TierQuarTier Wien: Ein neues Tierschutz-Kompetenzzentrum für Wien   

erstellt am
18. 01. 12

Tierschutzstiftung und Stadt Wien gemeinsam für ein neues Zuhause von Hund, Katz & Co auf Wiener Boden
Wien (rk) - "TierQuarTier Wien": So wird das neue Tierschutz-Kompetenzzentrum heißen, das die Wiener Tierschutzstiftung gemeinsam mit der Stadt Wien im Norden Wiens - südlich der Deponie Rautenweg - errichtet. Laut § 30 Tierschutzgesetz hat die Stadt Wien die gesetzliche Verpflichtung, entlaufene, ausgesetzte, zurückgelassene sowie von der Behörde beschlagnahmte oder abgenommene Tiere zu versorgen.

"Damit wir diesen Aufgaben künftig bestmöglich selber und auf Wiener Boden nachkommen können, haben wir intensiv und unter Einbeziehung zahlreicher Experten eine optimale Lösung gesucht. Wir werden die Tierversorgung in Wien künftig auf komplett neue Beine stellen. Gemeinsam mit der Tierschutzstiftung werden wir das TierQuartierWien finanzieren und errichten und somit ab 2015 eines der modernsten Tierschutz-Kompetenzzentren Europas in Wien haben - es wird dies ein Meilenstein für die Tierversorgung ", gab Tierschutzstadträtin Ulli Sima am 18.01. in einem gemeinsamen Pressegespräch mit Günther Havranek, Stiftungsvorstand der Tierschutzstiftung, bekannt.

"Als Tierschutzstiftung ist es uns eine Freude, dieses Projekt maßgeblich zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass herrenlose Tiere in Wien bestmöglich versorgt werden", so Havranek.
Langjährige Vorbereitung mit vielen ExpertInnen

Bereits seit 2010 arbeitet die Stadt Wien sehr intensiv an einem Masterplan "Tierversorgung neu" für eine nachhaltige und zeitgemäße Tierversorgung in Wien.

Den Startpunkt bildete im Oktober 2010 das 1. Österreichische Tierheimsymposium mit TierschützerInnen aus ganz Österreich. Die Tierschutzombudsstelle Wien hat in der Folge mehrere Arbeitsgruppen zu Fragen der modernen Tierversorgung ins Leben gerufen. Die Schlussfolgerungen der mehrjährigen intensiven Beschäftigung sind, dass die Stadt Wien die Versorgung der entlaufenen, herrenlosen und beschlagnahmten Tiere künftig selber in die Hand nehmen wird. Konkret wird man sich dabei auf die Versorgung von Hunden, Katzen und Kleintieren wie Hasen, kleinen Vögeln etc. konzentrieren.

Patenschaften für Tierliebhaber
Neben der Unterbringung dieser Tiere im TierQuartier Wien ist ab 2015 am Gelände auch ein Hundeschulungsplatz, ein Mehrzweckraum und ein großer Außenbereich mit Spielplatz geplant. Zentraler Ansatzpunkt sind auch Patenschaften, bei der Tierliebhaberinnen und Tierliebhaber Paten werden und die Betreuung von Tieren übernehmen können. "Dieses Modell der aktiven Einbeziehung der Bevölkerung ist in England seit vielen Jahren ein Erfolgsrezept, es spart Personal und Betriebskosten und viele Menschen, die zu Hause kein Tier haben können oder wollen, haben so aktiven Bezug zu Tieren", erläutert Sima das Prinzip, das es auch in Österreich schon gibt und nun im neuen TierQuartier intensiviert werden soll. Tiere sind durch den permanenten sozialen Kontakt auch in der Folge leichter weiter vermittelbar.

Internationales know how für Wiens Tiere
Geplant hat das TierQuartierWien die englische, auf Planung und Bau von Tierheimen weltweit spezialisierte Firma Agora. "Wir haben uns etliche ihrer Projekte angeschaut und waren begeistert von der Sachkenntnis im Bau von Tierheimen. Unkomplizierte Leitsysteme für die BesucherInnen, kurze Wege für die Angestellten, kratzfeste, unverwüstliche Materialien, schön gestaltete Zwinger, Außenbereiche und Käfige, in denen sich die Tiere wohl fühlen, modernste Quarantänestationen, durchdachte Lüftungs- und Heizungssystem mit hohem Komfort und Umweltfreundlichkeit - all das hat uns überzeugt", so Sima.

