Thermische Sanierung  

erstellt am
27. 01. 12

Berlakovich/Mitterlehner: Neue Förderoffensive startet am 1. Februar
100 Millionen Euro forcieren Energiesparen, Klimaschutz, Wachstum und Arbeitsplätze - Neuer Bonus für Sanierungdenkmalgeschützter Gebäude und Öko-Dämmstoff-Einsatz
Wien (bmwfj/bmlfuw) - Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Nikolaus Berlakovich haben am 27.01. in einer Pressekonferenz die neue Förderoffensive für die thermische Sanierung mit einem Volumen von 100 Millionen Euro präsentiert. Für den privaten Wohnbau stehen 2012 erneut 70 Millionen Euro zur Verfügung, für Betriebe 30 Millionen Euro. "Die thermische Sanierung schafft eine Win-Win-Win-Situation für Umwelt, Wirtschaft und Hausbesitzer. Der Treibhausgas-Ausstoß sinkt, es entstehen tausende Green Jobs und auch die Wohnenden profitieren durch mehr Lebensqualität und geringere Heizkosten", so Berlakovich und Mitterlehner unter Verweis auf die Ziele der Energiestrategie Österreich.

"Allein im Vorjahr haben wir mit einem Fördervolumen von 100 Millionen Euro Investitionen von rund 860 Millionen Euro ausgelöst und rund 12.500 Arbeitsplätze gesichert und geschaffen", sagte Mitterlehner. "Jeder investierte Euro hilft beim Energiesparen und schafft einen Mehrwert für Wachstum und Beschäftigung. Der Sanierungsscheck ist daher eine effiziente und richtig dimensionierte Zukunftsinvestition mit starken Konjunktureffekten", sagte Mitterlehner.

"Mit den 2011 genehmigten Projekten wird auch ein beachtlicher Umwelteffekt erreicht - eine Einsparung von insgesamt 4,4 Millionen Tonnen CO2. Drei Viertel davon entfallen auf private Haushalte, ein Viertel auf Betriebsgebäude. Derartig sinnvolle Investitionen wollen wir auch 2012 ermöglichen - im Sinne von Ökologie und Ökonomie. Energie sparen, heißt Geld und CO2 sparen. Jedes sanierte Haus ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Energieautarkie Österreichs", unterstrich Berlakovich.

Neue Förderanträge stehen schon ab dem 1. Februar zur Verfügung und können ab dem 20. Februar direkt bei den Banken und Bausparkassen eingereicht werden. Für umfassende thermische Sanierungen von über 20 Jahre alten Gebäuden werden Zuschüsse von bis zu 5.000 Euro vergeben. Dazu kommen mögliche Zuschüsse von bis zu 1.500 Euro für die Umstellung auf umweltfreundliche Heizsysteme. "Je umfangreicher die Sanierung, desto höher ist der Zuschuss", erläuterten Mitterlehner und Berlakovich. Teilsanierungen werden mit bis zu 3.000 Euro unterstützt, wenn der Heizwärmebedarf um mindestens 30 Prozent verringert wird. Neu ist, dass 2012 auch bei Teilsanierungen mit einer 20-prozentigen Energieeinsparung eine Förderung von 2.000 Euro gewährt wird. Damit sollen auch Sanierungen, die in Etappen durchgeführt werden (zum Beispiel in einem Jahr nur die Fenster, nach zwei Jahren die Wärmedämmung) unterstützt werden. Die Verbesserung der Energieeffizienz ist jeweils via Energieausweis darzustellen.

