Erhard Busek erhielt Ehrenzeichen des Landes Salzburg   

erstellt am
27. 01. 12

Burgstaller: Busek setzte mit Fachhochschule Salzburg einen Meilenstein in Richtung Wissensgesellschaft
Salzburg (lk) - "Sein waches Geschichtsbewusstsein und sein darin solide fundiertes Gegenwarts-Verständnis haben ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit der österreichischen Zeitgeschichte gemacht. Die Heimat seines offenen Österreichertums liegt im Donauraum und darüber hinaus im gesamten Europa", betonte Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 27.01. bei der Überreichung des Ehrenzeichens des Landes Salzburg an Rektor a.D. Vizekanzler a.D. Dr. Erhard Busek in der Salzburger Residenz.

Dr. Erhard Busek hat das von ihm noch als Bildungsminister initiierte Fachhochschulgesetz nach seiner aktiven Zeit als Politiker umgesetzt. "Als Rektor der neu errichteten Fachhochschule Salzburg zwischen 2004 und 2011 hat er die wichtigsten Jahre der FH Salzburg in dieser leitenden Funktion gemeinsam mit den aktiven Trägern und einer engagierten Geschäftsführung zur Erfolgsgeschichte gemacht", so Landeshauptfrau Burgstaller. Dieses Zukunftsprojekt mit öffentlichem Geld, auch des Landes, maßgeblich unterstützt zu haben, habe zu den wichtigsten bildungspolitischen Richtungsentscheidungen in Salzburg in den vergangenen Jahrzehnten gehört.

"An den Standorten Puch-Urstein und Kuchl wurden Salzburger Meilensteine in Richtung Wissensgesellschaft gesetzt", so Burgstaller weiter. "Die FH Salzburg trägt somit sowohl in Bezug auf ihren gesetzlichen Rahmen, als auch hinsichtlich ihrer Umsetzung – also in Theorie und Praxis – die deutliche Handschrift Erhard Buseks. Deshalb ist es mir eine große Freude und Ehre, aufgrund eines einstimmigen Beschlusses der Landesregierung, Dr. Erhard Busek das Ehrenzeichen des Landes Salzburg zu überreichen", so Burgstaller abschließend.

Lebenslauf Dr. Erhard Busek
Erhard Busek wurde 1941 in Wien geboren. Seine politische Laufbahn begann Busek 1964 nach Abschluss seines Studiums an der Universität Wien als zweiter Klubsekretär der ÖVP im Parlament. Von 1969 bis 1972 war er Stellvertretender Generalsekretär, von 1972 bis 1976 Generalsekretär des Österreichischen Wirtschaftsbundes. Während der Kanzlerschaft von Bruno Kreisky wurde er 1975/1976 zum ÖVP-Generalsekretär bestellt und wechselte 1976 zur Wiener Landespartei, der er zu Beginn der Umweltschutz-Bewegung ein grünes Image gab ("bunte Vögel"). Bis 1989 war er Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, 1978 bis 1987 war er Vizebürgermeister und Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien.

1989 wurde Busek als Bundesminister für Wissenschaft und Forschung in die österreichische Bundesregierung unter Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky (SPÖ) berufen. 1991 wurde er als Nachfolger von Ing. Josef Riegler zum Bundesparteiobmann der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) gewählt. Von 1991 bis 1995 war er Vizekanzler in der Großen Koalition mit der SPÖ und gleichzeitig Bundesminister für Wissenschaft und Forschung (bis 1994) sowie Bundesminister für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten (1994 bis 1995). Nach seiner Ablöse an der Parteispitze durch Dr. Wolfgang Schüssel 1995 widmete er sich verstärkt seinen mitteleuropäischen und kulturellen Interessen und übernahm den Vorsitz des Instituts für den Donauraum und Mitteleuropa. Seit 1996 ist er Koordinator der Southeast European Cooperative Initiative (SECI) und war von 2000 bis 2002 Regierungsbeauftragter für die EU-Erweiterung. Von Jänner 2002 bis Juni 2008 war er Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa. Von Oktober 2004 bis 2011 war Erhard Busek der erste Rektor der Fachhochschule Salzburg. Im Frühjahr 2011 folgte ihm Univ.-Prof. Dr. Kerstin Fink in dieser Position. Busek ist Visiting Professor an der Duke University und Vorsitzender des Universitätsrates der Medizinischen Universität Wien.

Zu den wichtigsten Publikationen Buseks zählen "Die unvollendete Republik" (1968), "Mut zum aufrechten Gang" (1983), "Projekt Mitteleuropa" (1986), "Heimat Politik mit Sitz im Leben" (1994), "Der Grenzgänger" (2000), "Die Europäische Union auf dem Weg nach Osten" (2003) und "Zu wenig zu spät. Europa braucht ein besseres Krisenmanagement" (2007).
     
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