"Energiesparen bringt's" für Geldbörse und Umwelt   

erstellt am
17. 01. 12

Haslauer und Eisl: Gemeinsame Aktion für saubere Erzeugung von Energie und verantwortungsvollen Umgang
Salzburg (lk) - Das Land Salzburg ist Vorreiter im Einsatz von erneuerbarer Energie. Mehr als 42,5 Prozent des gesamten Energieverbrauchs kommen aus erneuerbaren Quellen. Dieser erfolgreiche Weg soll mit Bürgerinnen und Bürgern und Gemeinden weiter fortgesetzt werden. Zusätzlich wird heuer der Ausbau erneuerbarer Energien in Salzburg erleichtert. Dieses Programm für eine erfolgreiche Energie-Zukunft Salzburgs werden Gemeindereferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer und Energiereferent Landesrat Sepp Eisl bis zum Sommer in allen Bezirken Salzburgs persönlich vorstellen, hieß es am 17.01. in einem Informationsgespräch in Werfenweng.

"In unsicheren Zeiten ist es das Wichtigste, für eine stabile Wirtschaftsentwicklung, sichere Arbeitsplätze und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unseres Landes zu sorgen. Eine moderne Energiepolitik hilft uns dabei, diese Ziele zu erreichen und besteht im Wesentlichen aus drei Elementen: Saubere Erzeugung durch den Einsatz erneuerbarer Energieträger, effizienter Einsatz durch moderne Technologie und die Schaffung des Bewusstseins, dass Energiesparen heute nicht mehr Verzicht, sondern die Bereitschaft zu kleinen Veränderungen des eigenen Verhaltens, die sogar Geld sparen helfen, bedeutet", sagte Wirtschaftsreferent Haslauer.

Konkret wird den Gemeinden angeboten, eigene Energieberatungs-Nachmittage zu organisieren. "Gemeinsam mit der Energieberatung Salzburg können Gemeinden eigene Beratungsnachmittage organisieren. Die Mitarbeiter der Energieberatung stehen dann zum Beispiel für einen Vortrag und für Beratungsgespräche zur Verfügung. Es ist wichtig, dass man sich Gedanken über den effizienten Einsatz von Energie in den eigenen vier Wänden macht", so Eisl.

Genau diese Bewusstseinsbildung soll heuer durch die gemeinsame Informationsoffensive des Gemeinde- und Energieressorts unter dem Titel "Energiesparen bringt's" in Stadt und Land unterstützt werden. Realistische und praxisnahe Beratung durch Experten in den Gemeinden wird dabei im Mittelpunkt stehen. Nicht selten bringt die Umsetzung der Ratschläge aus einer Energieberatung Einsparungen von bis zu 50 Prozent bei den Energiekosten.

Wind- und Solarenergie zum Durchbruch verhelfen
Bei der Wind- und Solarenergie soll heuer der Durchbruch gelingen. "Wir planen dazu das Erneuerbare-Energien-Ausbaugesetz und werden so rasch wie möglich die Bewilligungsfreistellung für Solaranlagen in Begutachtung geben. Eine ähnliche Regelung soll über das Erneuerbare-Energie-Ausbaugesetz für Kleinwindräder beschlossen werden", sagte Eisl.

An Fassaden und Dächern können zukünftig unkompliziert und vor allem ohne Bürokratie Solaranlagen errichtet werden. Die bisherige Begrenzung der bewilligungsfreien Anlagenfläche mit höchsten 25 Prozent des Daches wird wegfallen. Alle Anlagen, die in eine Fassade integriert oder parallel zur Dachfläche eines Gebäudes montiert werden, sind ebenfalls bewilligungsfrei. In der viel diskutierten Frage um aufgestellte Solaranlagen ist eine Lösung gelungen: Die Bestimmung sieht vor, dass eine aufgestellte Solaranlage bei Häusern innerhalb eines 45-Grad-Winkels zur Traufe bewilligungsfrei errichtet werden kann.