Bonus für Öko-Dämmstoffe und denkmalgeschützte Gebäude
Auf Initiative von Berlakovich und Mitterlehner wurden in den Förderrichtlinien neue Boni verankert: Bei der Verwendung von Öko-Dämmstoffen (aus nachwachsenden Rohstoffen oder mit Umweltzeichen) gibt es einen Bonus von 500 Euro. Für die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude können zusätzlich 2.000 Euro abgeholt werden. Bei entsprechenden Teilsanierungen braucht es keinen Energieausweis, sondern genügt eine Bestätigung des Bundesdenkmalamtes über die "Vertretbarkeit" der Maßnahme. Ein Energieausweis ist hier nur bei umfassenden Sanierungen vorzulegen. Der Zuschuss dafür beträgt dann 7.000 Euro. "Bei gleichzeitiger Heizungsumstellung (+1.500 Euro) und Verwendung ökologischer Baustoffe (+500 Euro) kann die Förderhöhe auf 9.000 Euro bzw. maximal 20 Prozent der Investitionskosten steigen", unterstrich Berlakovich. "Mit der Ausweitung auf denkmalgeschützte Gebäude können wir einen Beitrag zur Revitalisierung der alten Bausubstanz in Ortskernen leisten. Damit erreichen wir gerade in den Regionen einen Wertschöpfungseffekt", so Mitterlehner.

Erleichterungen für Sanierer im mehrgeschossigen Wohnbau
Neu sind auch zusätzliche Erleichterungen für Sanierer im mehrgeschossigen Wohnbau. 2011 musste für eine Gesamtsanierung ein einstimmiger Eigentümer-Beschluss vorliegen, um in den Genuss der Förderung zu kommen. Künftig wird auch ein Mehrheitsbeschluss ausreichen, sobald dieser nicht mehr rechtlich anfechtbar ist. Darüber hinaus sinkt die Mindestanforderung bei Teilsanierungen von 15 auf zehn Prozent Energieeinsparung, was die Förderbarkeit des alleinigen Fenstertausches erleichtert.

Für Mieter in mehrgeschossigen Wohnbauten gilt folgende Neuregelung: Bei einer Generalsanierung kann durch Abschluss einer Sanierungsvereinbarung zwischen dem Vermieter und allen Mietern die damit üblicherweise verbundene befristete Erhöhung des Mietzinses (meist zehn Jahre) durch die Förderung verringert werden. Der Vermieter bekommt die Förderung überwiesen und hat dafür zu sorgen, dass diese in der Berechnung der Miethöhe den Mietern zugutekommt. Damit sollen Vorzieheffekte bei Sanierungen im mehrgeschossigen Wohnbau ausgelöst werden, auch wenn die Mietzinsreserve allein nicht für eine Generalsanierung ausreichen würde. Bisher konnten Mieter nur beim Fenstertausch von der Förderung profitieren, aber nicht bei einer Gesamtsanierung.

Bilanz: Nachhaltige Effekte durch richtig dimensionierte Förderaktion 2011
Die Vorjahresbilanz mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 860 Millionen Euro verdeutlicht die nachhaltigen Effekte der Initiative: Allein mit den 70 Millionen Euro für den Privaten Wohnbau wurden rund 17.500 Häuser und Wohnungen saniert und Investitionen von rund 690 Millionen Euro ausgelöst. Angesichts dieser Hebelwirkung hat jeder Fördereuro zehn Euro an Investitionen gebracht. Die durchschnittliche Investitionssumme lag 2009 noch bei 33.500 Euro, 2011 aber schon um 20 Prozent höher bei rund 40.000 Euro, so Mitterlehner. Darüber hinaus können mit den 30 Millionen für Unternehmen 800 Betriebsgebäude saniert werden, was Investitionen von 170 Millionen Euro bringt.

"Besonders positiv ist, dass bereits zwei Drittel der Projekte Gesamtsanierungen sind", zeigte sich Berlakovich über den Erfolg der Aktion erfreut. Um die dafür nötige Energiekennzahl zu erreichen, müssen im Regelfall nicht nur die Fenster getauscht, sondern auch die Außenhülle oder die Geschoßdecken gedämmt werden. Dazu kommt, dass der Anteil der Mieter oder Eigentümer, die ihre Wohnungen in einem Mehrparteienhaus saniert haben, durch erleichterte Förderkriterien auf 28 Prozent an den beantragten Förderungen gestiegen ist.

