Erfreuliche Zahlen aus dem Tourismus  

erstellt am
26. 01. 12

Mit 126 Mio. Nächtigungen um 0,8% über dem Vorjahresniveau
Ankünfte erreichen mit 34,6 Mio. neuen Rekordwert
Wien (statistik austria) - Im Kalenderjahr 2011 lag laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria die Anzahl der Nächtigungen mit insgesamt 125,98 Mio. um 0,8% über jener des Vorjahres. Dieser Wert wurde nur in den Jahren 1991, 1992 (Allzeitrekordwert mit 130,42 Mio. Nächtigungen), 1993 und 2008 übertroffen.

Mit 35,28 Mio. Nächtigungen erreichten die inländischen Gäste wieder ein neues Höchstniveau und lagen um rd. 245.300 Nächtigungen bzw. +0,7% über dem Vorjahr; die Zahl der Nächtigungen ausländischer Gäste belief sich auf 90,69 Mio. (0,9% gegenüber 2010) - nach 2008 mit 92,84 Mio. der zweitbeste Wert seit 16 Jahren. Mit insgesamt 34,62 Mio. Ankünften wurde der bisherige Rekordwert aus dem Vorjahr (33,39 Mio.) um 1,22 Mio. Ankünfte übertroffen (+3,6%). Die Zahl der inländischen Gästeankünfte, die 2007 mit 10,37 Mio. erstmals die 10-Millionen-Marke überschritten hatte, erhöhte sich im Jahr 2011 weiter auf ein neues Höchstniveau von 11,61 Mio. (+2,0%). In den vergangenen 50 Jahren konnte die Zahl der Ankünfte jährlich um durchschnittlich +2,9% zulegen, während die durchschnittliche jährliche Zunahme bei den Nächtigungen mit +2,0% etwas geringer ausfiel. Dem langjährigen Trend entsprechend verringerte sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer weiter: Vor 50 Jahren lag sie noch bei 5,7 Nächten, im Jahr 2011 nunmehr bei 3,6.

Verzeichnete man zu Beginn der 1980er Jahre noch mehr als 65 Mio. Nächtigungen deutscher Gäste, waren es im Kalenderjahr 2011 um knapp ein Drittel weniger (47,37 Mio.; -1,6% im Vergleich zu 2010). Auch bei Gästenächtigungen anderer wichtiger Herkunftsländer waren im Vergleich zu 2010 Rückgänge zu erkennen, so bei Gästen aus Großbritannien (-4,6%), aus Italien (-0,2%), aus Dänemark (-3,4%), aus den USA (-3,2%) oder aus Schweden (-1,0%). Dennoch konnten diese Nächtigungseinbußen von Gästen anderer wichtiger Herkunftsmärkte kompensiert werden, so von Gästen aus der Schweiz (+12,6%), aus Frankreich (+2,7%) oder aus Belgien (+4,1%). Überdurchschnittliche Zuwächse erreichten die Nächtigungen von Gästen aus Ländern des zentral- und osteuropäischen Raums (CEE), wobei insbesondere Gäste aus Russland deutlich häufiger nächtigten als noch im Jahr 2010 (+25,6%), ebenso Gäste aus der Tschechischen Republik (+5,3%), aus Polen (+6,7%), aus Ungarn (+6,0%) oder aus Rumänien (+3,8%).

Die Zahl der Nächtigungen in Hotels und ähnlichen Betrieben entwickelte sich positiv: 5-/4-Stern-Betriebe (+1,9%) konnten die höchsten relativen Zunahmen erzielen, 3-Stern-Hotels erreichten Zunahmen von 1,2%. Knapp 71% aller Nächtigungen fanden in Hotels und ähnlichen Betrieben bzw. in gewerblichen Ferienwohnungen statt. Einem langjährigen Trend folgend reduzierte sich die Zahl der Nächtigungen in 2-/1-Stern-Betrieben (-1,5%) und in Privatquartieren (-3,9%). Nächtigungen in privaten Ferienhäusern bzw. -wohnungen blieben weitgehend unverändert (-0,2%).