Bei Kleinwindrädern bis zu einer Gesamthöhe von 30 Metern wird zukünftig die Errichtung ebenfalls bewilligungsfrei möglich sein. Wichtig ist auch hier die Wahrung der Nachbarschaftsrechte. Für große Windkraftanlagen wird es vor allem eine bürokratische Erleichterung geben. Zukünftig wird nicht mehr eine Reihe von Einzelverfahren notwendig sein, sondern das gesamte Windkraftprojekt in einem konzentrierten Verfahren über das Landeselektrizitätsgesetz verhandelt. In den vergangenen Monaten wurden von den Experten des Landes Kriterien definiert, die für die Errichtung eines Windkraftwerkes erforderlich sind. Die Hauptparameter dafür sind unter anderem das zu erwartende Windaufkommen oder der Abstand zu Wohngebieten.

Pilotprojekte unterstützen
Darüber hinaus werden Gemeinde- und Energieressort die Umsetzung von Pilotprojekten weiter unterstützen. "Insgesamt machen unsere Gemeinden mit ihren Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern bereits jetzt hervorragende Arbeit bei der erneuerbaren Energie. Vor allem die 24 e5-Gemeinden leisten dazu einen sehr wichtigen Beitrag. Diese Aktivitäten werden wir verstärkt durch unsere Regionalveranstaltungen vor den Vorhang holen", sagte Haslauer.

Auch im neuen wirtschaftspolitischen Programm "Salzburg. Standort Zukunft" setzt Haslauer gezielt auf Bereiche wie Forschung, Energie, Nachhaltigkeit und intelligente Netzwerke. Beispiele dafür sind die Themen intelligente Energiesteuerung, Smart Grids und sanfte Mobilität.

Intelligent, smart und sanft
Intelligente Energiesteuerung über Informations- und Kommunikationstechnologie ist das neue Forschungsfeld "Internet Energy" der Salzburg Research. Die Abstimmung von Verbrauchsgewohnheiten, Erzeugungsspitzen und regelbaren Geräten erfolgt über den Einsatz von Informationstechnologien. Hier öffnet sich ein breites Forschungsfeld, in das die Salzburg Research mit ihrem Knowhow in anwendungsorientierten Informations- und Kommunikationstechnologien gemeinsam mit anderen Akteuren und Salzburger Unternehmen eintreten will, um marktfähige Lösungen zu entwickeln.

Zweites Beispiel ist das Pilotvorhaben Smart Grids in Köstendorf, wo gezeigt wird, wie die Energieversorgung der Zukunft schon heute funktioniert. Mit dem Smart-Grids-Modellprojekt werden wirkungsvolle Lösungen zur Implementierung von Steuerungs- und Überwachungsmechanismen gefunden, um die Einbindung der erneuerbaren Energieerzeuger ins Netz optimiert zu ermöglichen. Der Modellversuch findet in einem Gebiet von Köstendorf statt, das rund 60 Objekte umfasst. Für das Projekt werden rund 30 Fotovoltaikanlagen installiert und zirka 30 Elektroautos verwendet. Die Salzburg AG stellt die technische Versorgung und Infrastruktur sowie die Elektroautos zur Verfügung. Die Fotovoltaikanlagen werden von Privathaushalten und Unternehmen installiert und vom Land aus den Ressorts Wirtschaft und Energie gefördert.

Ein hervorragendes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung von Pilotideen ist die Gemeinde Werfenweng. "Werfenweng ist bereits seit 1997 österreichischer Modellort für sanfte Mobilität im Tourismus. Damals haben wir uns nicht für eine radikale Lösung, sondern für einen Weg der 1.000 kleinen Schritte entschieden – einen Prozess gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, unseren Gästen, den Experten und dem Land Salzburg. Auf diesem Weg gab es viele Meilensteine, die heute in Werfenweng sichtbar sind. Zu unseren Leitprojekten gehören unsere Sanfte-Mobilitäts-Card für Gäste und Einheimische und unser Solarschwerpunkt. Wir haben ein Sonnenkraftwerk, eine Solartankstelle und 43 Solarstraßenleuchten", sagte Werfenwengs Bürgermeister Dr. Peter Brandauer.

Die Auftaktveranstaltung zur gemeinsamen Initiative von Landeshauptmann-Stellvertreter Haslauer und Landesrat Eisl wird am Dienstag, 7. Februar, in Köstendorf stattfinden. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe von Wirtschaftskammer Salzburg und Salzburg AG. Alle Informationen zu den Terminen werden rechtzeitig auf http://www.energieaktiv.at veröffentlicht.
     
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