Förderungen für Unternehmen richten sich nach Sanierungsqualität
Unternehmen können ihre Förderanträge ab 20. Februar online bei der KPC-Kommunalkredit Public Consulting (www.publicconsulting.at) stellen. Die Förderung für Sanierungen von über 20 Jahre alten Gebäuden (bisher mindestens 10) beträgt bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten. Die Höhe der Auszahlungen orientiert sich an der Sanierungsqualität und dem sinkenden Heizwärme- und Kühlbedarf. Einen Zuschlag gibt es für die Kombination von Sanierungsmaßnahmen mit technischen Verbesserungen zur effizienteren Nutzung von Energie.

Alle Details zur Förderoffensive gibt es ab dem 1. Februar auf der Webseite http://www.sanierungsscheck2012.at/ 

 

Weninger: Gemeinden werden in Umweltförderung einbezogen
Gebäudesanierungen und Energieeffizienz müssen deutlich gesteigert werden
Wien (sk) - "Die Umweltförderung des Bundes wird auf Städte und Gemeinden ausgeweitet", betont SPÖ-Umweltsprecher Hannes Weninger. "Zukünftig können neben Betrieben und Privatpersonen auch Gemeinden das Förderinstrument für thermische Sanierungen in Anspruch nehmen. Dafür stellt der Bund jährlich drei Millionen Euro zur Verfügung", sagte Weninger am 27.01. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Ziel der neuen Förderungsaktion sei es, die Energieeffizienz zu steigern und die Gebäudesanierungsrate im öffentlichen Sektor von derzeit unter einem Prozent auf das EU-Ziel von drei Prozent anzuheben. "Umweltinvestitionen in die thermische Sanierung von Gemeindeämtern, Kindergärten, Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden senken den Energieeinsatz, reduzieren den CO2-Ausstoß und stimulieren den regionalen Arbeitsmarkt", sieht Weninger die Gemeinden als wichtige Partner für die von der Bundesregierung eingeschlagene Energiewende.

Die Förderungsschwerpunkte reichen von der thermischen Gebäudesanierung über die Anwendung erneuerbarer Energieträger für Raumheizung und Warmwasserbereitung bis zum Einsatz energieeffizienter Beleuchtungssysteme in Gebäuden und bei bestehenden öffentlichen Beleuchtungsanlagen. Mit einer Förderungshöhe von bis zu 30 Prozent und der Ko-Finanzierung durch Länder und EU erwartet sich der SPÖ-Umweltsprecher starke Impulse für Umwelt, Wirtschaft und Arbeitsplätze.

"Mit der Einbindung der Gemeinden in die Umweltförderung wird eine langjährige Forderung der SPÖ erfüllt", begrüßt Weninger die gute Zusammenarbeit im Umweltbereich und kündigt weitere Initiativen im Bereich des mehrgeschossigen Wohnbaues an.

 

 Leitl: Neuauflage ist ein wichtiger Beitrag für Wachstum und Beschäftigung
Verstetigung der Förderaktion könnte Beschäftigungseffekt weiter steigern - ohne umfassende Gebäudesanierung sind Klimaschutzziele für 2020 nicht erreichbar
Wien (pwk) - "Die Förderaktion für die thermische Sanierung geht in die Verlängerung. Das ist angesichts der sich abzeichnenden Konjunkturabschwächung ein wichtiger Impuls für die heimische Bauwirtschaft und ein ganz besonders willkommener Beitrag für mehr Wachstum und Beschäftigung", begrüßt Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl die Ankündigung von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Umweltminister Niki Berlakovich. Demnach wird der Bund auch in diesem Jahr 100 Millionen Euro für die thermische Gebäudesanierung zur Verfügung stellen - 70 Millionen Euro für den privaten Wohnbau und 30 Millionen für Betriebsgebäude.