Mit Ausnahme von Vorarlberg (-2,5%) und Tirol (-0,2%) konnten alle Bundesländer Nächtigungszuwächse erzielen, die relativ höchsten entfielen dabei auf Wien (+5,0%), Oberösterreich (+3,3%) und Niederösterreich (+3,2%).

Dezember 2011: trotz leichtem Nächtigungsrückgang neuer Rekord bei Gästezahl
Das Nächtigungsergebnis für Dezember 2011 war insgesamt, beeinflusst durch die ungünstige Feiertagskonstellation, mit 9,34 Mio. um 2,5% rückläufig. Der Rückgang ist dabei auf ausländische Gästenächtigungen (-4,1% auf 7,20 Mio.) zurückzuführen, während die Zahl der inländischen Gästenächtigungen auf 2,14 Mio. zunahm (+3,5%). Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der Ankünfte um 4,6% auf 2,76 Mio. (Inländer: +5,2%, Ausländer: +4,3%), was, bezogen auf die Zahl der Gäste, einen neuen Rekord bedeutet.

Vor allem deutsche Gäste, die einen Anteil von 40,2% an den Gesamtnächtigungen erreichten, nächtigten im Dezember 2011 um 4,8% weniger als noch im Vorjahr, die Zahl der niederländischen Gästenächtigungen war um fast ein Viertel rückläufig (-23,6%). Der drittwichtigste ausländische Herkunftsmarkt Italien entwickelte sich hingegen positiv (+5,2%)..

November bis Dezember 2011: 4,2% mehr Ankünfte und 0,7% weniger Nächtigungen
Im ersten Drittel der Wintersaison 2011/12 (November und Dezember 2011) nahm – maßgeblich beeinflusst vom Dezemberergebnis – die Zahl der Nächtigungen um 0,7% auf 13,32 Mio. ab, jene der Ankünfte stieg um 4,2% auf 4,32 Mio. Die Zunahme der Nächtigungszahl von inländischen Gästen lag bei 2,5% (4,01 Mio.), ausländische Gäste nächtigten um 2,0% (9,31 Mio.) weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Tabelle 6 und 7). Entscheidend für die Entwicklung der gesamten Wintersaison sind allerdings die Monate Jänner und Februar, die fast 50% der Winternächtigungen generieren.

 

Mitterlehner: Neue Rekorde bei Ankünften und bei den Inländer-Nächtigungen
Tourismusminister: Positive Bilanz 2011 ist 'echtes' Rating für unsere Tourismusbetriebe - Österreicher lassen mehr Kaufkraft im Land
Wien (bmwfj) - Tourismusminister Reinhold Mitterlehner zieht eine positive Bilanz über das erfolgreiche Tourismus-Jahr 2011 und ist auch für 2012 optimistisch: "Der neue Gästerekord und das Nächtigungs-Plus zeigen, dass das Urlaubsland Österreich auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten an Attraktivität gewinnt. Das ist das 'echte' Rating für unsere Tourismuswirtschaft", sagt Mitterlehner zu den am 26.01. präsentierten Zahlen der Statistik Austria. "Obwohl der Wettbewerb mit anderen Destinationen härter wird, bewähren sich unsere Tourismusbetriebe dank ihrer Innovationen, der richtigen Marketing-Schwerpunkte und guter Rahmenbedingungen am Standort Österreich. Daher können wir auch für heuer optimistisch sein", so Mitterlehner.

Die Ankünfte sind 2011 um 3,6 Prozent auf 34,6 Millionen gestiegen, die Zahl der Nächtigungen um 0,8 Prozent auf insgesamt rund 126 Millionen. "Besonders erfreulich ist, dass die Nächtigungen der inländischen Gäste mit 35,3 Millionen einen neuen Höchstwert erreicht haben. Damit bleibt viel Kaufkraft im Land", betont Mitterlehner. Maßgeblich zum guten Ergebnis beigetragen hat auch der boomende Städtetourismus, wie die Rekorde in Wien, Salzburg und Linz bestätigen.

