Neue Autismusförderung für Kinder startet in Tirol   

erstellt am
06. 02. 12

Innsbruck (lk) - Auf Initiative des Landes Tirol erfolgte die Gründung der gemeinnützigen Reha-Autismus Gesellschaft Aurea. Diese neue Einrichtung im Innsbrucker Stadtteil Rossau bietet Förderungen für Kinder mit Autismusstörungen.

Kurz vor der Eröffnung präsentierte Soziallandesrat Gerhard Reheis gemeinsam mit den BetreiberInnen die neue Einrichtung: „Das ist ein spezifisches Angebot für autistische Kinder, das in Tirol bisher gefehlt hat.“ Gemeint ist die so genannte multifunktionelle Therapie nach Muchitsch: Ein nach der Leiterin des Wiener Autistenzentrums Arche Noah, Elvira Muchitsch, benanntes Förderprogramm, das internationale Anerkennung genießt und sehr erfolgreich ist. „Unser Therapiemodell ist ein ganzheitliches Konzept zur Förderung der Motorik, Wahrnehmung, Sprache, Emotionalität, des Denkens und Sozialverhaltens“, sagte die aus Wien angereiste Expertin.

Im Rahmen der Behindertenhilfe des Landes werden Betreuungsleistungen mit dieser Rehabilitationseinrichtung abgerechnet. Derzeit werden rund 20 Kinder therapiert. Nur qualifizierte Fachkräfte wie PsychologInnen, Sonder- und HeilpädagogInnen mit der Zusatzausbildung der „Muchitsch“-Fördertherapie werden bei der Reha-Autismus Gesellschaft beschäftigt. Mittelfristig soll dieses Angebot auf 40 Plätze erweitert werden: In weiterer Folge sind nämlich Außenstellen in den Bezirken angedacht. „Schritt für Schritt soll diese Einrichtung zu einem flächendeckenden Angebot in Tirol ausgebaut werden“, beschreibt LR Reheis die langfristige Perspektive.

Gesellschafter der Reha-Autismus gemGmbH Aurea ist mit 49 Prozent die Gesellschaft für psychische Gesundheit – pro mente tirol mit Univ.-Prof. Hartmann Hinterhuber an der Spitze: „Auf eine rasche Diagnose sind autistische Kinder angewiesen, um so früh wie möglich eine gezielte Förderung zu erhalten.“ Ebenfalls mit 49 Prozent ist die Gesellschaft für psychotherapeutische Versorgung Tirols mit dem Vorsitzenden Primarius Harald Meller beteiligt: „Autistische Kinder im Alter von zwei bis 12 Jahren erhalten bei Aurea eine auf jeden Einzelfall abgestimmte individuelle Förderung, damit sie ihre kognitiven und sozialen Fähigkeiten entwickeln können.“ Zwei Prozent hält die Autistenhilfe Tirol unter Obfrau Ellen Mayr Vons: „Wir legen großen Wert darauf, dass die Eltern bei der Einzelförderung ihres Kindes dabei sind, um damit auch zu Hause optimal fördern zu können.“
     
zurück