"Die Wirtschaft bekennt sich dazu, dass gerade jetzt jeder Euro doppelt und dreifach umgedreht werden muss, bevor er ausgegeben wird. Die Fördermittel für die thermische Sanierung sind aber gut angelegtes Geld, denn es gibt nur Gewinner", betont Leitl. Die Betriebe - vom Baumeister über den Installateur bis hin zur Industrie - und ihre Beschäftigten werden gestärkt, Umwelt und Klima profitieren durch den niedrigeren Energieverbrauch und aus Sicht der öffentlichen Finanzen handelt es sich dabei im schlechtesten Fall um ein Nullsummenspiel. "Jeder Fördereuro löst ein Vielfaches an Investitionen aus und landet letztlich als Steuereuro wieder im Budget", so der WKÖ-Präsident. Gerade bei der Sanierung von Privatgebäuden wird sehr oft Geld für Investitionen mobilisiert, das Private auf die hohe Kante gelegt haben, was somit eine echte zusätzliche Wirtschaftsbelebung bedeutet.

Für die Zukunft wünscht sich die WKÖ eine langfristige Ausrichtung der Gebäudesanierung bis mindestens 2020, damit der volle potenzielle Beschäftigungseffekt tatsächlich greifen kann. Auch die Länder müssten mit der Sanierungsförderung gemäß dem Wohnbauförderungsrecht mitziehen, sonst wird der zusätzliche Elan auf Bundesebene durch rückläufige Förderungen auf Landesebene neutralisiert. Ohne dauerhafte Anhebung der Sanierungsquote von 1% auf 3 % sind auch die österreichischen Klimaschutzziele für 2020 nicht erreichbar. Forcierte Gebäudesanierung vermeidet somit spätere Strafzahlungen.

Dass die thermische Sanierung eine Win-Win-Situation schafft, beweist auch die vom Wirtschaftsminister präsentierte erfolgreiche Bilanz der Förderaktion für das vergangene Jahr. Mit dem Fördervolumen von 100 Millionen Euro wurden demnach Investitionen bis zu 860 Millionen Euro ausgelöst und rund 12.500 Arbeitsplätze geschaffen bzw. abgesichert. "Durch eine dauerhafte Anhebung der Sanierungsquote von etwa 1% auf 3 % könnten sogar mehr als 30.000 zusätzliche Jobs geschaffen werden - dies muss das Ziel für die kommenden Jahre sein", so Leitl.

Im Rahmen der jetzigen Förderaktion sind Betriebsgebäude ab einem Alter von 20 Jahren förderfähig, der maximale Förderungsanteil beträgt 35% der Kosten. Einreichung sind ab 20. Februar bei http://www.publicconsulting.at möglich. Im Vorjahr wurden Projekte von 800 Betrieben gefördert.

 

Sanierungsförderung 2012
Größter Beitrag für Energiesicherheit und Klimaschutz durch die Energie, die eingespart werden kann
Wien (energyagency) - Die Österreichische Energieagentur begrüßt die von Umweltminister Berlakovich und Wirtschaftsminister Mitterlehner präsentierte Offensive 2012 für thermische Sanierung im Gebäudebereich. "Der Gebäudebereich ist mit rund einem Drittel unseres Energieverbrauchs einer der Schlüsselbereiche um Energieeinsparungen und Klimaschutz zu erreichen," ist Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur überzeugt.

"Die Förderung zur Investition in Wohn- oder Betriebsgebäude ist sofort wirksam, da mit einsetzbaren Maßnahmen wie effizienter Heizungstechnik, Dämmung und Fenstertausch in kurzer Zeit der Energieverbrauch signifikant gesenkt werden kann." so Traupmann. "Vor allem der jetzt gewählte Weg, ältere Gebäude für eine Sanierung besonders zu fördern ist sinnvoll, hier sind die erreichbaren Effekte am größten."

Neben dem Beschäftigungseffekt und der Wertschöpfung, die durch diese Anreizförderung in Österreich erzielt werden kann, sieht Traupmann einen weiteren Vorteil in der Qualifikationssteigerung, die diese Entwicklung für die heimischen Fachkräfte mit sich bringen wird. Die Energieagentur hat von der EU den Auftrag erhalten, gemeinsam mit allen Entscheidungsträgern und Partnern in ganz Österreich eine entsprechende Roadmap zur Steigerung des Know-Hows im Umgang mit neuen Technologien im Baubereich zu entwickeln. "Geeignete Aus- und Weiterbildung wird dafür sorgen, dass Installation von Gebäudetechnik und Einsatz von Baumaterialien energieeffizient wird. Damit zeigt sich auch die breite Wirkung der Sanierungsförderung, die nicht nur auf die unmittelbare Energieeinsparung beschränkt wirkt."