Spatenstich für das moderne Haus auf dem 10 ha großen Grundstück wird im Frühjahr 2013 sein, die Fertigstellung ist für 2015 geplant. Konzipiert ist das neue Haus für über 150 Hunde und knapp 300 Katzen sowie Kleintiere. Die Kosten für die Errichtung werden sich auf 15 Mio. belaufen. Das Grundstück befindet sich auf der Breitenleer Straße, Nähe der Kreuzung Süßenbrunner Straße und ist gut öffentlich mit dem Bus (24A, Station Oberfeld und 86A, Station Arnikaweg) erreichbar.

Tierschutzstiftung startet Bausteinaktion
Mit dem heutigen Tag wird von der Tierschutzstiftung eine Spendenaktion für das Wiener Tierschutz-Kompetenzzentrum ins Leben gerufen. Alle, die den Bau dieses modernen Hauses für die Tiere unterstützen wollen, sind herzlich willkommen - auch online- zu spenden. Die Wiener Tierschutzstiftung und die Stadt Wien sind Garant für den ordnungsgemäßen Umgang der Spendengelder im Sinne der Tiere. Jeder der spendet, wird im neuen Hause auf einer Wand verewigt, auch auf der Homepage www.tierquartier.at finden sich die Spenderinnen und Spender, Mindestspende sind 10 Euro. Natürlich ist es aber auch möglich, als Spender anonym zu bleiben. Für Großspender wird es spezielle Formen des Brandings vor Ort im neuen TierQuarTier geben. Ziel ist es, rund 5 Millionen Euro via Spenden zu lukrieren, die Stadt Wien wird 10 Millionen Euro bereitstellen.

"Wir wollen mit möglichst vielen Partnern den herrenlosen Tieren ein neues zu Hause bieten und hoffen dabei natürlich auf die Spendenfreudigkeit der Wiener Tierfreundinnen und Tierfreunde", so Havranek. Zweck der Tierschutzstiftung ist laut Notariatsakt die "Entfaltung von Tätigkeiten wodurch die besondere Verantwortung der Gesellschaft für den Schutz des Tieres als Mitgeschöpf und Lebensbegleiter des Menschen unterstrichen wird. Sichergestellt soll eine artgerechte Haltung werden. Eingetreten wird für die Erhaltung des Lebensraumes von wildlebenden Tieren, insbesondere der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Ziel ist es, frei von parteipolitischen und weltanschaulichen Einflüssen, Tiere vor Quälerei, Misshandlung, Überanstrengung, Freiheitsberaubung, nicht artgerechter Behandlung, Haltung und Tötung sowie vor Missbrauch bei sportlichen Übungen und Prüfungen zu schützen"

"Wir führen mit unserem Engagement auch das Vermächtnis von Dr. Helmut Zilk fort, er war maßgeblich an der Entstehung unseres Einsatzes im Sinne der Tiere beteiligt", so Günther Havranek.

Moderne und ökologische Stromversorgung
Bei der Errichtung des neuen Tierschutz-Kompetenzzentrums zählen neben Tierschutz-Aspekten natürlich auch ökologische Maßstäbe. Die Nachbarschaft zur Deponie Rautenweg hat in dieser Causa für das neue TierQuartierWien wesentliche Vorteile. Da auf der modernen Deponie Strom aus Gärgasen für 3.000 Haushalte jährlich erzeugt wird, kann das neue Tierschutz-Kompetenzzentrum direkt mit sauberem Strom und auch Wärme versorgt werden. "So schließen wir auch den Bogen zwischen modernem Tierschutz und zukunftweisendem Umweltschutz", so Tierschutz- und Umweltstadträtin Ulli Sima abschließend.

Spenden-Konto: BAWAG, BLZ 14000, Kontonummer: 07210039672
     
Informationen: http://www.tierquartier.at    
     
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