbodenmaterial bildet er immer neue Gebilde. Der konkrete Ort spielt eine große Rolle, die Objekte sollen direkt am Ort erfasst werden. Dafür setzt der Künstler Fotografie ein. Dabei dient ihm die Fotografie nicht als Dokumentation, vielmehr sind die Fotos das endgültige Kunstwerk. Der Künstler bestimmt zuerst den Kamerastandort, den Blickwinkel und Lichteinfall, die Skulpturen werden dann für die Fotografie aufgebaut. In der Ausstellung im Traklhaus zeigt er vor allem drei Fotoserien, die in New York, London und Schruns/Montafon (Vorarlberg) entstanden sind.

Michael Strasser hat sich für das Galerieprogramm, das alle drei Jahre ausgeschrieben wird, beworben. Gemeinsam mit den Partnerinstitutionen werden daraus Künstlerinnen und Künstler ausgewählt. Deren Werke werden dann außer in der Galerie im Traklhaus auch an einem weiteren Ort gezeigt. Mit dieser Präsentation kooperiert die Galerie im Traklhaus zum ersten Mal mit der Factory in der Kunstmeile Krems, wo die Ausstellung anschließend zu sehen sein wird.

Michael Strasser wurde 1977 in Innsbruck geboren und lebt und arbeitet in Wien. Er besuchte die Schule für künstlerische Fotographie in Wien von Friedl Kubelka und studierte Fotografie bei Gabriele Rothemann an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Vom Medium Fotografie ausgehend hat er bereits während des Studiums und verstärkt nach seinem Diplom 2006 sein Spektrum mehr und mehr erweitert. Heute changiert seine Arbeit zwischen Fotografie, Installation, Skulptur und Performance. Er erhielt Stipendien und Preise, wie das österreichische Staatsstipendium für künstlerische Fotografie 2008, und hatte viele Gruppen- und Einzelschauen im In- und Ausland.
     
Informationen: http://www.traklhaus.at/    
     
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