Bei den ausländischen Gästen konnten Rückgänge in traditionellen Herkunftsmärkten durch Zuwächse aus anderen Ländern überkompensiert werden. "Der Schwerpunkt im Tourismus-Marketing liegt weiterhin auf den wichtigen großen Märkten wie Deutschland und Niederlande, aber gleichzeitig wollen wir die Potenziale in neuen Herkunftsmärkten in Osteuropa, China, Indien oder dem arabischen Raum stärker nützen", so Mitterlehner. Den Erfolg dieser Diversifizierungs-Strategie der Österreich Werbung und der anderen Tourismus-Stakeholder untermauern die starken Zuwächse aus mittel- und osteuropäischen Märkten wie zum Beispiel Russland: So nächtigten im Vorjahr um 25,6 Prozent mehr russische Gäste in Österreich.

 

 Schenner: Tourismus ist Rettungsschirm der heimischen Wirtschaft!
Tourismusjahr 2011 bei Ankünften und Nächtigungen erfolgreich verlaufen – Rekordbeschäftigungsstand im Hotel- und Gastgewerbe im Dezember 2011
Wien (pwk) - Nachdem bereits Salzburg Stadt und Wien über das Tourismusjahr 2011 jubelten und gestern Tirol für die laufende Wintersaison den "besten Winterstart aller Zeiten" meldete, sind seitens der Statistik Austria auch die aggregierten, vorläufigen Zahlen für das Tourismusjahr 2011 (Jänner-Dezember) bekanntgegeben worden.

Gemäß Statistik Austria lagen die Nächtigungen im Kalenderjahr 2011 nach vorläufigen Ergebnissen mit insgesamt 125,98 Mio. um 0,8% über jenen des Vorjahres. Damit wurde nach 1991, 1992, 1993 und 2008 das fünftbeste Ergebnis aller Zeiten registriert. Die Begründung liefert Hans Schenner, Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ): Mitte der 1990er Jahre boomten die Billig-Airlines und damit auch günstige Urlaubs-Pauschalangebote im Ausland. Mehr Österreicher als je zuvor machten damals Urlaub im Ausland. Deshalb kam es nach 1993 zu spürbaren Rückgängen vor allem in der Sommersaison. Umgekehrt kommen nun aber wieder mehr internationale Gäste nach Österreich. "Unterm Strich passt die Rechnung. Jeder soll dort Urlaub machen, wo es ihm Spaß macht. Unsere Reiseveranstalter und Reisebüros leisten hervorragende Arbeit!", so Schenner. Lagen die 2011er-Nächtigungen der inländischen Gäste mit 35,28 Mio. um rd. 245.300 Nächtigungen bzw. +0,7% über dem Vorjahr, haben auch die Nächtigungen der internationalen Gäste mit 90,69 Mio. um 0,9% gegenüber 2010 zugenommen. "Die Verluste des Krisenjahres 2009 haben wir aber noch nicht kompensiert. 2008 lagen die Nächtigungen der internationalen Gäste bei 92,84 Mio.", resümiert Schenner.

Reiseverkehr trägt 6 Mrd. Überschuss zu Leistungsbilanz bei, Arbeitsmarkt stabil
Erfreulich ist der Anteil der internationalen Gästenächtigungen mit 72 Prozent. Dadurch wird der Tourismus auch 2011 einen Überschuss für die Exportbilanz beisteuern. "Ich rechne damit, dass wir wieder über 6 Mrd. Euro Überschuss aus dem Reiseverkehr in die heimische Leistungsbilanz einzahlen können und damit das prognostizierte Minus in der Handelsbilanz ausgleichen werden", so Schenner. Die Leistungsbilanz wird von der Nationalbank (ÖNB) im April präsentiert. Auch beim Thema Arbeitsmarkt wird der Tourismus in der laufendenden Wintersaison wieder für ein Beschäftigungsplus sorgen. Im Dezember 2011 wurde im Hotel- und Gastgewerbe ein Rekordbeschäftigungsstand von 203.715 Beschäftigten (ohne geringfügig Beschäftigte und Lehrlinge) erreicht. Das sind um 5.184 Personen (oder 2,6%) mehr als im Dezember 2010: "Unsere Jobs sind nicht nur krisensicher, sondern auch mit Standortgarantie. Die heimische Tourismus- und Freizeitwirtschaft produziert heimattreu in Österreich und kann nicht, so wie andere, die Produktion ins Ausland auslagern", betont Schenner. Nach Berechnungen des WIFO hängt jeder 5. Vollzeitarbeitsplatz direkt oder indirekt von der Tourismus- und Freizeitwirtschaft ab.