Den Wermutstropfen sieht der Geschäftsführer des nationalen Kompetenzzentrums für Energie in der Höhe und Laufzeit der Förderoffensive: "Die 100 Million Euro sind eine erhebliche Summe, aber es werden mehr Mittel und vor allem eine längerfristige Förderinitiative notwendig sein, um die Planungs- und Investitionssicherheit zu gewährleisten als Basis für die Erreichung der Energie- und Klimaziele."

Über die Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency:
Die Österreichische Energieagentur ist das nationale Kompetenzzentrum für Energie in Österreich. Sie berät auf Basis ihrer vorwiegend wissenschaftlichen Tätigkeit Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Schwerpunkte liegen in der Forcierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energieträgern im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Klima- und Umweltschutz sowie Versorgungssicherheit. Dazu realisiert die Österreichische Energieagentur nationale und internationale Projekte und Programme, führt gezielte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit durch und entwickelt Strategien für die nachhaltige und sichere Energieversorgung. Die Österreichische Energieagentur setzt klima:aktiv - die Klimaschutzinitiative des Lebensministeriums - operativ um und koordiniert die verschiedenen Maßnahmen in den Themenbereichen Mobilität, Energiesparen, Bauen & Sanieren und Erneuerbare Energie. Weitere Informationen für Mitglieder und Interessenten unter http://www.energyagency.at

 

Förderung thermischer Sanierung ist ein wichtiger Klimaschutzbeitrag
Wien (uweltbundesamt) - 2010 wurden in Österreich insgesamt ca. 84,6 Mio. Tonnen Treibhausgase ausgestoßen. Auf den Sektor Raumwärme entfallen in der aktuellen Treibhausgasbilanz ca. 11,4 Mio. Tonnen Treibhausgasemissionen. Der verstärkte Einsatz von Fernwärme und Erneuerbaren Energieträgern sowie die bessere thermische Qualität der Gebäude führten in den letzten Jahren zu Emissionsminderungen in diesem Sektor. 2010 sorgte die kalte Witterung allerdings für einen deutlichen Anstieg der Emissionen im Vergleich zu 2009. "In diesem Sektor besteht großes zusätzliches Einsparungspotenzial," erklärt Jürgen Schneider, Programmleiter Wirtschaft & Wirkung im Umweltbundesamt. "Die Fortführung der Initiative zur thermischen Sanierung ist ein wesentlicher Schritt, um dieses Potenzial in Energieeinsparung und damit Emissionsreduktionen umzusetzen."

Treibhausgasbilanz 2010
Die Ergebnisse der aktuellen Treibhausgas-Inventur des Umweltbundesamt zeigen im Jahr 2010 einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr: Im Jahr 2010 wurden insgesamt 84,6 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente emittiert. Gegenüber 2009 ist eine Erhöhung um 4,9 Mio. Tonnen. Unter Berücksichtigung der flexiblen Mechanismen sowie der Neubewaldung und Entwaldung ergibt sich damit für das dritte Jahr der Verpflichtungsperiode eine Abweichung von 6,2 Mio. Tonnen zum Kyoto-Ziel.

Alle Daten zur Treibhausgasbilanz 2010 unter: http://www.umweltbundesamt.at/news_120116/  

 

Wahlmüller: Global 2000 begrüßt Neuauflage des Sanierungschecks für 2012
Klimaschützer fordern Verlängerung der Förderinitiative bis 2020
Wien (global 2000) - Der Sanierungsscheck - eine Förderinitiative der Bundesregierung für die thermische Gebäudesanierung - wurde 2011 nach einjähriger Pause erneut aufgelegt und sollte für die nächsten Jahre zur Verfügung stehen. "Die Neuauflage des Sanierungschecks für 2012 kommt damit wie erwartet. Damit diese sinnvolle Förderinitiative aber auch im Zeitraum der nächsten Klimaziele bis 2020 voll wirksam werden kann, muss der Sanierungscheck bis 2020 verlängert werden", fordert Johannes Wahlmüller, Klima- und Energieexperte von GLOBAL 2000. "Denn leider ist das Ziel für den Klimaschutz, die Sanierungsrate auf drei Prozent zu heben, immer noch nicht erreicht", erklärt Wahlmüller.

