Neue Heimhilfeausbildung in der HAS Frauenkirchen   

erstellt am
26. 01. 12

Rezar: Bessere Arbeitsmarktchancen durch Zusatzausbildung
Eisenstadt (blms) - Ab Herbst können die SchülerInnen der Handelsschule in Frauenkirchen – neben ihrer schulischen Ausbildung - eine Heimhilfe-Ausbildung absolvieren. Mit dieser ergänzenden Maßnahme, die in Kooperation mit der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege (GKPS) organisiert wird, sollen die SchülerInnen bessere Chancen am Arbeitsmarkt erhalten. „Ich bin überzeugt, die AbsolventInnen der Handelsschule Frauenkirchen erhalten mit der Ausbildung zur Heimhilfe einen deutlichen Mehrwert. Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt werden sich mit diesem Schulabschluss deutlich erhöhen. Zudem hoffe ich, dass mit dieser neuen Kombination das Interesse junger Burgenländerinnen und Burgenländer an Gesundheits- und Pflegeberufen größer wird“, sagt Landesrat Dr. Peter Rezar. Startschuss für das neue Modell ist im Herbst 2012.

Die Ausbildung zur Heimhilfe umfasst 200 theoretische Unterrichtseinheiten und 200 Stunden Praxis. „Unterrichtsgegenstände sind z.B. Ethik und Berufskunde, Erste Hilfe, Grundpflege und Beobachtung, Grundzüge der Ergonomie und Mobilisation, Haushaltsführung, Grundzüge der Gerontologie und Grundzüge der Kommunikation und Konfliktbewältigung“, erklärt die Leiterin der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege, Karin Dolmanits.

Die Ausbildung wird innerhalb eines Zeitraumes von zwölf Monaten angeboten und beginnt ab dem 2. Semester der 2. Klasse der HAS und endet im letzten Schuljahr vor der Abschlussprüfung der HAS. Der Abschluss zur Heimhelferin oder zum Heimhelfer erfordert eine kommissionelle Prüfung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten als Qualifikationsnachweis ein Zeugnis. „Dieses Zeugnis berechtigt und befähigt sie, in der Heimhilfe tätig zu werden“, so Dolmanits. Gestartet wird das neue Ausbildungsmodell im Herbst 2012.

Geschultes und qualifiziertes Pflegepersonal wird benötigt
„Im Bereich der Gesundheits- und Pflegeberufe gibt es im Burgenland eine Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten. In den vergangenen zehn Jahren wurde das Betreuungsangebot für Kranke- und pflegebedürftige Personen massiv ausgebaut. Es wird geschultes und qualifiziertes Personal benötigt. Bereits heute ist jeder Zehnte über 75 Jahre alt“, so Rezar. Im Bereich der 24-Stunden-Betreuung werden aktuell rund 1.400 Burgenländer betreut. Mit Jahresende 2012 sollen es 1.800 sein und die Zahl der betreuten Personen durch die mobilen Dienste soll um rund einhundert auf rund 2.000 Personen steigen. Außerdem wurde die Zahl der Betreuungsplätze in der Senioren-Tagesbetreuung auf 87 erweitert. In den Altenwohn- und Pflegezentren wird das Angebot seit dem Jahr 2009 von 1.840 Plätzen auf 2.140 Plätze bis Ende 2012 erweitert.

In der Handelsschule Frauenkirchen wird bereits seit fünf Jahren der Fachbereich Gesundheit- und Sozialmanagement angeboten. „Dieses Angebot wird von den Schülerinnen und Schülern sehr gut angenommen. 50% der Jugendlichen jeder Klasse entscheiden sich für diesen Fachbereich. Die Schülerinnen und Schüler bekommen ein Abschlusszeugnis der Handelsschule mit den diversen Berechtigungen wie die Unternehmerprüfung und zusätzlich jetzt auch das Zeugnis für die Heimhilfe“ erklärt die Leiterin der HAK-HAS Frauenkirchen, Mag. Emilie Toppel. Unterrichtet wird nach dem neuen Lehrplan Praxis-Handelsschule. Schüler erhalten neben Allgemeinbildung vor allem eine fundierte Wirtschaftsausbildung, sie erwerben Sprachkompetenz in der Muttersprache und in der lebenden Fremdsprache Englisch, und besonders hohen Stellenwert haben Persönlichkeitsentwicklung und der Erwerb von Sozialkompetenz. „Vor allem im Cluster Sozialkompetenz und Persönlichkeitsbildung des Lehrplanes der Praxis-Handelsschule decken sich einige Lehrinhalte mit dem Lehrplan zur Heimhilfe. In Zukunft werden alle SchülerInnen im Rahmen der neuen Praxis–Handelsschule ein verpflichtendes Praktikum absolvieren müssen“, so Toppel.
Die Handelsakademie und Handelsschule Frauenkirchen führt derzeit insgesamt 18 Klassen, davon 10 HAK-Klassen, fünf Klassen Kooperationsmodell Fertöd-Frauenkirchen und drei Klassen Handelsschule.

Als Notwendigkeit und zugleich Chance sieht der Amtsführende Präsident des Landeschulrates, Gerhard Resch das neue Ausbildungsmodell an der HAS Frauenkirchen. „Es ist ein Grundprinzip, die Schüler zeitgemäß zu unterrichten, auch die demografische Entwicklung muss berücksichtigt werden. Die Kooperation von HAS-GKPS hat für die SchülerInnen und für die AbsolventInnen, aber auch für die Bevölkerung der Region nur Vorteile. Nun hat der Kooperationspartner HAS eine weitere Qualifikation – die Ausbildung zur fundierten Pflegehilfskraft – anzubieten. Das ist ein Vorteil, der beiden Schulen zugute kommt, denn das Spektrum der Möglichkeiten ist um die so genannten „Heimhelfer“ erweitert worden, damit steigt natürlich auch die Attraktivität für eine Ausbildung in Frauenkirchen.“
     
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