Schenner: Beim Budget muss gelten: "Sparen vor Besteuern"
Kein gutes Haar lässt Schenner an der aktuellen Diskussion über höhere Vermögenssteuern: "Gerade die vielen Tausenden Familienbetriebe, die wir in der Wirtschaftskammer vertreten, dürfen hier nicht über Gebühr belastet werden. Das einzige \x{2588}Vermögen\x{2588} ist meistens doch der eigene Betrieb. Wer die Eigenkapitalquoten im heimischen Tourismus kennt, der weiß, dass jede zusätzliche Belastung ruinöse Folgen haben kann." Auch bei der Diskussion um eine Erhöhung der Grundsteuern gibt sich der Sprecher von 90.000 Betrieben der Tourismus- und Freizeitwirtschaft kämpferisch: "Unsere Hotels stehen mitten im Ort und nicht irgendwo im geförderten Gewerbe- und Industriegebiet am Stadtrand. Also was soll das?"

Tourismuswerbung 2012: Weltweite Präsenz ist unser Ziel
Für die Tourismuswerbung zeichnet Österreichs oberster Touristiker ein klares Bild: "Die Österreich Werbung (ÖW) und die Landestourismus-Organisationen (LTOs) leisten hervorragende Arbeit in Österreich und auf unseren Kernmärkten wie Deutschland und den Niederlanden. Darüber hinaus ist es aber wichtig, die Aktivitäten in Osteuropa und auf den Fernmärkten zu intensivieren. Gerade der Städtetourismus hat heuer gezeigt, dass die größten Steigerungsraten auf diesen Märkten zu erzielen sind. Weltweite Präsenz ist unser Ziel!" Dazu stehen neben den 21 ÖW Büros im Ausland auch die 120 Büros der WKO-Außenwirtschaftsorganisation (AWO) zur Verfügung, auf die die ÖW im Rahmen des Kooperationsabkommens mit der AWO zugreifen kann.

Optimismus macht bei den Erträgen halt
Für das Tourismusjahr 2012 bleibt der Spartenobmann optimistisch, bremst jedoch die Euphorie bei den Erträgen. Die Bundessparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft hat mit dem market-Institut zum Jahreswechsel über 1.000 Betriebe der Hotellerie und Gastronomie befragt. In dieser Umfrage wurde repräsentativ erhoben, dass zwar die Umsätze im Durchschnitt steigen, die Ertragslage aber angespannt bleibt, wie Hans Schenner erläutert: "Es bleibt einfach dabei: Umsatz ist nicht Gewinn!" Die Verluste aus den Preisreduktionen im Krisenjahr 2009 sind bei weitem nicht wettgemacht. "Auch die schlagartig gestiegenen Kosten für Energie können wir nicht an die Gäste weiter geben. Noch dazu, wo die Bundesregierung 2011 die bis dahin gültige \x{2588}Energieabgabenrückvergütung\x{2588} für die heimischen Tourismusbetriebe wie auch für die Seilbahnen ersatzlos gestrichen hat", kritisiert Schenner. Mit 1.1.2011 wurde die Möglichkeit der Energieabgabenrückvergütung auf das produzierende Gewerbe eingeschränkt, Dienstleistungen von der Vergütung ausgenommen. "Das macht für ein Hotel mit Wellnessangebot schnell 20.000 Euro und mehr an Belastungen", so Schenner abschließend.
     

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