In der Pflicht sieht GLOBAL 2000 aber auch die Länder, die ihre Budgets für thermische Sanierung im Gegenzug gekürzt haben. Damit wurde letztes Jahr der Gesamtanreiz in thermische Sanierung zu investieren beträchtlich verringert, weshalb der Sanierungsscheck 2011 auch nicht so schnell vergriffen war wie der Sanierungsscheck 2009. "Der Bund muss sich mit den Ländern endlich stärker koordinieren, um Anreize zu setzen, die wirklich wirksam sind. Es macht wenig Sinn, dann auf die Bremse zu steigen, wenn der andere Gas gibt und umgekehrt", sagt Wahlmüller und betont: "Eine neuerliche Zweckwidmung der Wohnbauförderung ist vor diesem Hintergrund sehr wichtig."

Verbessert wurden die Bedingungen für die Inanspruchnahme des Sanierungsschecks durch den mehrgeschossigen Wohnbau. GLOBAL 2000 sieht das grundsätzlich positiv, allerdings sollten mit mehr Anspruchsgruppen auch mehr Mittel zur Verfügung stehen: "Eine Aufstockung der Mittel auf 300 Millionen Euro ist dringend erforderlich, um wirklich substantiell weiterzukommen", betont Wahlmüller.

Verbesserungspotenzial sieht GLOBAL 2000 bei den Fördervoraussetzungen: "Mit der Förderung sollen stärkere Anreize gesetzt werden, in hochqualitative Sanierungen zu investieren, sonst schaffen wir die Sanierungsfälle von morgen. Da Gebäude selten saniert werden, sollten sie auf einen anspruchsvollen technischen Standard gebracht werden. Sanierungen auf Passivhausstandard sind heute technisch problemlos möglich. Hier sollten stärkere Anreize gesetzt werden", fordert Wahlmüller.

 

Westerhof: Greenpeace-Kritik an Almosen für thermische Sanierung
Umweltorganisation fordert Sanierungsmilliarde statt unnötiger Tunnelbauprojekte
Wien (greenpeace) - Aus Sicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace ist die von den Ministern Berlakovich und Mitterlehner angekündigte "Förderoffensive" für die thermische Sanierung lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Greenpeace befürchtet, dass die Neuauflage der 100 Millionen Euro an Fördergeld nicht im Stande sein wird, die derzeit minimale Sanierungsrate von nur einem Prozent des Gebäudebestandes deutlich anzuheben. "Während für fragwürdige Infrastrukturprojekte wie Lobau-, Brenner-, Koralm- oder Semmeringtunnel Milliarden locker gemacht werden, wird die thermische Sanierung mit Almosen abgespeist", kommentiert Greenpeace-Energiesprecher Jurrien Westerhof.

Greenpeace fordert jährlich mindestens eine Milliarde Euro für Maßnahmen, die den Energiebedarf im Gebäudebereich beschränken. Innerhalb einer Generation könnte damit der gesamte Wohnbaubestand thermisch saniert werden. "Bei derzeitiger Förderhöhe wird es kaum gelingen den österreichischen Wohnbaubestand vor Ende dieses Jahrhunderts zumindest auf Niedrigenergiehaus-Standard umzurüsten. Leider nehmen die Minister ihre eigene Energie-Strategie, in der eine Sanierungsrate von drei Prozent angestrebt wird, nicht ernst", so Westerhof und betont: "Das Geld für eine wirkliche Effizienz-Offensive im Wohnbau gäbe es, wenn man es nicht für ebenso unnötige wie teure Tunnelprojekte verschwenden würde."  
     

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